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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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sie in einen leichten Trab.
    »Sie werden sicher verstehen, warum ich lieber niemanden aus Ihren illustren Kreisen kennenlernen möchte«, erklärte sie, bevor er sie fragen konnte, warum sie ohne ihn weitergeritten war.
    »Schon, nur würde ich es vorziehen, wenn Sie das nächste Mal auf mich warten«, schalt er sie sanft. »Sie sollten nicht unbegleitet in London ausreiten.«
    »Leider muss ich Ihnen den Gehorsam verweigern«, erwiderte sie süßlich und spornte ihr Pferd an. »Ich nämlich habe vor, Sie weit hinter mir zu lassen.«
    Heath musste grinsen. »Ist das eine Aufforderung zum Wettreiten, Miss Loring?«
    »Das ist es! «, rief sie ihm über die Schulter zu.
    Dann beugte sie sich über den Hals ihrer Stute und ließ sie noch schneller laufen. Heath blieb nichts anderes übrig, als ihre Herausforderung anzunehmen, wollte er Lily nicht aus den Augen verlieren.
    Also trieb er seinen Hengst an, und bald galoppierten sie den Weg entlang. Sie beide kümmerte nicht, dass es unangebracht war, durch einen öffentlichen Park zu jagen.
    Heath gelang es, den Abstand zwischen ihnen zu verringern, doch er überholte sie nicht. Das Vergnügen, ihr beim Reiten zuzusehen, lenkte ihn viel zu sehr ab. Sie war ein Wirbelwind, wie er staunend erkannte. Und als sie den Kopf in den Nacken warf und laut lachte, war er verzaubert.
    Zugleich jedoch begriff er auch, dass er keine Chance hatte, wenn er sich nicht konzentrierte. Obwohl er sich nun anstrengte, vergrößerte sie ihren Vorsprung, und bis zum Ende des Weges war Lily ihm zwei Längen voraus.
    Als sie schließlich die Stute zum Stehen brachte, schnaubte das Tier und tippelte aufgeregt. Lily war etwas außer Atem.
    »Das war herrlich! «, rief sie begeistert und tätschelte ihrer Stute den Hals.
    Heath musste leider einsehen, dass er seit den Wettritten, die er als Junge -mit Marcus und Drew veranstaltet hatte, nicht mehr so beschämend geschlagen worden war. Und erst recht musste er gestehen, dass er hoffnungslos verzückt war, wenn er Lily beobachtete. Sie war wundervoll - faszinierend, impulsiv und berauschend lebendig.
    Wegen des verfluchten Schleiers konnte er ihre obere Gesichtshälfte nicht sehen, aber ihr Mund allein genügte, um ihn von Liebesakten fantasieren zu lassen, bei denen er all diese Leidenschaft in ihr zutage förderte. Er konnte sich lebhaft ausmalen, wie es mit ihr wäre: heiß, sinnlich, ungestüm.
    Bei diesem Gedanken wurde er sofort hart, was seine Lederreithose unangenehm eng machte. Entsprechend war Heath froh, dass sie umkehrten und die verschwitzten Pferd im langsamen Schritt den Weg zurückgehen ließen.
    An einer Wegkreuzung grüßten andere Bekannte Heath. Diesmal waren es zwei Damen, die in einem offenen Wagen vorbeikamen.
    »Sie sind heute Morgen recht beliebt, My Lord«, murmelte Lily, die ihm ein keckes Lächeln zuwarf und in den Seitenweg einbog.
    Bis Heath sich von den beiden Damen verabschieden konnte, war Lily nirgends mehr zu sehen. Ungeduldig setzte er ihr nach, fürchtete er doch um ihre Sicherheit. Obgleich Lily sehr wohl imstande schien, auf sich selbst aufzupassen, konnte einer jungen Dame ohne Begleitung alle erdenkliche Unbill widerfahren.
    Er folgte dem Weg, den Lily genommen hatte, wobei er mehrfach nach links und rechts abschweifte, um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht in einer der Baumgruppen oder hinter einem Gebüsch versteckte. Doch er konnte keine Spur von ihr entdecken. Sie war verschwunden.
    Zwei Mal durchkämmte Heath vergebens den ganzen Park. Als er zwanzig Minuten später zum Eingang zurückkehrte, wartete Lily dort auf ihn.
    Seine Erleichterung paarte sich mit Ärger, der allerdings verflog, kaum dass er ihr bezauberndes Lächeln sah.
    »Was hat Sie aufgehalten, Lord Claybourne? Ich warte hier schon eine halbe Ewigkeit.«
    Ihr Ton war so provozierend, dass er sie am liebsten aus ihrem Sattel auf seinen Schoß gezogen und geküsst hätte, bis ihr die Sinne schwanden. »Ich habe natürlich nach Ihnen gesucht. Mir behagt nicht, dass Sie so unklug sind, allein zu reiten. Es kann gefährlich für Sie sein.«
    »Vielleicht aber ich wollte gern weiter. Überdies habe ich nicht vor, es Ihnen leichtzumachen, Punkte zu gewinnen, indem ich mich stillschweigend Ihrer Taktik füge, My Lord. Was werden unsere Richterinnen sagen? Es dürfte amüsant werden, wenn Sie ihnen erklären, wie ich es schaffte, Ihnen zu entkommen.«
    »Für mich ganz sicher nicht«, entgegnete er trocken.
    Sie lachte, und abermals fühlte

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