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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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besten Strafverteidiger des Landes war?
    Um neunzehn Uhr saß Eve mit Peabody und Mira in ihrem heimischen Büro, wo das Hologramm ihres Commanders zugeschaltet war.
    »Ich halte sie nicht für unzurechnungsfähig«, fing sie an.
    »Konnte und kann sie Recht u nd Unrecht unterscheiden? Höchstwahrscheinlich ja«, stimmte ihr die Psychologin zu. »Sie hat ihre Verbrechen sorgfältig geplant und ausgeführt, und ihre Motive sind immer egoistischer Natur. Allerdings sind sie gleichzeitig der Grund, aus dem ein von der Verteidigung engagierter Psychologe auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren wird.«
    »Wären Sie bereit, für die Staatsanwaltschaft in den Zeugenstand zu treten?«
    »Ja. Natürlich werde ich sie erst noch gründlich untersuchen müssen, aber so, wie es bisher aussieht, kann ich die Argumente der Gegenseite sicherlich entkräften. Aber selbst wenn nicht, gehört sie einfach eingesperrt, denn sonst hört sie garantiert nicht auf.«
    Mira atmete tief ein, als sie auf das hübsche, lächelnde Gesicht an Eves Tafel sah. »Wenn sie nicht vom System gestoppt wird, hat sie keinen Grund, ihr Treiben zu beenden. Weil es für sie funktioniert. Es erfüllt sie mit Befriedigung und beweist vor allem ihre Überlegenheit. Es verschafft ihr, was sie haben will, und die Dinge zu bekommen, die sie will, ist ihr allerhöchstes Ziel.«
    »Ihre eigene Mutter«, fügte Peabody hinzu. »Sie schreibt über den Mord an ihrer eigenen Mutter, ohne dass es auch nur einen Augenblick der Reue oder des Zögerns gibt. Sie hat nichts dabei empfunden.«
    »Ich will sie auch wegen ihres kleinen Bruders drankriegen. Er wird nicht in dem Tagebuch erwähnt. Weil er für sie nicht mehr von Bedeutung ist.« Eve sah Mira an, und die nickte mit dem Kopf. »Es ist nicht nur so, dass er es nicht wert ist, dass sie einen Teil von ihrer Zeit oder von ihren Gedanken auf ihn verwendet, sondern sie hat vollkommen verdrängt, dass es ihn jemals gegeben hat oder dass er von ihr getötet worden ist. Ihr geht es ausschließlich um das Hier und Jetzt.«
    »Sie haben gesagt, Sie würden sie dazu bringen, diese Taten zu gestehen, ihnen davon zu erzählen«, fuhr Mira fort. »Aber ...«
    »Ich werde ein Geständnis von ihr kriegen. Wobei der größte Haken an der Sache Straffo ist. Falls er beschließt, sie zu beschützen, oder falls sie glaubt, ich könnte die Dinge, die sie mir erzählt, gegen sie verwenden, wird sie dichtmachen. Ich muss also erst einmal an ihm vorbei.«
    »Er ist ein Vater, der sein Kind instinktiv beschützen will.«
    »Aber er ist auch ein Vater, dessen Sohn ermordet worden ist, und er ist ein Ehemann, dessen Frau vielleicht das nächste Opfer wird.« Genau das war ihre Chance. »Es wird für ihn also nicht leicht. Er wird sich entscheiden müssen, für welchen oder welche dieser Menschen er letztendlich Position beziehen soll.«
    »Wenn Sie ihm diese Informationen geben«, warf der Commander mahnend ein, »geben Sie der potenziellen Verteidigung dadurch einen Vorsprung. Dann könnte er einen Schild um seine Tochter herum errichten, der monatelang halten wird.«
    »Ja, Sir, das könnte er. Aber selbst wenn ich ihm diese Dinge nicht vor den Latz knallen und ihm den Boden unter den Füßen wegziehen würde, während er noch wegen seiner Frau erschüttert ist, könnte er das tun. Er muss Rayleen so sehen, wie sie ist. Vielleicht könnte ein ziviler Berater dabei nützlich sein.« Sie blickte auf Roarke.
    »Erzählen Sie uns, was Sie machen wollen«, bat Whitney sie.
     
    Es brauchte Zeit, und Eve kämpfte vergeblich gegen ihre Ungeduld. Außerdem mussten sie größte Vorsicht walten lassen, und Eve musste sich zwingen, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, wie sie es normalerweise tat.
    Es war beinahe zehn, bis sie, Peabody und Mira endlich in Richtung des Krankenhauses fuhren, lange, nachdem Roarke, Feeney und McNab bereits im Spiel waren.
    Als ihr Handy schrillte, klappte sie es eilig auf. »Dallas.«
    »Lieutenant? Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern. Billy Kimball, den stellvertretenden Geschäftsführer von Kline's? Sie waren vor Kurzem wegen einer Thermoskanne hier.«
    »Ich kann mich an Sie erinnern. Haben Sie etwas herausgefunden?«
    »Eine unserer Teilzeitkräfte kam gestern Abend kurz vor Ladenschluss vorbei. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich die Frau an irgendwas erinnern kann, habe ich ihr von der Kanne erzählt. Und sie wusste wirklich noch etwas.«
    »Was?«
    »Sie konnte sich noch ganz genau an den

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