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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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kaum eigenhändig aus dem Wasser zerren können.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    Stirnrunzelnd blätterte Eve die vor ihr liegende Akte durch. »Sie haben nicht erwähnt, dass Sie beide sich angeschrien haben.«
    »Vielleicht habe ich meine Stimme etwas erhoben, aber als Anschreien würde ich das nicht bezeichnen.«
    »Nein? Ich werde immer ziemlich laut, wenn ich mit jemandem streite. Vor allem, wenn der andere mir droht. Auch dass er Ihnen gedroht hat, haben Sie nicht erwähnt.«
    »Ich erinnere mich nicht, dass er mir gedroht hätte«, antwortete die Rektorin, sah Eve dabei aber nicht an.
    »Jemand hat Ihren Streit mit angehört. Williams hat Ihnen gedroht, Arnette. Er hat damit gedroht, bekannt zu machen, dass Sie beide den Pool nicht nur zum Schwimmen und Ihr Büro nicht nur für die Festlegung des Stundenplans benutzt haben. Wie, meinen Sie, hätte wohl der Verwaltungsrat auf diese Nachricht reagiert? Wie lange wären Sie wohl noch Schulleiterin geblieben, wenn Williams erzählt hätte, dass Sie auf dem Schulgelände Sex mit ihm hatten?«
    »Das ist vollkommen absurd.« Trotzdem musste Mosebly sichtlich schlucken, löste ihre Hände voneinander und presste die Handflächen auf den Tisch. »Das ist beleidigend. «
    »Wissen Sie, ich habe mich unweigerlich gefragt, weshalb eine starke Frau wie Sie - die so stolz auf ihren Ruf und auf ihre Schule ist - einen Schleimbeutel wie Williams als Lehrer behalten hat. Sie müssen doch gewusst haben, was er getrieben hat.«
    »Es gab nie eine Beschwerde ...«
    »Oh, vergessen Sie's, Arnette. Sie wussten ganz genau über seine Tätigkeiten außerhalb des Unterrichts Bescheid. Sie waren der Boss«, erklärte Eve, während sie mit ausgestrecktem Finger auf Rektorin Mosebly wies. »Es war Ihre Schule. Trotzdem haben Sie nichts unternommen. Aber wie hätten Sie dem Kerl auch einen Strick aus seinem Treiben drehen sollen, nachdem er auch mit Ihnen zugange gewesen war?«
    »Sie saßen in der Klemme«, stimmte Peabody Eve zu. »Entweder Sie wären mit der Sache zum Verwaltungsrat gegangen und hätten sich dadurch selbst an den Pranger gestellt, oder Sie hätten den Mund gehalten und sein Treiben weiterhin geduldet. Wobei die zweite Möglichkeit von Vorteil gewesen wäre.«
    »Denn sie hätte Ihren Ruf und den der Schule vor Schaden bewahrt«, fügte Eve hinzu und rutschte etwas näher an Mosebly heran. »Hat Foster Ihnen erzählt, dass Williams Laina Sanchez belästigt hat? Hat er Sie gefragt, wie er sich in dieser Angelegenheit verhalten soll?«
    »Ich glaube ... ich glaube, ich sollte einen Anwalt anrufen, bevor ich noch irgendwelche Fragen beantworte.«
    »Das können Sie natürlich tun. Wobei die Sache dadurch für Sie selbst noch brenzliger wird. Was meinen Sie, Peabody, wie ihr viel gepriesener Verwaltungsrat darauf reagieren wird, dass Rektorin Mosebly plötzlich einen Anwalt braucht?«
    »Nicht gut.« Peabody spitzte die Lippen und schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht besonders gut.«
    »In Ordnung«, wehrte Mosebly ab. »Wir werden die Sache an Ort und Stelle klären. Es gibt keinen Grund, einen Anwalt oder den Verwaltungsrat in die Angelegenheit einzubeziehen.«
    »Dann wollen Sie also keinen Anwalt mehr, Arnette?«
    »Nein. Lassen Sie uns einfach ... ich werde Ihnen sagen, was ich weiß. Craig kam letztes Jahr zu mir. Er war erregt und sehr besorgt. Er meinte, Reed hätte Laina bedrängt, mit ihm zu schlafen, und hätte sie unziemlich berührt. Er meinte, er hätte selbst bereits mit Reed gesprochen und ihn gewarnt, dass er ihn melden würde, wenn er Laina nicht in Ruhe lässt, aber da er wüsste, dass Reed auch andere Angestellte auf diese Art belästigt hätte, wollte er, dass er eine offizielle Verwarnung seitens der Schulleitung bekommt.«
    »Und, haben Sie ihn offiziell verwarnt?«
    »Ich habe Reed zu einem Gespräch in mein Büro bestellt. Er war nicht gerade reumütig, aber zumindest hat er sich von da an von Laina ferngehalten. Er war wütend auf Craig und über mein Verhalten amüsiert, weil schließlich auch ich selbst, kurz nachdem ich die Leitung der Schule übernommen hatte, seinem zweifelhaften Charme erlegen war. Es war ein fürchterlicher Fehler, ein Augenblick der Schwäche. Es hätte nie passieren dürfen, und ich hatte mir geschworen, dass es bei dem einmaligen Vorfall bleibt.«
    »Aber dann ist doch noch mal etwas passiert.«
    »Letzten Monat, als ich wie jeden Morgen vor Beginn des Unterrichts im Schwimmbad war. Er kam herein, sprang ins

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