Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
Vom Netzwerk:
um ihren Mantel zu holen, blieb dort stehen und trat leicht gegen ein Schreibtischbein. Sie würde die Nachrichten nicht beantworten. Schließlich war sie keine Heilige. Aber eine andere Angelegenheit ließe sie doch lieber nicht einfach auf sich beruhen.
    Sie zog ihren Mantel an, verließ ihr Büro und marschierte schnurstracks auf Baxter zu, der mit einer Tasse widerlichen Kaffees aus dem Automaten und einem Bericht der Spurensicherung an seinem Schreibtisch saß.
    »Ich habe gesehen, dass Sie den Fall Barrister abgeschlossen haben. Sie haben den Kerl wegen Totschlags drangekriegt. Wie hat sich Trueheart während des Verhörs gemacht?«
    »Echt gut.«
    Sie blickte dorthin, wo der süße Officer diensteifrig hinter einem Berg von Akten saß. »Trueheart?«
    Sofort drehte er sich um und sah sie blinzelnd an. »Madam?«
    »Gratuliere zu der Vernehmung von Sykes.«
    Er wurde puterrot. »Danke, Lieutenant.«
    »Alles, was er kann, hat er von mir«, behauptete Baxter mit einem selbstzufriedenen Grinsen.
    »Hoffentlich belässt er's nicht dabei. Zu der Sache vorhin - ich weiß Ihre Empfindungen zu schätzen. Aber damit lassen wir's gut sein, ja?«
    »Okay.«
    Zufrieden lief sie weiter, um sich einen Toten anzusehen.
    »Abermals willkommen. Kann ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?« Morris war heute zinnfarben gekleidet, mit einem purpurroten Hemd und geflochtenem, zinngrauem Schlips. Beim Anblick seines langen Pferdeschwanzes dachte Eve an einen schimmernden Vollbluthengst.
    »Lieber ein Urteil.« Eve blickte auf Williams' Leichnam, der vor ihr auf dem Stahltisch lag. »Ich will wissen, ob es Mord gewesen ist.«
    »Ich habe Karamellbrownies. Von den lieblichen Händen einer Südstaatengöttin fabriziert.«
    Eve kniff die Augen zusammen, denn als Morris von Brownies sprach, hätte sie schwören können, dass sie hörte, wie Peabody das Wasser im Mund zusammenlief. Dann riss sie bei dem Gedanken an die Südstaatengöttin die Augen wieder auf. »Etwa von Detective Coltraine?«
    Morris legte eine Hand an seine Brust, tat, als ahme er damit das Schlagen seines Herzens nach, und Eve fragte sich, weshalb Männer offenkundig ausnahmslos ihren Verstand verloren, sobald es um vollbusige Blondinen ging.
    Dann wackelte Morris auch noch vielsagend mit seinen schmalen, dunklen Brauen. »Anscheinend sieht unsere hierher verpflanzte Magnolie Backen als Entspannung an.«
    »Huh.« Eve legte ihren Kopf ein wenig schräg. »Sie scheinen ja völlig hin und weg zu sein.«
    »Wer wäre das wohl nicht?«
    »Einen, hm, halben Brownie könnte ich vertragen.«
    Morris sah Peabod y lächelnd an. »Im Personalkühl schrank da drüben. Bedienen Sie sich.« Dann wandte er sich wieder an Eve. »Unfall oder Mord? Sagen Sie es mir.«
    »Es war eindeutig Mord.«
    »Nun.« Er trat einen Schritt zurück und zeigte auf den toten Mann. »Was sehen wir? Eine oberflächliche Wunde unter dem Kinn.«
    »Die stammt bestimmt vom Rand des Schwimmbeckens. Die Spurensicherung hat ein paar Hautpartikel von den Fliesen abgekratzt. Obwohl es durchaus schlau gewesen wäre, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihn jemand bewusstlos geschlagen und ertrinken lassen hat.«
    »Hm. Am Rücken weist er ein paar kleine Abschürfungen auf.«
    »Die daher stammen, dass er auf dem Rücken aus dem Pool gezogen worden ist. Das legen weitere gefundene Hautpartikel nahe. Aber die Abschürfungen wurden ihm erst nach Eintreten des Todes zugefügt.«
    »Sie sind wirklich eine gelehrige Schülerin. Abgesehen davon, dass er nicht mehr lebt, war der Mann wirklich fit. Er war anscheinend ziemlich durchtrainiert. Ihre Notizen vom Tatort weisen darauf hin, dass er ein guter Schwimmer war und dass es nirgends Zeichen eines Kampfes gab. Trotzdem sagen Sie, dass er ermordet worden ist.«
    »Oh ja.«
    »Und, da mir bewusst ist, dass ich von Ihnen Leichen niemals ohne guten Grund geschickt bekomme, habe ich mir Ihren Toten sofort angesehen. Der toxikologische Befund ist noch nicht da. Aber er kommt sicher bald, denn ich habe extra Dampf gemacht.«
    »Was glauben Sie, was er in sich hat und wie es in ihn hineingekommen ist?«
    »Was das Was angeht, sollten wir besser warten. Was das Wie betrifft, sehen Sie ihn sich mal an.«
    Er reichte ihr eine Mikro-Brille und winkte sie zu sich heran. Sie trat neben Williams' Kopf und sah, dass in
    Höhe des Scheitels eine Stelle kahl geschoren worden war.
    »Mann, das hätte er bestimmt gehasst. Der erste kahle Fleck. Aber hallo.« Sie beugte sich noch dichter

Weitere Kostenlose Bücher