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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Betracht gezogen. »Das weiß ich nicht genau. Aber ich glaube nicht, dass sie heiraten will - und sie sollte nicht dazu gezwungen werden«, fügte sie eilig hinzu. An einer unerwünschten Ehe gefangen zu sein, ist beinahe ebenso schlimm wie ihre gegenwärtige Situation, vielleicht sogar schlimmer.«
    Ihre Vehemenz entlockte ihm ein träges Lächeln. »Ich bin deiner Ansichten über die Ehe durchaus gewahr, mein Liebes. Aber Betty könnte anderer Meinung sein.«
    »Sie hat mir gesagt, dass sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen will. Ihr Vater war Hauptgärtner auf einem großen Anwesen, und sie erzählte, dass sie recht geschickt im Gärtnern sei. Ich dachte, du könntest sie eventuell auf einem deiner Landgüter beschäftigen, wo sie ihr Kind in Sicherheit großziehen kann. Ein Baby ist auf dem Lande viel besser aufgehoben als in London. «
    Zu ihrer Erleichterung nickte Heath. »Die Haushälterin meines Familiensitzes wird sie gewiss gern aufnehmen, aber ich müsste vorh er mit Betty sprechen und von i hr hören, was sie sich wirklich wünscht.«
    »Danke! « Lily stand auf. » Ich hole Betty sofort ... «
    Doch Heath hob seine Hand. »Es ist unnötig, sie zu solch später Stunde zu befragen. Mach dir keine Sorgen! Ich kümmere mich um die Angelegenheit.« Er neigte seinen Kopf und sah sie an. »Du hast hoffentlich bedacht, dass dies mir einen weiteren Punkt in unserem Spiel einbringen könnte. «
    »Ja, vermutlich. Nun, Betty von einem Leben zu befreien, das sie verabscheut, ist den Preis wert,
    »Na schön«, sagte er leise. »Falls das alles ist, was du auf dem Herzen hast ... «
    Heath blickte sich zur Tür um, als wollte er gehen, und plötzlich stellte Lily fest, dass sie sich noch nicht von ihm verabschieden wollte.
    »Da wäre noch etwas«, begann sie und trat einen Schritt auf ihn zu.
    »Ja?«, fragte er erwartungsvoll.
    »Es geht um eine andere Mieterin ... die Angelegenheit ist jedoch ein wenig delikat.«
    Da Heath nur schweigend abwartete, fuhr Lily rasch fort., »Du sagtest, dass du früher einige Mätressen hattest, deshalb habe ich gehofft, du wüsstest, welche Modistinnen sie frequentierten.«
    »Wie bitte?« Er schaute sie an, als hätte er sie nicht richtig verstanden.
    Prompt wurde Lily rot. »Nun ja, Peg Wallace ist furchtbar unglücklich, weil sie als Kurtisane arbeiten muss. Und obgleich ihr neuer Gönner sie bestens versorgen kann, möchte sie kein solches Leben führen. Also habe ich ihr versprochen, für sie nach einer Stellung als Schneidergehilfin zu suchen. Und ich dachte, falls du ein Vermögen für die Kleidung deiner früheren Mätressen ausgegeben hast, verfügst du über gute Beziehungen zu ihren Näherinnen, von denen du möglicherweise eine überreden könntest, Peg in die Lehre zu nehmen.«
    Als Heath weiterhin schwieg, ergänzte sie hastig: »Ich kann Marcus nun, wo er mit meiner Schwester verheiratet ist, nicht nach seinen früheren Mätressen fragen. «
    »Aber mich schon? Soll ich mich geehrt fühlen? «
    Lily lächelte unsicher. »Ich glaube nicht. Ich möchte lediglich vermeiden, vor Arabella die Vergangenheit ihres Ehemannes anzusprechen. Und du bist der einzige Gentleman mit Erfahrung in derlei Dingen, den ich gut genug kenne, um ihn mit einer solch unanständigen Bitte zu belästigen.«
    Wieder zuckten seine Mundwinkel und er schüttelte bedächtig den Kopf. »Du erstaunst mich stets aufs Neue, meine liebe Lily.«
    »Na schön, vergiss bitte, dass ich es erwähnt habe! Ich kann gewiss auch selbst eine geeignete Stellung für Peg finden ... Obwohl die Modistin, die meinen Schwestern und mir diesen Sommer die Garderobe fertigte, recht überheblich war und wohl kaum eine vormalige Kurtisane einstellen wird. Ich könnte auch Fannys Näherin fragen, die aber hauptsächlich für die Damen von Theater und Oper arbeitet, was für Peg nicht günstig wäre ... «
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, fiel Heath ihr ins Wort.
    Lily stutzte. » Du erwägst demnach, Peg zu helfen? «
    »Ja, ich helfe ihr, wenn ich kann. Ich gestehe allerdings, dass ich mich wenig mit Modistinnen befasse. Deshalb werde ich Eleanor Pierce fragen. Sie müsste wissen, wie man am besten vorgeht. «
    Diese Idee ließ Lily die Stirn runzeln. Sie hatte Marcus' jüngere Schwester letzten Monat auf Arabellas Hochzeit kennengelernt, und die wunderschöne, lebhafte Lady Eleanor war ihr sehr sympathisch gewesen. Überdies war sie eine bedeutende Erbin, die sich ausnahmslos nach der neuesten Mode kleidete.

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