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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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für White Out verwendet werden, den Jenna-Hughes-Film, der nie abgedreht wurde.«
    Carter hob ruckartig den Kopf. Er starrte BJ an. »Hätte sie sich nicht daran erinnern müssen?«, fragte er. »Ihr Mann war der Produzent dieses Films, und der abgebrochene Dreh hat Millionenverluste verursacht.«
    »Man sollte meinen, dass sie davon wusste, aber vielleicht hat sie sich um diesen Aspekt des Geschäfts nicht gekümmert. Außerdem war ihre Schwester umgekommen, und ihre Ehe ging auch gerade in die Brüche. Möglicherweise hat sie die ganze Sache verdrängt, falls sie überhaupt darüber im Bilde war.«
    Carter spürte den Adrenalinstoß körperlich – die gleiche Art Erregung, die ihn immer erfasste, wenn er kurz vor der Lösung eines Falls stand. Vielleicht hatte er den Schlüssel jetzt gefunden. »Wo lebt Ruskin zurzeit?«
    »Ich suche noch.«
    »Mach ihn ausfindig. Bring sämtliche vorherigen Adressen in Erfahrung. Und wenn du anfängst, die Maskenbildner und Firmen in L. A. abzuklappern, nimm dir zuerst diejenige vor, die bei White Out mitgearbeitet hat.«
    »Mach ich«, versprach sie und verließ das Büro, gerade als Carters Telefon klingelte. Während er nach dem Hörer griff, hoffte er inständig, endlich einen Treffer gelandet zu haben.

    Was war los?
    Gott im Himmel, was ging hier vor?
    Lynnetta öffnete die blutunterlaufenen Augen und fröstelte.
    Es war so kalt … eiskalt … Sie war bestimmt am ganzen Körper blau gefroren. Trotzdem fühlte sie sich so benommen, als hätte sie Watte im Kopf. Sie blinzelte und blickte sich langsam in dem riesigen Raum um … Oder war es eine Lagerhalle? … Von dem Sessel aus, in dem sie saß – einer Art Ruhesessel –, konnte sie es nicht genau erkennen. Sie hörte Musik, die von weit her zu kommen schien, und dann bemerkte sie mehrere Frauen, die auf einer Bühne standen. Die Hälfte von ihnen gesichtslos, nackt und kahlköpfig, drei jedoch waren bekleidet, trugen ihr Haar frisiert, und ihre Gesichter … Lynnetta schluckte krampfhaft. Sie alle waren Jenna Hughes! Nein, das konnte nicht sein. Sie sahen Jenna ähnlich, waren aber fremde Models.
    Was sollte das?
    Sie verdrehte die Augen zur Decke. Über ihr hing der lange Arm eines Zahnarztbohrers, rostfreier Stahl schimmerte im trüben Licht. Blitzte sie an wie das personifizierte Böse.
    Nein … Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Hier stimmte etwas nicht. Absolut nicht. Sie musste sich zusammenreißen und aufwachen, sonst … Sie hörte ein Geräusch, ein leises Schaben, das an den Zähnen schmerzte.
    Sie war benebelt und überzeugt davon, dass sie wie Alice in einen Kaninchenbau gestürzt sein musste. Alles war so surreal. Bizarr. Verdreht. Sie blinzelte wieder, um klarer sehen und denken zu können.
    Doch die Benommenheit wich nicht.
    Am Rande ihres Blickfelds sah sie ihn. Den Mann, der sie im Theater so erschreckt hatte. Aber jetzt war er nackt.
    O nein.
    Sie erinnerte sich, dass sie im Theater unter der Bühne an den Kostümen gearbeitet hatte. Als sie ein Geräusch hörte, hatte sie das Kleid zur Seite gelegt, dessen Saum sie gerade nähte. Anfangs nahm sie an, die neugierige Katze treibe sich wieder einmal an verbotenen Orten herum. Sie rief nach dem Tier, doch als sie um die Ecke zu Rindas Büro bog, stieß sie auf einen Mann, der ihr in der Dunkelheit auflauerte. Sie glaubte, eine Waffe in seiner Hand zu sehen, und wollte weglaufen. Doch er hatte sie bereits gepackt, drückte das kalte Metall an ihren Hals und versetzte ihr einen Elektroschock. Der Strom schoss durch ihren Körper. Sie brach zusammen, aber er war noch nicht fertig mit ihr, sondern stieß ihr die Nadel einer Spritze in den Arm.
    Angst kroch ihr kalt über den Rücken, während sie versuchte, ihn deutlicher ins Blickfeld zu bekommen und gleichzeitig vor ihm zurückzuweichen. Doch es gab kein Entkommen; sie war an diesen verdammten Stuhl gefesselt. Jetzt erst bemerkte sie, dass sie selbst ebenfalls nackt war. Ihre Haut klebte an kaltem Leder. Übelkeit stieg in ihr auf – o Gott, wollte er sie vergewaltigen? Warum? Was hatte sie getan, um ein so grauenhaftes Schicksal verdient zu haben?
    Tränen traten ihr in die Augen, und sie sah ihn nur noch verschwommen, mit entblößten Genitalien, auf der Brust eine Tätowierung, die sie nicht erkennen konnte. Er hielt etwas in der Hand, etwas, das sie nicht deutlich sah.
    Hilfe , flehte sie stumm. Bitte, lieber Gott, hilf mir.
    Wer war dieser Mann? Sie glaubte ihn zu kennen, ihn

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