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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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würde mir nie verzeihen, sollte Fanny etwas zustoßen, während ich tatenlos danebenstehe.« Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Es ist schon schlimm genug, dass dieser Schuft sie inzwischen missbraucht haben könnte.«
    »Falls ja, wird er dafür bezahlen«, erklärte Heath entschieden. »Es besteht indessen immer noch die Möglichkeit, dass die Zofe sich irrte und es versehentlich für eine Entführung hielt.«
    »Eine winzige Möglichkeit«, murmelte Lily. »Wahrscheinlicher ist, dass O'Rourke sich als veritabler Schurke erweist.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Heath. »Und deshalb werden wir angemessene Vorkehrungen treffen. Wie ich hörte, liegt das Haus in einer ruhigen Straße, also halten wir ein Stück entfernt und gehen das letzte Stück zu Fuß. Wir wollen O'Rourke nicht vorzeitig auf uns aufmerksam machen.«
    Basil runzelte die Stirn. »Haben Sie vor, einfach an die Vordertür zu klopfen?«
    »Das wäre die übliche Herangehensweise, um sich Zugang zu einem Haus zu verschaffen«, bemerkte Heath trocken, »obgleich ich nicht beabsichtige zu klopfen. Ich möchte ihn überraschen.«
    »Und wenn die Tür verriegelt ist? «
    »Dann schlage ich ein Fenster ein.«
    »Hast du bedacht, dass O'Rourke eine ganze Armee von Raufbolden zur Bewachung abgestellt haben könnte?«, fragte Lily.
    »Ja, das habe ich«, antwortete Heath. »Wir gehen bewaffnet' hinein. Ich nehme den vorderen Eingang, und meine Diener bewachen die hinteren, um ihnen die Fluchtwege abzuschneiden.«
    Basil blieb skeptisch. »Ich kann nicht glauben, dass Sie ins Haus schlendern wollen, als würden Sie einen Höflichkeitsbesuch abstatten.«
    Heath zog eine Braue hoch. »Wäre es Ihnen lieber, wir würden hineinstürmen und um uns schießen? Dabei könnten Unschuldige zu Schaden kommen, vielleicht sogar Fanny. «
    Sein Argument leuchtete Lily ein, und auch Basil nickte zerknirscht.
    »Wie Sie wünschen, My Lord, aber ich will mitkommen«, beharrte er entschieden.
    »Ich auch«, stimmte Lily ein.
    Heath verzog das Gesicht und schaute sie eine Weile schweigend an. »Ich bezweifle nicht, dass du wagemutig und furchtlos bist, meine Süße, aber mir wäre es lieber, du würdest in der Kutsche bleiben. Du könntest in große Gefahr geraten ... «
    Sie unterbrach ihn. »Für dich ist es demnach legitim, den Helden zu spielen, aber nicht für mich, weil ich eine Frau bin? «
    »Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst. Der Gedanke allein ist mir ein Graus.«
    Zwar rührten seine Worte sie, doch sie blieb entschlossen. »Heath, Fanny ist meine Freundin, und wenn sie in Schwierigkeiten steckt, will ich sie retten, nicht herumsitzen wie ein nutzloser Schmuckgegenstand. Außerdem brauchst du möglicherweise mehr als deine beiden Diener, um sie zu befreien.«
    Nachdem er kurz die Augen gen Kutschendach verdreht hatte, seufzte Heath resigniert. »Na schön, aber du tust genau, was ich dir sage - ihr beide! «
    »Ja, natürlich«, versprach Lily rasch, fürchtete sie doch, er könnte es sich sonst anders überlegen. »Und Basil auch.« Dieser schwieg hartnäckig, also knuffte Lily ihn mit dem Ellbogen. »Sag, dass du tust, was Lord Claybourne sagt! «
    »Ja, ja, mach' ich! «, murrte Basil.
    Grimmig schweigend hörte er zu, als Heath ihnen seinen Plan erklärte. Lily hingegen lauschte aufmerksam jedem seiner Worte, denn sie wollte Fanny auf keinen Fall in noch größere Gefahr bringen.
    Ihr war ganz flau, als die Kutsche langsamer wurde. Sie befanden sich in einer breiten eleganten Straße. Ja, Marylebone gehörte fraglos zu den noblen Vierteln. Die meisten Häuser waren opulente Stadtvillen, die recht neu aussahen.
    Ein Stück weiter hielten sie an. Der Kutscher sprang von seinem Bock und öffnete die Tür, um seine Passagiere herauszulassen. »Nummer zwölf ist gleich da vorn, Eure Lordschaft.«
    Lily sah in die Richtung, die er mit seinem Finger wies. Das vornehme Stadthaus war von außen blendend weiß verputzt. Die klassischen Stuckaturen sowie die korinthischen Säulen verrieten, dass es von dem Architekten John Nash entworfen sein musste, der bereits für den Prinzregenten und andere wohlhabende Aristokraten gebaut hatte.
    Heath nickte dem Fahrer zu, reichte seinen beiden Dienern je eine Pistole und eine weitere Basil, so dass für ihn noch eine blieb. Lily war mit einem funkelnden Degen bewaffnet. Zuvor hatte sie versucht, gegen Heaths Wahl zu protestieren, worauf er erneut drohte, sie in der Kutsche zu lassen. Wie er ihr erklärte, könnte

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