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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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keinen Sinn. Kiera und Isabel hätten so etwas nie veranlasst, und Kates Angestellte waren in Urlaub.
    »Mr Jones, ich kann keine Veränderungen und Umbauten in Auftrag geben …«
    Er schnitt ihr das Wort ab, bevor sie ihm erklären konnte, dass sie den Mietvertrag gar nicht unterschreiben würde. Bei ihrer düsteren finanziellen Situation war ein Umzug das Letzte, was für sie infrage kam. Sie musste sich erst einmal überlegen, wie sie ihre Firma retten konnte.
    »Hören Sie, die Verbindung ist ganz schlecht«, sagte er. »Wir treffen uns dort. Die Seitentür ist nicht verschlossen, falls Sie vor mir da sein sollten. Nehmen Sie sich einen Kaffee und warten Sie dort auf mich. Ich muss quer durch die Stadt, und es herrscht ziemlich viel Verkehr, aber ich bin auf dem Weg.«
    »Mr Jones, wegen meines Inventars …«
    »Wenn Sie es dort weghaben wollen, erledigen wir das für Sie.«
    Kate war so frustriert, dass sie am liebsten geschrien hätte. Wie viele Kisten mochten im Lagerhaus stehen? Es war wahrscheinlich wirklich am besten, sie fuhr dorthin und überzeugte sich selbst.
    Sie mussten sofort wieder da weg. Sie konnte sie vermutlich in der Garage lagern, aber wenn sie das Haus verkauften, mussten sie woanders hin. Oh Gott, wie sollte sie das bloß Isabel und Kiera erklären?
    Ein Schritt nach dem anderen. Sie versuchte ihre Schwestern zu erreichen, um ihnen Bescheid zu sagen, dass sie später käme, aber nur der Anrufbeantworter sprang an. Also hinterließ sie eine Nachricht, dass sie wieder da sei, aber erst noch zum Lagerhaus fahren müsse, bevor sie nach Hause käme.
    Als sie wieder anfuhr, stellte sie fest, dass sie kaum noch Benzin im Tank hatte. Sie kannte sich in dieser Gegend nicht aus, deshalb dauerte es eine Weile, bis sie eine Tankstelle fand. Gegenüber war ein Imbiss, wo sie sich noch rasch eine Cola holte.
    Eine halbe Stunde später kam sie am Lagerhaus an. Es lag am Ende einer langen, gewundenen Straße in einer Gegend, die nach und nach renoviert werden sollte. Nur ein paar Blocks entfernt gab es schon ein paar trendige Lofts. An der Pembroke Street war bisher noch nichts passiert. Überall waren Schlaglöcher, um die sie herumfahren musste, leere Lagerhallen mit zerbrochenen Fenstern warteten auf die Renovierung. Aber es war alles bereits in der Entwicklung und genau das, was Kate gesucht hatte.
    Das Gebäude befand sich ziemlich weit von ihrem Haus entfernt, aber die Miete schien bezahlbar, und sie hatte vorgehabt, eine Alarmanlage einbauen zu lassen, um eine gewisse Sicherheit für die Angestellten zu gewährleisten.
    Die Angestellten, die sie sich jetzt nicht mehr leisten konnte.
    »Hör auf, dich selbst zu bemitleiden«, flüsterte sie.
    Kate parkte direkt vor der Seitentür. Es war kein anderes Auto zu sehen. Sie hatte gerade den Motor abgestellt, als ihr Handy klingelte.
    »Ich bin es, Jones. Sind Sie schon da?«
    »Ja«, antwortete sie.
    »Ich brauche noch etwa fünf Minuten«, sagte er. »Nehmen Sie sich einen Kaffee, während Sie warten.«
    »Nein danke.«
    »Trinken Sie keinen Kaffee?«
    »Nein«, erwiderte sie verwundert.
    »Würden Sie dann bitte die Kaffeemaschine ausschalten? Ich habe es letztes Mal vergessen, und das Lagerhaus ist fast abgefackelt.«
    Dieser Kommentar weckte nicht gerade Vertrauen in Kate. »Ja, ich schalte sie aus«, erwiderte sie. »Aber noch einmal wegen meines Inventars …«
    »Ja?«
    »Ich möchte, dass die Kisten morgen weggebracht werden. Sie sollten überhaupt nicht hier sein.«
    »Es tut mir leid, wenn es da ein Missverständnis gegeben hat, Miss MacKenna. Ich werde tun, was immer Sie wollen. Bis gleich.«
    Er legte auf, bevor sie ihm sagen konnte, dass es Zeitverschwendung wäre, ihn zu treffen, weil sie das Lagerhaus gar nicht mieten und deshalb auch keine Umbauten vornehmen würde. Aber sie wollte sich auf jeden Fall mit eigenen Augen davon überzeugen, wie viele Kisten mit Duftkerzen und Körperlotion hierhergebracht worden waren.
    Kate warf ihr Handy auf den Beifahrersitz, aber es traf auf ihre Tasche und kullerte unter den Sitz.
    Sie schnallte sich ab und bückte sich danach. In diesem Moment explodierte das Lagerhaus. Die Druckwelle riss die Scheiben aus Kates Auto. Hätte sie auf dem Fahrersitz gesessen, hätten die rasiermesserscharfen Glasstücke, die durch die Luft flogen, ihr das Gesicht zerschnitten.
    Die Feuerwalze rollte durch das Lagerhaus und über den Parkplatz. Die Reifen ihres Wagens schmolzen. Das Armaturenbrett wurde in einem Stück

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