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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Last der Verfehlungen zu tragen hatten, die Ihre Eltern begingen. «
    Lily tat es mit einem nonchalanten Achselzucken ab. »Sie müssen uns nicht bedauern, My Lord. Wir begriffen recht schnell, dass die Schande auch ihr Gutes hat. Immerhin erwartete man von uns nicht mehr, uns wie vollkommene Damen zu verhalten.«
    »Was Sie ohnehin selten taten.«
    Nun lächelte sie wieder. »Richtig. Aber die Skandale befreiten uns gewissermaßen. « Sie seufzte. »Sie haben ja keine Vorstellung, wie ärgerlich es bisweilen sein kann, an die Verhaltensregeln für feine junge Damen gebunden zu sein. Offen gesagt beneide ich Fanny um die Freiheit, die sie genießt.«
    »Die Gesellschaft gesteht verheirateten Damen -mehr Freiheiten zu als ledigen.«
    Sie lachte. »Ja, und doch bewegt dieser Umstand mich nicht dazu, mich zu vermählen.«
    Heath mochte den Klang ihres Lachens sehr. »Welche Einwände haben Sie gegen eine Heirat mit mir, abgesehen von Ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit? «
    Lily wartete, bis sie ihre Pferde über eine belebte Straße gelenkt hatten, ehe sie antwortete: »Da wäre zum einen Ihr Ruf. Ihre Eroberungen sind legendär, und ich habe keinerlei Verlangen, die Liste zu ergänzen.«
    »Als meine Frau wären Sie wohl kaum eine meiner Eroberungen, meine Liebe. Vielmehr würde manch einer sagen, Sie hätten die Eroberung gemacht,
    »Oh ja, ich weiß«, entgegnete sie sarkastisch. »Sie sind eine formidable Partie. Aber Sie haben jede Menge Bewunderinnen, die es darauf anlegen, Sie als Ehemann zu gewinnen. Und da ich mich ungern der Masse anschließe, plane ich, Ihnen schon aus Prinzip zu Widerstehen. In diesem Punkt bin ich eigensinnig. «
    »Nicht nur in diesem«, bemerkte Heath amüsiert. »Wollen Sie sich von Ihrem Trotz Ihre gesamte Zukunft diktieren lassen? «
    Sie reagierte nicht gleich, und als sie es tat, klang sie nachdenklich. »Unterhalten Sie eine Mätresse, Lord Claybourne?«
    Die Frage war überraschend unverblümt, aber er antwortete ehrlich. »Nein, nicht regulär.«
    »Aber Sie haben unzählige Geliebte.«
    Nun musste er grinsen. »Sie überschätzen mich. Es sind nicht unzählige. Solcher Kraft kann nicht einmal ich mich rühmen.«
    »Dennoch würde ich meinen, dass Sie meinem Vater für meinen Geschmack zu ähnlich sind.«
    Heath sah Lily an und hielt ihren Blick fest. »Ich möchte Sie wissen lassen, dass ich vorhabe, von dem Moment an treu zu sein, da wir unsere Eheschwüre geleistet haben. « Ihr Verstummen sprach Bände. Wegen des Schleiers konnte er zwar nicht sehen, dass sie verwundert aufmerkte, er hörte es jedoch dem zynischen Tonfall an, als sie erwiderte: »Das zu glauben, fällt mir schwer.«
    Nie könnte er ihre Zweifel auslöschen, indem er ihr einfach widersprach. Also verlegte Heath sich auf einen besonders ruhigen Tonfall. »Ich sehe, dass mein erstes Ziel sein muss, Sie Vertrauen zu lehren.«
    »Versuchen Sie es gern! «, gab sie spitz zurück.
    »Angesichts Ihrer niederen Meinung von Adligen werde ich fürwahr kein leichtes Spiel haben.«
    Lily nickte ernst. »Ich habe gute Gründe, die erst jüngst von zwei der Mieterinnen bestätigt wurden. Sie waren in adligen Haushalten angestellt, wurden von ihren Herren verführt, um sodann auf die Straße geworfen zu werden, wo sie gezwungen waren, sich zu verkaufen.« Ihr Ton wurde eine Nuance dunkler. »Abstoßend ist es, was sie durchmachten. Können Sie sich auch nur vorstellen, sich solch entsetzlichen Erfahrungen zu stellen?«
    Da ihre Frage rein rhetorischer Natur war, antwortete Heath nicht, was Lily auch nicht erwartet hatte, denn sie fuhr fort: »Und dann wurden beide noch wegen Prostitution verurteilt - das ist nicht fair!«, schimpfte sie unüberhörbarer wütend.
    »Nein, das ist es nicht.«
    Nun sah sie ihn endlich wieder an. »Täuschen Sie bloß Zustimmung vor, um mich zu beeindrucken? «
    »Nein«, beteuerte Heath. »Ich bewundere ihr Engagement. Es ist offensichtlich, dass sie sehr mitfühlend sind. «
    Lily schien sich ein klein wenig zu entspannen. »Nicht so mitfühlend wie meine Freundin, Miss Blanchard. Sie ist ein wahrhaft guter Mensch, die gütigste Seele, die ich kenne. Ich hingegen bin weder besonders gut noch freundlich. Mir tun einfach nur die jungen Frauen leid, vor allem jene, die ihren Leib als Ware anbieten müssen. Gott sei Dank war ich imstande, den beiden Mädchen Anstellungen im Danvers-Haushalt zu verschaffen, obgleich Marcus keine weiteren Bediensteten braucht.«
    Heath stutzte. »Sie haben zwei

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