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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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darum gekämpft, Williams wiederzubeleben, nachdem erst Dawsons und dann Schwester Brennans Bemühungen, ihm durch Mund-zu-Mund-Beatmung Leben einzuhauchen, fehlgeschlagen waren.
    Es waren also alle möglichen Personen am Fundort herumgelaufen und hatten Reed Williams berührt. Trotzdem war er mausetot.
    Sie hockte sich neben ihn und sah sich die Schwellung und die leichte Abschürfung an seinem Kiefer an. Davon abgesehen wies der Körper auf den ersten Blick keine Verletzungen auf. Er trug eine schwarze Badehose und im Becken trieb eine Schwimmbrille mit blauen Gläsern, die ihm offenbar vom Kopf geglitten war.
    Da Peabody noch nicht erschienen war, drehte sie Williams alleine um und sah sich seinen Rücken, seine Beine und die Schultern an.
    »Außer der Abschürfung am Kiefer und ein paar kleinen Kratzern, die wahrscheinlich daher rühren, dass er rückwärts aus dem Wasser gezogen wurde, weist er keine sichtbaren Verletzungen oder Spuren eines Kampfes auf.« Sie richtete sich wieder auf und ging einmal um das Schwimmbecken herum. »Auch Blut ist nirgendwo zu sehen. Vielleicht wurde es ja weggespült.« Sie sah sich stirnrunzelnd nach einer Waffe um, die die Wunde am Kiefer verursacht haben könnte.
    »Das Opfer stand neben dem Becken. Jemand hat ihm einen Schlag versetzt, woraufhin er rückwärts ins Wasser gefallen ist. Ob er bewusstlos war und deswegen ertrunken ist? Möglich. Obwohl die Wunde nicht so schlimm aussieht, könnte es so gewesen sein.«
    Sie ging weiter und betrachtete den Rand des Pools. Kehrte dann zu dem Toten zurück, ging nochmals in die Hocke und sah sich die Wunde mithilfe einer MikroBrille und einer Taschenlampe ein bisschen genauer an. »Sieht weniger wie ein Schnitt als wie ein Kratzer aus. Vielleicht war er bereits im Wasser. Ja, so müsste es gewesen sein. Das Opfer hat seine Bahnen gezogen, den Beckenrand erreicht und sich kurz daran festgehalten. Dann ist er plötzlich abgerutscht, hat den Halt verloren und ist mit dem Kinn auf die Fliesen geknallt. Aber warum? Warum war er derart ungeschickt? So kam er mir gar nicht vor. Und ist er nur deswegen ertrunken, weil er mit dem Kinn auf den Beckenrand geschlagen ist? Oder hat möglicherweise jemand nachgeholfen?«
    Sie blickte auf den Toten und schüttelte den Kopf. »Er hat keine Hautpartikel unter seinen Fingernägeln. Keine Spuren von Versiegelungsspray, nichts. Sieht blitzsauber aus. Was macht man, wenn einem jemand den Kopf unter Wasser drückt? Man setzt sich zur Wehr, schlägt um sich, kratzt. Und wenn ich am Rand des Beckens stehe und einen starken Mann, der regelmäßig Sport treibt, unter Wasser drücke, knalle ich, um ganz sicherzugehen, vorher seinen Kopf gegen die Wand. Schließlich würde jemand, der die Beule sehen würde, sicher davon ausgehen, dass es ein Unfall war.«
    Sie runzelte abermals die Stirn und tastete Williams' Schädel ab. Keine Beule, keine Abschürfung, kein Bruch.
    Es sah schlicht und einfach wie ein Unfall aus.
    Nie im Leben, dachte sie.
    »Nehmen Sie ihn mit«, wies sie die Sanitäter an und richtete sich wieder auf. »Und schicken Sie ihn in die Pathologie. Sagen Sie, dass Morris ihn sich möglichst gleich ansehen soll. Außerdem will ich, dass sich die Spurensicherung den Beckenrand ansieht. Ich suche nach Hautpartikeln oder Blut.«
    Dann ging sie weiter in den Umkleideraum, wo Daw-son in einem schlabberigen Jogginganzug auf einer der Bänke saß und heißen Kaffee trank. »Officer.« Eve nickte dem Beamten zu. »Detective Peabody müsste jeden Moment auftauchen. Bitte schicken Sie sie zu mir.«
    »Zu Befehl, Ma'am.«
    »Mr Dawson.«
    »Er trieb auf dem Wasser.« Dawsons Hände fingen an zu zittern. »Er trieb einfach auf dem Wasser. Erst dachte ich, er würde sich ... absichtlich treiben lassen, wie man es manchmal macht. Aber so war es nicht.«
    »Mr Dawson, ich muss unsere Unterhaltung aufnehmen. Verstehen Sie?«
    »Ja, ja.«
    »Mr Williams trieb bereits im Becken, als Sie ins Schwimmbad kamen?«
    »Ja, er ...« Dawson atmete tief ein und stellte seinen Kaffeebecher fort. »Ich hatte nach ihm gesucht. Ich hatte Arnette - Ms Mosebly - getroffen, sie hatte mich gebeten, Reed in der vierten Stunde zu vertreten - da habe ich normalerweise frei. Sie meinte, er wäre suspendiert, und sie würde seine sofortige Entlassung veranlassen, wenn er nicht innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden kündigt. Was ich schrecklich fand.«
    »Sie waren mit Mr Williams befreundet?«
    »Wir kommen hier alle prima

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