Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte
Spielzeugfabrikation. Und verschwunden waren die Betten mit den eingeschnitzten Elfennamen am Fußende. Nun mußten die müden Elfen, die rasch unter die Decke schlüpfen wollten, sich erst hinunterbeugen und einen Knopf am Fußende bedienen, um die Namensschilder zu wechseln wie ein Busfahrer das Schild seines Fahrziels. Dann fielen die erschöpften Elfen wie auf Kommando auf ihre Betten und waren in Sekunden zu schnarchenden Schläfern geworden.
Seiner die Produktivität steigernden Projekte wegen und weil sie so viel Anklang fanden bei Claus, erhielt Fleck den glanzvollsten Auftrag, den das Dorf zu vergeben hatte — nämlich einen neuen Schlitten zu entwerfen, mit dem die Geschenke auf die Weihnachtsreise gehen sollten. Fleck hatte Claus darauf aufmerksam gemacht, daß sein alter Schlitten viel zu klein und technisch hoffnungslos überholt sei, und Claus hatte ihm nachdenklich zugestimmt. Nachdem Claus ihm die Genehmigung gegeben hatte, rief Fleck Honka, Boog und Vout zu sich und fing an, einen neuen Schlitten zu bauen, der, wie er schon vorher wußte, nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Wunder technologischen Fortschritts sein würde. Die Pläne dafür hatte er schon lange fix und fertig in seiner Schublade, und nun war er Aufseher seines Lieblingsprojektes, um seinen Traum in die Tat umzusetzen. Er war geschäftiger und glücklicher als je zuvor in seinem Leben, da er endlich seine Kreativität in praktische Bahnen lenken konnte. Endlich kam der Weihnachtsabend heran, und die letzten Vorbereitungen für das große Ereignis begannen. Ein Elf stand über einem großen Fließband und schüttelte, grinsend vor Erwartung, den Inhalt einer geheimnisvollen Tüte in ein Sieb. Als der Inhalt herauspurzelte, entpuppte er sich als reiner, glitzernder Sternenstaub.
Ein anderer Elf lud, ebenfalls unter Flecks Aufsicht, gewöhnliches Rentierfutter — eine Mischung aus Hafer und Moos – auf Laufbänder, die sich zwei Etagen tiefer befanden. Zwischen den beiden Ebenen von Laufbändern schüttelte ein dritter Elf das mit Sternenstaub gefüllte Sieb. Sternenstaub rieselte hinunter und lagerte sich auf dem Futter ab, das unter ihm vorbeilief und sogleich zu funkeln und zu leuchten begann, als wäre es von einem Zauberstab berührt worden. Nachdem das Futter entsprechend behandelt war, blieb noch ein kleiner Rest von Sternenstaub im Sieb übrig, den Fleck sorgfältig zusammenkratzte und in die Tüte zurückschüttete. Die Tüte wurde ins Lager gebracht, wo der Sternenstaub sich auf magische Weise wieder selbst ersetzte, so daß den Elfen der Sternenstaub nie ausging.
Claus wanderte lächelnd durch die Spielzeugfabrik, schaute den emsigen Elfen über die Schultern, verbesserte hier noch die Bemalung mit einem Pinselstrich und schraubte dort noch ein Gelenk fest. Überall nickte er anerkennend und zeigte allen eine rückhaltlose Bewunderung für eine großartige Leistung.
Er blieb unterwegs stehen, um einen Elfen mit einem Eimer voll Sternenstaub zu beobachten, der vor einem großen Bogen Packpapier anhielt, das grün gefärbt worden war, um die düstere Wintersaison ein wenig aufzuhellen. Der Elf griff in den Eimer, nahm eine Handvoll Sternenstaub heraus und schleuderte ihn auf das Packpapier. Als der Sternenstaub auf das Papier fiel, schien er damit zu verschmelzen und gab ihm ein wunderschönes Muster aus roten und goldenen Schneeflocken und machte es zum Sinnbild der Winterherrlichkeit, die das Auge entzückte. In diesem Packpapier wurden die Geschenke in Weihnachtsüberraschungen verwandelt, die überall auf der Welt am Weihnachtsabend von den Kindern in freudiger Erwartung ausgepackt wurden.
Fleck war inzwischen in den Stall zurückgekehrt und striegelte mit seinen Assistenten die Rentiere, die ihre extra zubereitete Futterration mampften, mit besonderer Sorgfalt. Als Fleck und seine Kameraden mit der Schönheitspflege der Rentiere fertig waren und ihnen die Hufe und das Gehörn poliert hatten, hielt er ihnen den mit Rentiergeweihen gerahmten Spiegel vor, damit sie sich darin bewundern konnten. Sie waren nun wirklich besonders gut behandelte und glückliche, von allen geliebte Kreaturen, und er wollte, daß sie das auch wußten. Die Rentiere schnaubten leise, stupsten ihre Spiegelbilder, als fänden sie ihren Beifall, und sahen sich selbstzufrieden in die Augen. Und dann wurden sie aus ihren Verschlagen geführt und mit ihren maßgeschneiderten neuen, perfekt sitzenden Leinen aus rotem und grünem Leder
Weitere Kostenlose Bücher