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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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sie sich besser mit einem Degen verteidigen als mit einer Pistole, die nur einen einzigen Schuss abfeuerte, und er wollte sich nicht auch noch um ihren Schutz sorgen müssen, sollten sie auf Widerstand stoßen.
    Lily blieb somit nichts anderes übrig, als ihm zu versprechen, stets hinter ihm zu bleiben, wo es sicherer war.
    Sie wartete, während seine Diener und Basil vorauseilten, um sich hinter das Haus zu schleichen. Dann folgte sie Heath zum Vordereingang.
    Erstaunlicherweise war die Haustür nicht verschlossen. Offenbar erwartete O'Rourke so bald keinen Besuch, wenn überhaupt.
    Heath bedeutete ihr stumm, zurückzubleiben, was sie auch tat, und öffnete langsam die Tür. Die Eingangshalle war leer, wie Lily feststellte, als sie den Kopf reckte und über Heaths Schulter blickte.
    Doch kaum war Heath drinnen, er-tönte ein Schrei links von ihm. Sie waren bemerkt worden; also hatte O'Rourke tatsächlich Wachen postiert.
    Ein Riesenkerl von einem Mann kam fäusteschwingend den Korridor entlang auf Heath zugelaufen, doch Lilys Aufmerksamkeit wurde nach oben gelenkt, zum Ende der Treppe.
    »Heath, da oben!«, rief sie unmittelbar, ehe ein zweiter Schurke seine Pistole auf Heath richtete und abfeuerte.
    Lily wurde übel vor Angst, aber zum Glück gelang es Heath, gerade rechtzeitig zurückzuspringen und der Kugel auszuweichen. Diese pfiff an ihm vorbei und landete in der Wand neben seinem Kopf - zu Lilys unendlicher Erleichterung.
    Heath selbst zielte deutlich besser. Er traf den Kerl oben an der Treppe, der sich mit einem Schmerzensschrei an die Schulter fasste, auf die Knie sank und die Stufen hinunterkullerte.
    Die Schüsse hallten Lily noch durch den Kopf, als sie ihr Degenheft fester umklammerte und hinter Heath in die Diele trat. Nun hatte der andere Grobian von links ihn beinahe erreicht. Heath wappnete sich für den Angriff, aber der Kerl krachte mit voller Wucht in ihn hinein.
    Lily sah mit an, wie beide Männer polternd zu Boden gingen und Heaths leere Pistole über das Parkett schlitterte. Als der grobschlächtige Kerl sich auf die Knie erhob und mit beiden Fäusten nach Heaths Gesicht ausholte, rollte Heath sich herum und sprang auf. Der andere tat es ihm gleich und stürzte sich auf ihn. Nun Jedoch verteidigte Heath sich ebenfalls mit Fäusten.
    Schießpulver brannte in Lilys Augen. Sie hob ihren Degen und preschte nach vorn, weil sie Heath unbedingt helfen wollte. Leider konnte sie unmöglich einen Hieb landen, ohne Heath gleichfalls zu gefährden, denn die beiden Männer bewegten sich viel zu schnell.
    Es war beängstigend, ihnen bei ihrem brutalen Kampf zuzuschauen.
    Und der makabre Tanz wollte kein Ende nehmen. Beide schlugen unablässig aufeinander ein. Schließlich prallte eine massige Faust gegen Heaths Wangenknochen, so dass sein Kopf zurückschnellte und er beinahe nach hinten flog.
    Lily schrie auf und hatte das Gefühl, der Hieb hätte sie getroffen. Dann schien die Welt sich befremdlich zu verlangsamen. Sie war wieder sechzehn und sah starr vor Angst mit an, wie ihr Vater auf ihre Mutter einprügelte. Ihr Herz pochte wie verrückt.
    Aber nein, sie war kein hilfloses Mädchen mehr! Lily schüttelte die Bilder ab, stieß einen wilden Zornesschrei aus und stürzte sich auf den Schurken, ihren Degen erhoben. Erschrocken drehte er sich zu ihr um.
    Die Ablenkung gab Heath genügend Zeit, um sich wieder zu sammeln. Flüche murmelnd, ging er erbittert zum Angriff über und versetzte dem anderen mehrere Schläge in kurzer Abfolge. Einer brachte den Kerl zu Boden, wo er unsanft aufschlug und vor Schmerz stöhnte.
    In diesem Moment hörte Lily einen Pistolenschuss, der von irgendwo weiter hinten im Haus kam. Sie sah zu Heath.
    »Geh! «, rief er ihr zu, denn sein Gegner rappelte sich brüllend wieder auf.
    Lily gehorchte. Heath hatte noch mit dem anderen Kerl zu tun, doch wie es schien, würde er den Kampf gewinnen. Hingegen könnte Basil in großen Schwierigkeiten sein, wie auch Fanny ...
    Die Angst um ihre Freunde trieb Lily an, als sie den Flur zum hinteren Teil des Hauses hinuntereilte. Noch ehe sie ein Zimmer erreichte, das wie eine Bibliothek aussah, hörte sie die Kampfgeräusche.
    In der offenen Tür blieb sie stehen und betrachtete die Szene, die sich ihr bot. Der Gestank von Schießpulver in der Luft legte den Schluss nahe, dass Basil auf O'Rourke gefeuert und ihn verfehlt hatte. Daraufhin war zwischen beiden Männern ein Faustkampf entbrannt.
    Basil zog abermals den Kürzeren und steckte

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