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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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man es schon Jahre vorher weiß. Vor allem für Brittany.«
    Noch vor einem Monat hätte ich ihr gesagt, dass ich es gar nicht abwarten könnte. Jetzt war ich mir nicht mehr so sicher.
    »Du hast gesagt, dass deine Gefühle für Lucas dich von jetzt auf gleich überwältigt haben - dass du sofort eine starke Verbundenheit mit ihm gespürt hast. Brittany hat noch Zeit, jemanden zu finden.«
    Kayla nickte, aber ich ahnte, dass sie meinen Worten genauso wenig Glauben schenkte wie ich selbst. Ich wusste nicht, was schlimmer wäre: es allein durchzustehen oder mit jemandem, der nicht wirklich dabei sein wollte.
    Ich sah mich nach der Mädchengruppe um. Brittany unterhielt sich tatsächlich mit Daniel. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung für sie.
    Lucas gab den Befehl zum Abmarsch. Ich rückte meinen Rucksack zurecht und begab mich ans Ende der Gruppe, um sicherzustellen, dass keine der kleinen Pfadfinderinnen verloren ging.
    Es war so seltsam, dass Rafe nicht bei uns war. Ich fragte mich, wo er war und was er gerade machte. Ich schaute mich ein letztes Mal um, aber ich konnte ihn nirgends sehen. Schließlich trottete ich in den Wald und war überrascht, wie einsam ich mich fühlte.

    Und mit einer Inbrunst, die mich selbst schockierte, wünschte ich mir, Rafe wäre bei uns.
     
    Kurz vor Sonnenuntergang war den meisten Mädchen der Übermut vergangen. Ich konnte es ihnen nicht verübeln, denn Lucas hatte uns ganz schön gescheucht.
    Weil es unsere Aufgabe war, für die Sicherheit der Mädchen zu sorgen und nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten, fanden wir uns erst zu Paaren zusammen, nachdem die Zelte aufgebaut waren und alle sich ums Lagerfeuer versammelt hatten, um S’mores zu rösten, eine Kombination aus gerösteten Marshmellows, Keksen und Schokolade.
    Kayla und Lucas saßen dicht nebeneinander und redeten leise miteinander. Offensichtlich versuchten sie, in Anwesenheit der kleinen Pfadfinderinnen den Anstand zu wahren, denn ihre Berührungen blieben flüchtig und wirkten unabsichtlich. Aber selbst wenn sie sich nicht küssten oder streichelten, war eine tiefe Intimität zwischen ihnen zu spüren - als würden sie die innersten Tiefen ihrer Seelen miteinander teilen.
    Brittany dagegen ließ Daniel nicht einmal einen Bruchteil ihrer Seele erahnen. Steif hockte sie neben ihm und konzentrierte sich mehr auf das Rösten ihrer Marshmellows als auf das Gespräch mit ihm. Offensichtlich fühlte er sich unbehaglich. Ein arrangiertes Date mit einem Unbekannten konnte kaum schlimmer sein. In diesem Moment wusste ich es wirklich zu schätzen, dass ich immer auf Connor zählen konnte.
    Nicht, dass wir uns groß unterhielten oder berührten -
weder ohne noch mit Absicht. Aber zumindest konnten wir wieder ungezwungen miteinander umgehen.
    Die Mädchen redeten auch nicht viel, und einige sahen aus, als würden sie jeden Moment im Sitzen einschlafen.
    Ich warf Brittany einen verstohlenen Blick zu. »Die Ältesten sollten sich besser nicht als Partnervermittler betätigen«, murmelte ich so leise, dass nur Connor mich hören konnte.
    »Dasselbe hab ich auch gerade gedacht«, sagte er ebenfalls leise. »Es ist eine Katastrophe.«
    Ich starrte ihn an. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Brittany mich plötzlich beobachtete. Ich rückte näher an Connor heran, als ob wir ein bisschen kuscheln wollten, und flüsterte ihm ins Ohr: »Na ja, es könnte schlimmer sein.«
    Er strich mir eine Haarsträhne, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte, hinters Ohr. Seine Hand streifte meine Wange, sein Blick wurde zärtlicher, als würden wir über persönliche Dinge sprechen. »Er versucht es nicht einmal. Ich weiß nicht. Er könnte doch zumindest mit ihr reden.«
    Interessanterweise dachte er, dass Daniel das Problem war, während ich glaubte, dass es an Brittanys Einstellung lag.
    »Vielleicht brauchen sie nur ein bisschen Zeit zum Warmwerden.« Ich wollte positiv bleiben, was ihre Chancen, einen Gefährten zu finden, anging.
    »Mann, ich bin ja so froh, dass wir uns dieses ganze Theater mit dem Kennenlernen und den Dates sparen konnten.«
    Ich spürte einen unangenehmen Druck in der Magengegend. »Du glaubst doch wohl nicht, dass wir deshalb zusammen sind - weil es so bequem für uns war?«

    »Nein.« Er zog mich an sich und küsste mich zärtlich.
    Eines der Mädchen kicherte und fing an zu singen: »Connor und Lindsey. Verliebt, verlobt …«
    Connor und ich fuhren auseinander.
    Die anderen Mädchen stimmten mit ein.

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