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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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„Du bist so, wie du bist. Und ich bin so, wie ich bin. Wir sind zwei Menschen, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort begegnet sind. Aber daraus ist ein Kind entstanden, und das sollte immer an erster Stelle kommen.“ Sie trat auf ihn zu und streckte ihm beide Hände entgegen. „Lass uns diese Nacht genießen. Was morgen ist, werden wir sehen.“
    Dem Himmel sei Dank! Er würde verrückt werden, wenn er sie jetzt nicht haben könnte. Sein Körper brannte vor Verlangen. Dennoch nahm er sich fest vor, diesmal zärtlicher zu sein, nicht so rau und wild wie vor wenigen Stunden. Sie verdiente einen Mann, der ihr zu Füßen lag und sie anbetete.
    Also ließ er sich auf die Knie nieder, umfasste sie bei den Hüften und drückte ihr das Gesicht gegen den Bauch. Sie hatte sein Kind getragen. Wie gern wäre er dabei gewesen und hätte gesehen, wie die Frucht ihrer Leidenschaft diesen wunderschönen Körper rundete und wie ihr gemeinsames Baby schließlich zur Welt kam. Mit diesen üppigen Brüsten hatte sie das Kind ernährt. Wenn das Leben anders gelaufen wäre, hätte er dieses Wunder eines neuen Lebens miterleben können.
    Aber er hatte schon früh gelernt, Gefühle wie Reue und Bedauern zu unterdrücken. Was zählte, war das Hier und Jetzt.
    Olivia zitterte. Sie strich ihm sanft über das Haar, und sofort kribbelte ihm die Haut. Eine nur zu bekannte Angst überfiel ihn bei dieser zärtlichen Geste, eine Furcht aus der Kindheit. Frauen waren weich und warm und liebevoll. Aber sie zu lieben machte jeden Mann verletzlich, denn sie konnten ihn verlassen. Also musste er wachsam sein.
    Durch den dünnen Stoff hindurch küsste er sie auf den Bauchnabel und schob ihr dann das Kleid bis zur Taille hoch. Ihm stockte der Atem. Sie trug nur einen winzigen schwarzen Tanga. Kein Wunder, dass er geglaubt hatte, sie sei nackt. Hastig riss er den Slip nach unten – vergessen war die Absicht, diesmal sanfter mit ihr umzugehen.
    Bebend vor Verlangen stand er auf und hob sie hoch. Als er mit ihr in Richtung Schlafzimmer ging, lehnte sie den Kopf gegen seine Schulter. Das Vertrauen, das diese Geste ausdrückte, rührte ihn zutiefst. Er hatte sie schon einmal enttäuscht und ihr sehr wehgetan. Diesmal wollte er es richtig machen. Auch wenn er am liebsten der ganzen Welt verkünden würde, dass Cammie seine Tochter war, er würde auf Olivia Rücksicht nehmen. Wenn sie es wirklich für einen großen Fehler hielt, dann würde er seinen Stolz unterdrücken und schweigen. Das sah ihm zwar nicht ähnlich, aber für Olivia würde er es tun, es wenigstens versuchen.
    Neben dem Bett stellte er sie wieder auf die Füße und zog sie schnell aus. Nackt stand sie vor ihm und legte ihm die Arme um den Hals. „Danke, dass du mich nach New York mitgenommen hast“, sagte sie leise. „Das war gut, um Abstand zu gewinnen. Ich möchte nicht, dass Unfrieden zwischen uns herrscht.“
    Das hörte sich sehr nach einem Ende ihrer sexuellen Beziehung an. Davon wollte er im Augenblick jedoch nichts hören. „Ich will dich lieben“, stieß er rau hervor. „Leg dich aufs Bett, Olivia.“
    In wenigen Sekunden hatte er sich ausgezogen und neben sie gelegt. Sie empfing ihn mit offenen Armen und machte so alles zunichte, was er sich vorgenommen hatte. Den ganzen Abend lang hatte sie ihm in diesem verdammt verführerischen Kleid gegenübergesessen – und jetzt noch das! Wie sollte ein Mann sich da zurückhalten können? Er richtete sich auf, griff nach einem Kondom, zog es über und schob sich dann zwischen ihre Beine.
    Oh, Mann! Während er langsam in sie eindrang, sahen sie sich unentwegt in die Augen. Als ihr Atem erst stockend, dann immer schneller kam, senkte sie die Lider. Er beugte sich vor, legte seine Stirn auf ihre. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf.
    Hätte er im Mittelalter gelebt, hätte er für sie alle Drachen der Welt erschlagen, hätte ihr von Eroberungsreisen Truhen voller Gold und Edelsteine mitgebracht. Doch Olivia suchte gar nicht nach dem Ritter auf dem weißen Ross. Sie wäre wohl eher mit einem Müller oder einem Zimmermann zufrieden gewesen. Wenn Kieran sie also glücklich machen wollte, sollte er lieber zu seinem nächsten Abenteuer aufbrechen und es ihr überlassen, ihr eigenes Leben zu führen.
    Sie schwiegen. Nichts war zu hören außer dem lustvollen Stöhnen, wenn Kieran wieder und wieder vordrang. Es war Himmel und Hölle zugleich. Einerseits schenkte sie ihm etwas, von dem er nicht gewusst hatte, dass er sich danach

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