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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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sagte sie mit lauter Stimme: „Wir gehen wie die Frauen früher, ganz altmodisch. Mit den Sachen vom Dachboden.“
    „Das macht sicher großen Spaß. Bitte doch Annalise, dass sie ein paar Fotos macht.“
    „Mach ich. Kann ich jetzt mit Kieran sprechen?“
    Olivia war erstaunt und auch ein bisschen enttäuscht, denn normalerweise hörte Cammie gar nicht auf zu reden, wenn die Mutter am Apparat war. „Äh … ja, natürlich.“ Sie gab Kieran das Telefon. „Hier. Cammie will dich sprechen.“
    „Mich?“ Überrascht hob er die Augenbrauen, dann strahlte er und nahm das Handy. „Hallo, du kleiner Käfer, wie geht’s?“
    „Ich hab heute mit deinem U-Boot aus Holz gespielt, das ist cool. Annalise hat ein paar Mal versucht, es zu versenken, aber sie hat es nicht geschafft.“
    „Na, fabelhaft. Frag sie morgen früh mal nach dem Geheimgang. Der ist ein wenig unheimlich, aber einem tapferen Mädchen wie dir macht das bestimmt nichts aus.“
    Kurze Stille. Dann hörte er Cammies begeisterten Schrei, und Annalise kam ans Telefon. „Na, wie geht es euch Turteltauben in New York?“
    Kieran grinste. „Nur kein Neid, Cousinchen. Es geht uns gut. Wir sollten morgen Mittag wieder zu Hause sein. Weiterhin viel Spaß. Bis dann!“
    Er gab Olivia das Handy zurück und nahm sie dann bei der Hand. „Hungrig?“
    „Ja. Wie ein Wolf!“ Sie lachte und folgte ihm. Da sie jetzt wusste, dass es Cammie gut ging, konnte sie sich auf den Abend freuen.
    Das Patrice war ein elegantes Restaurant. Auf den strahlend weiß gedeckten Tischen standen frische Blumen. Ein Streichquartett schaffte eine ruhige Atmosphäre. Seufzend ließ sich Olivia auf den dunkellila Samtstuhl sinken. „Bitte, bestell du etwas für mich. Ich habe Lust, mich überraschen zu lassen.“
    Ob Olivia wohl auch überrascht ist, wenn ich halte, was ich versprochen habe? dachte Kieran und lächelte sie an. Nach dem Essen wollte er mit ihr sofort zurück zum Hotel gehen und sie erst aus dem Zimmer – und dem Bett – lassen, wenn es Zeit war, zum Flughafen zu fahren. Denn ihre gemeinsamen Stunden verrannen erschreckend schnell, und er hatte sich vorgenommen, keine Minute mehr zu vergeuden.
    Als sie das Restaurant betreten hatten, hatten sich ihnen sofort alle Blicke zugewandt. Olivia sah einfach hinreißend aus, was ihr aber nicht bewusst zu sein schien. Kieran kannte keine Frau, die so uneitel und bescheiden und dabei so außergewöhnlich schön war. Das Kleid, das sie heute Abend trug, war von eleganter Schlichtheit, dunkelrot, figurbetonend, und mit einem tiefen Rückenausschnitt. Das Haar hatte sie absichtlich nachlässig hochgesteckt, sodass die dunkelroten Ohrringe gut zu sehen waren. Hm …, wahrscheinlich ist sie nackt unter dem Kleid … Das würde er bald herausfinden.
    „Sir?“
    Der Ober riss ihn aus seinen Gedanken. Schnell gab Kieran die Bestellung auf. „Ich bestelle Champagner, weil wir etwas zu feiern haben“, sagte er zu Olivia gewandt.
    „So? Was haben wir denn zu feiern?“
    „Dass du so fantastisch in diesem Kleid aussiehst.“
    Sein Kompliment freute sie. Verlegen lächelnd richtete sie sich auf und sah sich kurz im Raum um. „Danke.“
    „Das ist mein völliger Ernst. Du übertriffst deine Mutter bei Weitem.“
    „Nun übertreibst du aber. Ich könnte ein paar Pfund abnehmen. Mein Mund ist zu breit und mein Busen zu groß.“
    Er lachte laut los.
    „Was ist?“ Verunsichert blickte sie ihn an.
    „Du hast wirklich keine Ahnung, oder?“
    „Von was?“
    „Zum einen, meine schöne Naive, gibt es keinen zu großen Busen, wenn du mich fragst. Und da spreche ich für das ganze männliche Geschlecht. Deine Brüste sind einfach ein Traum.“
    Sie schwieg und runzelte nur leicht die Stirn.
    „Außerdem ist deine Mutter nicht schöner als du, nur weil sie zierlich und dünn ist. Vor der Kamera mag das von Vorteil sein, aber du siehst fabelhaft aus, sehr weiblich, sehr sinnlich. Ich wette, jeder Mann hier im Raum würde gern mit mir den Platz tauschen.“
    Sie wurde rot. „Du kannst wirklich gut mit Worten umgehen. Aber danke trotzdem. Das ist sehr nett.“
    In gespieltem Frust hob er die Hände und ließ sie wieder fallen. „Ich kann dich wohl nicht überzeugen. Aber eins musst du mir glauben: Ich will dich nicht anders haben. Du bist genau richtig so.“ Und das ist die Wahrheit, erkannte er verblüfft. Sie war die ideale Frau für ihn. Wenn er heiraten wollte, brauchte er nicht länger zu suchen. Aber er wollte ja nicht heiraten …

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