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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Frauen gaben sich ausnahmslos damenhaft. Heath war beeindruckt, wusste er doch, in welch kurzer Zeit Lilys »Akademie« es geschafft hatte, sie in Schönheiten zu verwandeln, die nun zweifellos zu den vornehmsten Kurtisanen Londons werden konnten.
    Fleur Delee und Chantel Amour wirkten ganz wie stolze Ziehmütter. Fleur trug scharlachrote Seide und schwarze Spitze, Chantel violett glänzenden Satin mit passenden Pfauenfedern. Allerdings vermutete Heath, dass ihre Amethyste und Diamanten unecht waren.
    Während der ersten Stunden hielt Heath sich schützend in Lilys Nähe auf, doch sie wanderte von Gruppe zu Gruppe und beachtete ihn gar nicht. Anschließend hakte sie sich bei dem älteren Lord Poole ein, mit dem sie die folgende Stunde lachend, flirtend und Champagner trinkend verbrachte.
    Und als wäre das noch nicht übel genug, war der Abend kaum zur Hälfte vorbei, da näherten sich zwei junge Heißsporne Lily.
    Einer von ihnen küsste ihr recht anzüglich die Hand, worauf Heath die Fäuste ballte. Endgültig genug hatte er, als Lily einen der jungen Männer anlachte. Mit zwei Schritten stand er vor ihr.
    »Ah, da bist du ja, mein Liebling! «, raunte Heath ihr mit zusammengebissenen Zähnen zu, nahm ihren Ellbogen und führte sie von den anderen beiden weg.
    Sie entwand sich ihm jedoch, sowie sie erkannte, dass er sie aus dem Salon führen wollte. »Was tun Sie da, My Lord? «
    »Ich bringe dich fort von hier. «
    »Das geht nicht! Ich habe doch gesagt, dass ich bleiben muss, falls meine Schülerinnen mich brauchen.«
    »Nein, das musst du nicht. Vielmehr verbiete ich es dir.«
    »Du verbietest es?! «, wiederholte sie ungläubig.
    »Ja«, bestätigte Heath, der ihren Arm etwas fester umschlang. »Du kommst mit mir, meine Süße! «
    »Von allen arroganten, überheblichen ... «
    Weiter sprach sie nicht, denn sie bemerkte, dass mehrere Augenpaare sich auf sie richteten, hatte Lily doch in ihrer Wut die Stimme erhoben. Schmollend erlaubte sie Heath, sie aus dem Salon und nach oben in ihr Zimmer zu führen.
    Ein einzelner Wandleuchter tauchte den Korridor in gedämpftes Licht, und Heath sah, dass in Lilys Schlafzimmer gar kein Licht brannte. Er brachte sie hinein und schloss die Tür hinter ihnen. Die Vorhänge waren noch offen, so dass genügend Mondlicht durch die Fenster hereinfiel.
    Lily hatte sich die Maske heruntergerissen und drehte sich zu Heath um, ihre Hände in die Hüften gestemmt. Ihrem Gesichtsausdruck nach gefiel ihr sein besitzergreifendes Auftreten nicht.
    »Du hast mir nicht vorzuschreiben, wie ich mich verhalten soll, Lord Claybourne! Ich gehöre dir nicht.«
    Damit stachelte sie seinen Zorn nur an. Heath verlor selten die Beherrschung, und dies war einer der raren Momente. »Du irrst dich, Lily. Du bist mein. Und ich dulde nicht, dass du e s mit anderen Männern treibst! «
    »Es treibst?!« Ihre Stimme ertönte beinahe eine Oktave höher. »Was, wenn ich bitten darf, tat ich, um einen solch unbegründeten Vorwurf zu verdienen? «
    »Du hast mit Pool geflirtet, seit er ankam.«
    Darauf wirkte sie halb erstaunt, halb empört. »Weil ich schnell entschied, dass er der einzige anwesende Herr ist, in dessen Gesellschaft ich sicher bin.« Sie überlegte. »Du kannst unmöglich eifersüchtig auf Lord Poole sein! Dieser Mann ist alt genug, um mein Großvater zu sein. Vor allem ist er nicht im Geringsten an mir interessiert. Er hat die ganze Zeit von Chantels früheren glorreichen Tagen geschwärmt, denn er ist ziemlich hingerissen von ihr - somit gänzlich harmlos für mich. «
    »Die beiden geifernden Böcke waren nicht harmlos. Sie wollten nichts lieber, als dich in ihren Betten! «
    »Und wenn schon! Es kommt dir nicht zu, eifersüchtig zu sein!«
    Heath war selbst verwundert. Noch nie war er eifersüchtig gewesen, und nun hatten es Poole wie auch dessen jüngere Rivalen fertiggebracht dass er buchstäblich vor Eifersucht kochte. Oder, nein, was ihm zusetzte, war vielmehr die Aufmerksamkeit, die Lily allen dreien widmete. Ihr Verhalten hatte den primitiven Drang in ihm geweckt, sie in seine Höhle zu schleppen und vor all seinen Konkurrenten zu verstecken.
    Wie war es dem kleinen Wildfang gelungen, in ihm heraufzubeschwören, was noch keine andere Frau jemals in ihm erweckt hatte?
    Lily sah ihn an, als wollte sie ihn am liebsten ohrfeigen. »Das ist vollkommen absurd! Ich kehre umgehend auf die Soiree zurück. Lass mich vorbei! «
    »Nein.«
    »Nein?!«
    »Nein«, wiederholte er, wobei die Luft

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