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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schon nach einem Tag umgebracht!“
    Beth nickte ernst. „Genau deshalb sind Tomas und ich ja auch zurückgekehrt. Um ihr bei ihrer Flucht zu helfen.“
    „Flucht?“ fragte Radcliffe, als wäre ihm dieses Wort unbekannt. „Kommt überhaupt nicht infrage. Wir werden heiraten.“
    Beth schaute ihn verständnislos an. „Sie wollen …?“
    „Jawohl. Das sagte ich ihr heute Morgen.“
    „Das sagten Sie ihr?“ fragte Beth bestürzt.
    „Ja“, antwortete er geistesabwesend und war mit den Gedanken bei dem, was sie erzählt hatte. Charles war in Wirklichkeit Charlotte. Heute Morgen war sie mit Bessie irgendwohin gefahren und noch nicht wieder zurückgekehrt. Hatte ihr Onkel sie bereits gefunden?
    Fluchend sprang er auf und ging zur Tür der Bibliothek, riss sie auf und blieb dann stehen. Stokes, den er gerade hatte rufen wollen, war schon da und sah so merkwürdig aus, wie nur ein Butler aussehen konnte, wenn er mit dem Ohr an der Tür beim Lauschen ertappt worden war.
    „Ja, Mylord?“ fragte er gelassen und richtete sich wieder auf.
    „Hatte Charles bei seinem Weggang irgendetwas bei sich?“
    Stokes hüstelte. „Ich vermute, Sie meinen, etwas außer der jungen Dame?“
    „Ich meine so etwas wie Gepäck“, antwortete Radcliffe ungehalten.
    „Nein, Mylord. Sie hatten kein Gepäck bei sich.“
    Radcliffe entspannte sich ein wenig. „Erwähnte er, wohin sie gehen wollten?“
    „Nein, Mylord. Allerdings …“
    „Allerdings?“ drängte Radcliffe, als der ältere Mann zögerte.
    „Nun, Mylord, die Köchin half Lady Charles und der jungen Frau beim Ankleiden. Möglicherweise hat sie etwas Zweckdienliches erfahren.“
    „Die Köchin? Wieso half Bessie ihm nicht?“
    „Ich vermute, das lag daran, weil Bessie die verschleierte Begleiterin von Lady Charles war.“
    „Natürlich!“ rief Elizabeth aus. „Bessie muss es gewesen sein.“
    Radcliffe nickte. „Bringen Sie mir die Köchin her!“ befahl er dann.
    „Ist nicht nötig, Mylord. Ich bin schon hier.“ Als Stokes daraufhin einen Schritt zur Seite trat, sah Radcliffe Mrs. Hartshair direkt hinter dem Butler stehen.
    „Ich wollte Ihnen gerade sagen, welche Sorgen ich mir um die Lady und Bessie mache.“ Die Köchin drehte nervös ein Wischtuch in den Händen. „Lady Charlie meinte nämlich, sie wären um die Mittagsstunde spätestens wieder hier, und jetzt ist es schon Zeit fürs Abendessen. Ich habe mich den ganzen Tag über die beiden gesorgt. Ich ahnte ja gleich, dass hier etwas im Gange sein musste.“
    „Wohin sind sie gegangen? Hat sie Ihnen etwas gesagt?“
    „Nein. Nur …“ Sie stockte, verzog das Gesicht und gestand schließlich: „Auf dem Tisch lag ein Zettel, und den habe ich mir immer wieder angesehen und versucht herauszufinden, wohin sie gehen wollten.“
    „Und?“ drängte Radcliffe die Frau.
    „Und …“ Sie stockte erneut, befeuchtete sich die Lippen und schüttelte dann ärgerlich den Kopf. „Da stand eine Adresse in der Change Alley drauf.“
    „Change Alley?“ wiederholte Elizabeth ratlos.
    „Das ist bei den Docks“, erklärte Tomas, während Radcliffe leise vor sich hin schimpfte. „Da gehen Makler hin, um in Schiffe zu investieren.“
    „Wo in der Change Alley?“ wollte Radcliffe wissen.
    „Da stand drauf, es sei ein Gasthaus“, flüsterte Mrs. Hartshair unglücklich.
    „Was für ein Gasthaus?“
    Die Köchin zog die Stirn kraus, legte den Kopf in den Nacken und blinzelte zur Decke hinauf, als würde sie dort die Antwort ablesen können, doch am Ende schüttelte sie nur den Kopf. „Es liegt mir auf der Zunge, nur …“ Hilflos schüttelte sie erneut den Kopf.
    „Denken Sie nach, Frau!“ fuhr Radcliffe sie an. Er war mit seiner Geduld am Ende.
    „Sie verängstigen sie, Mylord“, mischte sich Stokes ein. „Das dürfte ihr nicht dabei helfen, sich zu erinnern.“ Er schob seinen Herrn beiseite, fasste die Frau sanft bei den Schultern und bedachte sie mit einem liebenswürdigen Lächeln. „Nun entspannen Sie sich, meine Liebe, und konzentrieren Sie sich. Also der Zettel lag auf dem Tisch. Sie schauten darauf und lasen …?“
    „Ich schaute darauf und las …“ Wieder blinzelte sie. „Ich las Soundso-Gasthaus, Change Alley. Wie hieß das denn nur …?“
    Radcliffe ertrug es nicht mehr. „Wir haben keine Zeit für so etwas.“
    „Geben Sie ihr noch eine Minute, Mylord. Sie wird sich schon erinnern.“ Stokes lächelte ihr aufmunternd zu. „Nicht wahr, meine Liebe?“
    Voller Zuversicht erwiderte Mrs.

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