Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Berg
Vom Netzwerk:
einfach, und ich war zufrieden.
    Sofort tippte ich die Nummer seines Büros. Nach dem zweiten Läuten meldete sich sein Vorzimmer, weil ich die Durchwahl getippt hatte. Sie war nicht offiziell bekannt, aber da ihr Mann ja einer der Geschäftsfreunde meines Mannes war...
    "Ja, hier Büro..." Ich nannte das Büro meines Mannes und gab mich als seine Sekretärin aus.
    Die Sekretärin am anderen Ende der Leitung erschien ein wenig irritiert. Wahrscheinlich kannte sie inzwischen längst die echte Stimme der Sekretärin meines Mannes.
    Ich mußte mir etwas einfallen lassen, um nicht ihr Mißtrauen zu erregen: "Ich bin nur eine Aushilfe hier, im Vorzimmer des Chefs. Sie entschuldigen. Meine Kollegin ist erst morgen wieder da. Es geht um einen Termin. Deshalb rufe ich an. Ist Ihr Chef zu sprechen? Mein Chef hat es mir aufgetragen, den Termin klarzumachen. Er ist selber unterwegs."
    "Nun, mein Chef ist auch unterwegs", sagte die Sekretärin vorsichtig.
    "Kein Problem. Dann machen wir es halt so aus - unter uns sozusagen. Sie wissen wahrscheinlich sowieso besser über die Termine Ihres Chefs Bescheid als er selber."
    "Könnte schon sein."
    Die war ja wirklich übertrieben mißtrauisch. Aber ich ließ mir nichts anmerken und fuhr geschäftsmäßig fort: "Morgen früh, zehn Uhr." Ich nannte die Adresse. "Es geht um ein Geschäft, das mein Chef nur mit Ihrem Chef persönlich besprechen will. Deshalb müssen sie sich vor Ort treffen. Tut mir leid, mehr weiß ich auch nicht. Richten Sie es Ihrem Chef aus?"
    "Ja, morgen früh um zehn Uhr paßt sogar noch."
    "Glück gehabt!"
    "In der Tat... Also gut, ich richte es ihm aus. Aber erst, wenn er morgen früh kommt. Er möchte jetzt nicht mehr angerufen werden, wenn es nicht ganz besonders dringend ist."
    Er ist daheim, um gutes Wetter zu machen! fuhr es mir durch den Kopf. Dann kann er natürlich keine Störung vertragen.
    Ich hatte ihr eigentlich eingeschärft, um ihren Mann zu kämpfen, auch mit den Mitteln des Sexes. Ob sie sich daran hielt? Wenn ja, dann hatten die beiden ein paar schöne Stunden vor sich.
    Und wir morgen früh auch! fügte ich in Gedanken hinzu.
    Laut verabschiedete ich mich in aller geschäftsmäßiger Freundlichkeit von seiner Sekretärin und hängte auf.
    Diesen Part hätte ich geschafft.
    Ich rief sogleich noch einmal an, aber diesmal dort, wo wir uns treffen würden.
    Denn natürlich ahnte mein Mann überhaupt nichts davon, daß er angeblich einen Termin mit ihm hatte. Weil in Wirklichkeit ICH diesen Termin wahrnehmen wollte.
    Copyright 2001 by readersplanet
    Ein ganz besonderer Termin würde das werden. Das stand jetzt schon fest...
    Copyright 2001 by readersplanet

4
    Einmal war es mir bereits gelungen, ihn zu verführen, aber seitdem ging er mir aus dem Weg. Es würde also nach Lage der Dinge kaum jemals zu einem zweiten Mal kommen. Und wenn ich meinen großen Plan durchführen wollte, in dessen Höhepunkt ich alle beide haben wollte, mußte ich ihn mindestens noch einmal verführen. Er mußte einfach weich genug dafür werden. Ich mußte es mit beiden treiben, unabhängig voneinander, um am Ende es mit ihnen gleichzeitig treiben zu können.
    Das war wie ein Gesetz. Und ich kannte mich mit den sexuellen Begierden meiner lieben Mitmenschen bestens aus. Sonst hätte ich bei meinen Spielchen mit ihnen nicht so erfolgreich sein können.
    Voller Spannung wartete ich auf meinen Termin mit ihm. Es würde eine entscheidende Begegnung werden, aber die Falle war ziemlich perfekt gestaltet. Er würde ihr nicht entkommen. Zumindest nicht freiwillig.
    Wie heißt es noch so schön: Und bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt.
    Nein, nein, Iris, nicht, was du schon wieder meinst: Niemand wollte den armen Kerl vergewaltigen. Davon hätte niemand was gehabt. Am allerwenigsten ich selber. Ich verabscheue nichts mehr als Gewalt. Und für mich ist eine Verbindung zwischen Sex und Gewalt völlig unvorstellbar. Genau das bezeichne ich als zutiefst pervers. Nein, nein, Sex hat was mit freudigem Erleben zu tun, mit Lust, mit Geilheit, mit Begierde, mit Genießen. Gewalt ist das krasse Gegenteil...
    Ja, ja, ich kriege mich ja schon und komme wieder auf den Punkt. Ich weiß ja selber, daß ich immer wieder zum Abschweifen neige.
    Jedenfalls, um es wirklich kurz zu machen: Es wurde viertel vor zehn, und ich war längst auf der Lauer. Ich mußte natürlich frühzeitig genug da zu sein, um ihn abfangen zu können. Es wäre fatal gewesen, hätte er sich so verfrüht, daß ich ihn

Weitere Kostenlose Bücher