Sanft kommt der Tod
zu Fuß erreichen und das Fahrgeld sparen kann. Für den Weg braucht man sieben, acht Minuten, es ist also unwahrscheinlich, dass er unterwegs irgendwo angehalten hat. Außerdem ist um die Uhrzeit sowieso noch nichts in der Nähe auf. Der nächste Supermarkt, der durchgehend geöffnet hat, liegt drei Blocks westlich.«
Peabody nickte zustimmend. »Einen Block entfernt gibt es einen kleinen Feinkostladen, aber der macht erst um sieben auf.«
»Okay. Er hat also seinen Mantel angezogen, seine Tasche und sein Lunchpaket genommen, seiner Frau noch einen Abschiedskuss gegeben und sich auf den Weg gemacht. Dann ist er durch den Haupteingang hereingekommen, so wie wir. Passiert die Kontrolle und meldet sich an. Er will noch in den Fitnessraum, also geht er kurz in seine Klasse und legt Mantel, Handschuhe, Mütze, Schal und Tasche ab. Wobei in der Tasche seine letzte Mahlzeit ist.«
Sie gingen denselben Weg.
»Keiner der Befragten hat erwähnt, dass er ihn gesehen oder gesprochen hat, bevor er in den Fitnessraum gegangen ist. Trotzdem muss er vorher noch oben gewesen sein.«
Sie blieb vor der Klasse stehen, gab den Code zum Öffnen des polizeilichen Siegels ein und öffnete die Tür. »Stellt die Tasche auf den Schreibtisch, legt das Lunch-Paket in eine Schublade und hängt seinen Mantel auf.
Schließlich ist er ein ordentlicher Mensch«, murmelte sie vor sich hin. »Sein Sportzeug hat er bereits an. Also nimmt er die Tasche mit den anderen Klamotten mit runter in den Fitnessraum.«
»Stimmt«, las Peabody von ihren Notizen ab. »Die Tasche mit dem Sportzeug haben wir gefunden.«
»Er geht wieder ins Erdgeschoss.« Auch die beiden Frauen gingen dorthin zurück. »Geht runter in den Fitnessraum und lässt seine Klasse einschließlich der Thermoskanne unbewacht zurück.«
»Ja.«
Sie liefen in Richtung des Sportbereichs. »Zeugenaussagen zufolge ist er bereits an den Geräten, als er zum ersten Mal gesehen wird.«
»Von Reed Williams, gegen sieben Uhr zehn.«
»Wann ist Williams in der Schule angekommen?«
»Um sechs Uhr fünfundvierzig.«
»Und was hat Williams zwischen sechs Uhr fünfundvierzig und sieben Uhr zehn gemacht? Wir sollten noch mal mit ihm reden. Mosebly hat ausgesagt, sie hätte das Opfer im Poolbereich gesehen, als sie ihn gegen sieben Uhr dreißig verlassen hat.«
»Sie war seit sechs Uhr fünfzig da.«
»Lauter Frühaufsteher. Auch sie überprüfen wir noch mal. Und zwar jetzt gleich«, erklärte Eve, als sie Mosebly näher kommen sah.
»Lieutenant, Detective. Die Security hat mich über Ihr Erscheinen informiert.« Von ihrer Jacke über ihren Rock bis hin zu ihren Stiefeln war sie heute ganz in Schwarz. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich bei mir anmelden würden, wenn Sie in die Schule kommen.«
»Ich dachte, nach dem, was gestern vorgefallen ist, wäre die Schule heute vielleicht zu«, entgegnete Eve.
»Nach einem Gespräch mit unseren Psychologen habe ich mich dagegen entschieden. Sie waren der Ansicht, dass es für die Schüler besser ist, wenn der Schulalltag nicht unterbrochen wird und wenn sie zusammen sind und offen über ihre Ängste und Gefühle sprechen können. Wir haben heute Morgen eine Schweigeminute eingelegt und halten in ein paar Tagen noch eine Gedenkveranstaltung für Mr Foster ab. Haben Sie schon irgendwas herausgefunden?«
»Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Was haben Sie gestern Morgen gemacht, bevor Sie schwimmen waren?«
»Wie bitte?«
»Sie waren seit sechs Uhr fünfzig in der Schule. Was haben Sie gemacht?«
»Lassen Sie mich überlegen. Seither ist so viel passiert ... ich war in meinem Büro, um einen Blick in den Kalender zu werfen und den Tag zu planen. Mein erster Termin war um acht. Warum?«
»Es geht uns einfach um Details. Haben Sie jemanden gesehen oder mit jemandem gesprochen, bevor Sie schwimmen gegangen sind?«
»Allerdings. Ich habe mich kurz mit Bixley unterhalten, als ich in die Schule kam. Er hat die Treppe gefegt, wegen des Schnees. Ich habe ihn darum gebeten, im Verlauf des Tages regelmäßig nachzusehen, ob er sie noch einmal fegen muss. Und Laina Sanchez, unsere Küchenchefin, habe ich gesehen, weil sie direkt hinter mir hereingekommen ist. Ich glaube, ich habe irgendeine Bemerkung über das Wetter gemacht. Dann bin ich in mein Büro gegangen, und habe dort meinen Tag geplant, bevor ich an den Pool gegangen bin.«
»Sind Sie durch den Fitnessraum zum Pool gegangen?«
»Nein, ich habe mich in der Garderobe für die
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