Sanft sollst du brennen
Politikers, der in den Südstaaten verehrt wurde. Uralte Eichen, von denen Moosflechten hingen, spendeten Schatten.
In den Gebäuden hatten früher die wohlhabendsten Bürger Savannahs gewohnt. Manche waren immer noch in Privatbesitz, aber andere waren mittlerweile renoviert und in Wohnungen, Büros und Geschäfte aufgeteilt worden.
Dylan hatte das Glück, dass sofort ein Parkplatz frei wurde. Er setzte rückwärts hinein.
»In Ordnung«, sagte er.
»Sind wir schon da?« Kate blickte ihn erstaunt an.
»Ja, wir sind da. Wir haben es schnell geschafft«, erwiderte er.
Sie blickte auf die Uhr am Armaturenbrett.
»Wir sind zwanzig Minuten zu früh.«
»Eher fünfzehn Minuten.« Er schnallte sich ab und wollte die Tür öffnen.
Kate packte ihn am Arm. »Ich möchte nicht vor der Zeit dort erscheinen.« Sie klang ein wenig ängstlich.
»Ja, okay. Wir sind schon nicht zu früh da.«
»Warte.«
»Ja?«
»Kann ich noch schnell einen Anruf machen? Ich muss mit Haley wegen der Bänder sprechen. Es dauert nicht lange.«
»Kein Problem. Ich telefoniere in der Zwischenzeit mit Nate.«
Kate war plötzlich nervös. Sie konnte sich nicht mehr an Haleys Telefonnummer erinnern und musste nachschauen.
Haleys Assistentin war am Apparat und erklärte, Haley sei zum Mittagessen verabredet.
Kate hinterließ ihr, dass sie für ein paar Stunden nicht zu erreichen sei, aber Haley auf jeden Fall heute Nachmittag noch anrufen würde.
Dylan hingegen hatte Nate direkt am Telefon. Es war offensichtlich ein einseitiges Gespräch, und als er schließlich sein Handy zuklappte und Kate fragte, ob es Neuigkeiten gäbe, antwortete Dylan nur einsilbig.
Er nahm sein Jackett vom Rücksitz und zog es an, damit man die Pistole nicht sehen konnte. Dann stieg er aus, kam um das Auto herum und öffnete ihr die Tür.
Er benahm sich wie ein Bodyguard, dachte sie. Er blickte die Straße auf und ab und sagte zu ihr: »Bleib dicht bei mir.«
»Das habe ich vor«, erwiderte sie. Sie nahm ihre Tasche und ergriff seine Hand.
Sie überquerten die Straße und gingen um die Ecke. Kate wollte nicht an den bevorstehenden Termin denken. Am liebsten wäre sie weggelaufen. Sie brauchte dringend ein paar Minuten, um sich zu sammeln.
»Sieh dir den Park an«, sagte sie. »Ist er nicht hübsch? Wusstest du, dass es in Savannah über zwanzig Plätze gibt? Und alle haben einen Park in der Mitte.« Sie blieb stehen und fügte hinzu: »Das ist mein Lieblingsplatz.«
Dylan schien eher an Menschen und Autos interessiert zu sein. Er machte es unauffällig, aber er sorgte ständig dafür, dass er sie mit seinem Körper abschirmte.
»Lass uns weitergehen«, sagte er.
Kate blieb stehen. »Wir legen in Silver Springs auch gerade so einen Park an.«
Dylan nickte. »Ja, das habe ich auf dem Weg zur Polizeiwache gesehen.«
Kate setzte sich so langsam wie möglich in Bewegung. »Und es sind noch drei weitere in Arbeit. Wenn sie fertig sind, sollen sie untereinander verbunden werden. Allerdings sind die Gebäude bei uns nicht so prächtig.«
Direkt vor ihnen tauchte das Messingschild auf, auf dem Smith & Wesson stand. Kate blieb wieder stehen. »Komm, wir setzen uns noch eine Weile auf eine Parkbank.«
»Okay«, gab Dylan nach, »dann kommen wir eben nicht zu früh. Wir suchen uns was zum Hinsetzen.«
»Danke«, sagte Kate erleichtert. Sie blickte sich um und sah einen Coffeeshop schräg gegenüber der Anwaltskanzlei. »Wollen wir einen Kaffee trinken? Sie haben bestimmt auch Eistee.«
Kurz darauf saßen sie an einem winzigen Tisch ganz hinten im Lokal. Es gab keine Klimaanlage, Vorder- und Hintertür standen weit offen. Zwei Deckenventilatoren drehten sich.
»Es ist Mittagszeit«, sagte Kate. »Wir haben Glück, dass wir überhaupt einen Tisch bekommen haben.«
»Es ist heiß hier drin, deshalb haben wir einen Tisch bekommen. Sieh dich doch mal um. Wir sind die Einzigen.«
»Wir könnten ja irgendwo anders hingehen, wenn dich die Hitze stört.«
»Nein, ist schon in Ordnung.«
Sie bestellten Eistee, und dann fragte Kate: »Was hat Nate gesagt?«
»Sie haben Carl noch nicht gefunden. Es gibt immer mehr belastendes Material gegen ihn.«
»Wieso das denn?«
»Er hat Probleme mit der Finanzbehörde.«
»Ist das dein Ernst?«
»Über so etwas mache ich keine Witze. Er steckt in Schwierigkeiten.«
»Aber er ist reich. Er hat ein Vermögen geerbt.«
»Wenn das so ist, hat er es durchgebracht. Hat er dir gegenüber nie etwas von Geldsorgen erwähnt?«
»Du
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