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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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große Privilegien und Wohlstand, empfing so vieles so leicht. Und zugleich hatte er kaum Verpflichtungen, die ihn einschränkten. Seine Mutter hatte ihn maßlos verwöhnt, und wie sie hatte er stets sein eigenes Vergnügen in den Mittelpunkt gestellt.
    Als er dann mit zehn Jahren seine Mutter verlor, hatte er sich in Wut geflüchtet, bei jeder Gelegenheit gegen seinen Vater rebelliert, und rücksichtslos die Grenzen zivilisierten Benehmens gedehnt, wobei er sich bisweilen aus purem Trotz in ernste Gefahr begab.
    Selbst in späteren Jahren nutzte er seine Talente wie seine Mittel nicht sonderlich weise. Er nahm das Leben als Spiel und erklärte Vergnügen und Abenteuer zu seinen obersten Zielen. Er war fest entschlossen gewesen, nicht wie sein Vater eine freudlose Existenz ohne Leidenschaft zu führen.
    Jetzt allerdings erkannte Heath, dass er seinen Widerstand gegen den väterlichen Einfluss übertrieben hatte. Und er begriff, dass er mehr aus seinem Leben machen sollte.
    Tatsächlich ging es ihm bei Lily erstmals im Leben so, dass er sich für etwas wirklich anstrengen musste. Und die Herausforderung, die sie ihm präsentierte, öffnete ihm die Augen. Dank ihr wollte er auch etwas Produktives in die Gesellschaft einbringen. Sie brachte ihn dazu, besser zu sein und zu handeln, sich ihrer würdig zu erweisen.
    Vielleicht sollte er bei seiner Rückkehr einen Brief an Tess Blanchard schreiben und sie fragen, wie er ihr bei ihren wohltätigen Aktivitäten helfen könnte
    Heaths Überlegungen wurden in diesem Moment unterbrochen, denn sie erreichten den Salon. Zu seiner Überraschung weilte Fanny bei Fleur und Chantel. Die drei Damen unterhielten sich leise und verstummten vollends, als Heath hinter Lily in das Zimmer trat.
    Sobald Fanny sich zu ihnen umdrehte, erstarrte Lily vor Schreck.
    Fannys Unterlippe war aufgeplatzt und blutig, auf ihrem Kinn prangten blaue Flecken in Form verschwommener Fingerabdrücke.
    »Gütiger Gott, Fanny! Was ist passiert?«, rief Lily mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung aus.
    Sichtlich verlegen senkte Fanny den Kopf. »Es ist nichts, Lily, wirklich nicht.«
    »Was meinst du mit nichts?! Jemand hat dich geschlagen! «
    »Nein, so war es nicht ... Mick hat einfach seine Kraft unterschätzt.«
    Mit geballten Fäusten trat Lily einen Schritt vor, und Heath wusste, dass sie kurz davor war zu explodieren.

Dreizehntes Kapitel
     
    ich habe nicht die Absicht, ihn zu heiraten, aber ich gestehe, dass der Gedanke, seine Mätresse zu werden, gewisse Reize birgt.
     
    Lily an Tess Blanchard
     
    »Mick O'Rourke?«, fragte Lily sichtlich angewidert. » Hat er dir das angetan, Fanny?«
    Heath bemerkte, wie Fanny die Schultern einzog. »Ja«, antwortete sie, »aber er wollte mich sicher nicht verletzen. Als ich mich weigerte, wieder seine Geliebte zu werden, wurde er wütend und versuchte, mich zu küssen.«
    »Selbstverständlich wollte er dir wehtun!« , entgegnete Lily. »Der brutale Unhold hat Fleur schon verletzt, als sie ihn letzte Woche aufforderte, das Haus zu verlassen ... «
    »Weil sie ihn einen ungehobelten Grobian genannt hatte. Er wird sehr aufgebracht, wenn er glaubt, jemand würde ihn wegen seiner Herkunft geringschätzen. «
    »Und ich werde sehr aufgebracht, wenn ein Mann eine viel schwächere Frau angreift!«
    »Ich weiß, Lily«, sagte Fanny beschwichtigend. »Doch er meint es nicht böse. Er wuchs in Londons Bordellviertel auf und musste für alles kämpfen, was er brauchte. Demzufolge ist seine Vorstellung von zivilisiertem Verhalten eine andere als unsere.«
    Heath fühlte, wie er unwillkürlich die Zähne zusammenbiss, um Fannys unangebrachter Rechtfertigung nicht auf der Stelle zu widersprechen. Unterdessen sah Lily ihre Freundin ungläubig an. »Willst du diesen Rüpel tatsächlich entschuldigen?«
    »Nein«, antwortete Fanny ein wenig zerknirscht, »ich wollte nur seine Sicht der Dinge erklären. «
    »Mir ist seine Sicht vollkommen gleich! Er hat kein Recht, dich zu schlagen! «
    Fannys Lächeln wirkte gequält. »Mick sieht es nicht ganz so. Er glaubt, ich würde ihn abweisen, weil sein Geld nicht gut genug für mich ist, was überhaupt nicht zutrifft. Es ist seine herrische Art, die mir nicht gefällt. Aber eigentlich sorge ich mich weniger um mich als um Fleur und Chantel. Mick behauptet, seine Drohung wahrzumachen und sie ins Schuldnergefängnis zu schicken. Deshalb war ich in seinem Club und wollte ihn um weitere zwei Wochen Zeit bitten. Er weigerte sich, mich

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