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Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Berg
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nicht! Meine Frau würde sich niemals mit einer Frau einlassen. Nicht einmal mit einem Mann. Sie ist mir treu. - Was ich von mir leider nicht mehr behaupten kann", fügte er kleinlaut hinzu."
    Ich verzog schmerzlich das Gesicht und steckte den Schlüssel ins Schloß.
    "Kommen Sie nun mit oder nicht? Wollen Sie es wissen oder nicht? Haben Sie Angst vor der Wahrheit? Wollen Sie es lieber verdrängen, das mit Ihrer Frau? Dann bleibt das Mißtrauen Ihrer Frau gegenüber. Ja, Sie werden ihr niemals mehr trauen können. Sie werden immer die Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, daß Ihre Frau Sie betrügen kann - sogar mit einer anderen Frau. Was für Sie anscheinend sowieso noch schlimmer ist, als hätte sie es mit einem anderen Mann getan. Aber - wer weiß? - vielleicht hat sie das ja sogar auch noch?
    Und Sie werden Ihre eigenen Schuldkomplexe mit sich herumtragen bis zum Ende Ihrer Tage. Wollen Sie das wirklich riskieren?"
    "Und was wollen Sie dagegen tun?"
    "Lassen Sie sich einfach überraschen! Ich verspreche Ihnen, daß Sie am Ende glücklich sein werden - gemeinsam mit Ihrer Frau. Sie beide werden sich lieben wie niemals zuvor. Und es wird kein Mißtrauen mehr zwischen Ihnen beiden geben, keine Eifersucht und - natürlich! kein Fremdgehen mehr."
    Ich drehte den Schlüssel im Schloß und stieß die Tür auf.
    "Voilà!«
    Ich machte eine einladende Geste.
    Er zögerte noch ein paar Sekunden, und dann trat er vor mir ein.
    Die Tür fiel hinter uns ins Schloß. Die Falle schnappte zu...
    Copyright 2001 by readersplanet
    Teil XV

1
    Es herrschte eine schummrige Atmosphäre. Durchaus gewollt, wie ich wußte. Sie verfehlte ihre Wirkung nicht: Sein Mißtrauen verstärkte sich sogar noch.
    Ich mußte schmunzeln. Gut, daß er es nicht sah. Er hatte auch überhaupt keine Augen für mich, sondern schaute sich suchend um.
    Der Vorraum war ohne Möblierung. Ein dicker Teppich dämpfte alle Schritte. Auch die Wände waren bespannt mit Teppichen. Genauso die Decke. Das wenige Licht sickerte aus einer Fuge zwischen Wänden und Decke. Das einzige Licht, das es ansonsten noch hier gab, war das in seinen Umrissen klar sich abzeichnende Viereck einer Tür.
    "Nur weiter!" ermunterte ich ihn.
    Er blieb zögerlich. Deshalb machte ich den Vortritt. Ich brauchte die Tür nur zu berühren, um sie nach innen aufschwingen zu lassen. Der Empfangsraum dahinter war nur wenig heller.
    Hier gab es auch eine Möblierung: Breit ausladende Sesselgruppen. Hier fanden mindestens ein dutzend Menschen bequem Platz. Es gab dazwischen kleine Beistelltische. In der Mitte war ein freier Raum, wie eine Tanzfläche.
    Ich mußte abermals schmunzeln, als ich sein verduztes Gesicht betrachtete.
    "Das sieht ganz und gar nicht nach der Praxis einer Psychotherapeutin aus!" sagte er brüchig.
    Ich zuckte die Achseln. "Nun, wer weiß? Es kommt vielleicht nur auf die Methode an?"
    Er gönnte mir einen überraschten Blick. Ich schaffte es, dabei neutral zu wirken und seinen Blick nicht zu erwidern.
    Er schaute sich wieder um. Von hier führten gleich drei Türen ab. Ich deutete auf die ganz rechte. "Gehen wir weiter!" schlug ich vor.
    Ich mußte auch diesmal den Vortritt machen.
    "Keiner da?" fragte er hinter mir, bevor er mir folgte. Es war nicht klar, ob er nur laut gedacht oder mich direkt gefragt hatte. Ich enthielt mich jedenfalls einer Antwort und ging weiter, als hätte ich nichts gehört.
    Die Tür war abgeschlossen. Aber der Schlüssel steckte. Ich drehte ihn im Schloß. Dieses schnappte deutlich hörbar. Und dann schwang die Tür auf.
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2
    Der Raum dahinter war deutlich heller. Aber nicht so hell, daß uns das Licht geblendet hätte.
    Unsere Augen hatten sich an das Schummerlicht draußen gewöhnt. Nur deshalb kam es uns so hell vor hier.
    Ich wußte, daß man das Licht auch noch viel heller drehen konnte. Aber das band ich ihm natürlich nicht auf die Nase.
    "Da ging eine Tür geradeaus", erinnerte ich ihn. Und dann deutete ich auf die Spiegelwand an der Seite dieses Raumes, in dem wir uns nun befanden. Der Raum war wesentlich kleiner als der Empfangsraum mit den schweren Polstern. Es gab eine Couch und zwei Sessel, und alles war so angeordnet, daß man in Richtung Spiegelwand schauen konnte. "Der Raum, den wir durch die Mitteltür betreten hätten, befindet sich hinter der Spiegelwand. Mit dieser Spiegelwand hat es allerdings eine Besonderheit."
    Er schaute in die Spiegel und betrachtete darin mich und sich selber.
    "Eine

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