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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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„Die Katze ist immer noch bei Mrs Capella.“
    „Gut.“ Cammie schaute zwischen Olivia und Kieran hin und her. „Dann müssen wir noch ein bisschen hierbleiben, oder?“
    Kieran nickte ernst. „Wenn deine Mommy damit einverstanden ist.“
    „Ja, bin ich.“ Olivia war erneut den Tränen nahe. Wahrscheinlich hatte Cammie keine Ahnung, was das Ganze bedeutete. Dass sie alles verloren hatten. Aber sie war ja auch erst fünf. Sicher würde sie in den nächsten Tagen darauf zurückkommen. Und irgendwann die ganze Wahrheit erfahren müssen.
    Cammie rutschte von Kierans Schoß herunter. „Gut, dass Bun-Bun hier ist.“ Der Hase war ihr liebstes Stofftier. Ohne ihn konnte sie nicht einschlafen.
    Kieran strich ihr zärtlich über den Kopf. „Ich bin auch froh darüber. Aber jetzt ist Schlafenszeit. Ab ins Bett mit dir! Deine Mommy und ich waren den ganzen Tag unterwegs und brauchen unsere Ruhe.“
    Gemeinsam brachten sie das Kind zu Bett. Die Kleine gähnte, dann musterte sie Kieran. „Bist du Mommys fester Freund?“
    Olivia sah sie verblüfft an. „Was weißt du denn davon?“
    „Mrs Capella sagt, dass ihre Tochter sich scheiden lassen will, weil sie einen Mann und einen festen Freund hat. Und weil du keinen Mann hast, dachte ich, dass Kieran vielleicht dein Freund ist.“
    Die beiden Erwachsenen mussten sich sehr zusammennehmen, um nicht laut loszulachen. „Deine Mommy und ich sind gute Freunde“, sagte Kieran schließlich. „Und wir haben dich beide sehr lieb. Aber nun musst du schlafen. Morgen machen wir was Schönes zusammen.“
    Draußen im Flur konnten Olivia und Kieran ihr Lachen nicht länger zurückhalten, sicher auch eine Gegenreaktion auf all das Traurige, das der Tag gebracht hatte. Schließlich lehnten sie erschöpft an der Wand und sahen einander an. Kinder hatten die wunderbare Gabe, alles wieder ins Gleichgewicht zu rücken.
    Olivia wischte sich über die Augen. „Danke, dass du es ihr gesagt hast. Das hast du gut gemacht.“
    „Na, ich weiß nicht …“ Er strich ihr über die heiße Wange. „Aber die Kleine ist mir sehr ans Herz gewachsen.“
    Was dann kam, war unvermeidlich nach all dem, was sie heute gemeinsam durchgemacht hatten. Sie umarmten einander, suchten Trost in der Nähe des anderen. Kieran hielt Olivia sanft an sich gedrückt, und sie spürte beglückt die Kraft und Stärke, die von ihm ausging. Vorsichtig küssten sie sich, als sei es das erste Mal. Olivia war kurz davor, ihm ihre Liebe zu gestehen, so voll war ihr Herz. Aber nach all dem, was er heute für sie getan hatte, wollte sie ihn nicht auch noch mit ihren Gefühlen belasten.
    Zärtlichkeit wurde zu Leidenschaft, der Kuss drängender, und sie fühlte, wie Kieran erzitterte, als sie ihm über den Rücken strich. Er drückte sie fester an sich und stöhnte leise. „Ich muss bei dir sein heute Nacht, bitte … Schon um sicher zu sein, dass du nicht zusammenklappst.“
    Wie konnte sie da Nein sagen? Zumal sie sich auch schrecklich nach ihm sehnte. „Einverstanden“, flüsterte sie.
    Spielerisch drückte er ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Aber erst einmal musst du etwas essen.“
    Essen? Danach war ihr nun gar nicht zumute. Sie wollte ihn. Jetzt. Sie legte ihm die Arme um den Hals. Beim Sex konnte sie alles vergessen, und genau danach sehnte sie sich.
    Doch obgleich es ihm schwerfiel, machte er sich sanft frei. „Mach du dich bettfertig. Die Dusche wird dir guttun. Ich gehe inzwischen in die Küche. Der Koch kann uns sicher etwas Gutes auf einem Tablett zurechtmachen.“
    „Aber ich habe keinen Hunger“, protestierte sie. Schon bei dem Gedanken an Essen wurde ihr elend.
    „Das ist ganz egal. Du musst etwas essen.“
    Das war ein Befehl, Widerstand zwecklos. Und so zuckte sie nur kurz mit den Schultern und ging ins Bad. Als sie unter der heißen Dusche stand, musste sie zugeben, dass er recht hatte. Das herunterprasselnde Wasser spülte nicht nur den Staub des Tages, sondern auch unbestimmte Ängste fort. Beim Abseifen dachte sie unwillkürlich an Kieran und an die lustvollen Gefühle, die er mit seinen kräftigen und doch sensiblen Händen in ihr hervorrufen konnte. Auch das lenkte sie ab und tat ihr gut. Andererseits … Was würde die Zukunft bringen?
    Sie konnte ihr Haus wieder aufbauen lassen und sich damit ein neues Zuhause schaffen. Aber ohne Kieran … Wie sollte sie das ertragen? Zwar hatte sie auch die letzten sechs Jahre ohne ihn gelebt. Cammie hatte ihrem Leben Sinn und Freude gegeben. Aber

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