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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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in der Außenwelt längst ausgestorbenen Zunft – tauchten ihre spezialgepflegten Barte in Farbtöpfe und malten fröhliche Gesichter auf Holzpuppen, bunte Mähnen und Sättel auf Pferde und komplizierte bunte Muster auf Holzhäuser und Bauklötzchen. Andere Elfen wieder trugen gewaltige Lasten fertiger Spielzeuge auf ihrem Rücken zum Tunnel, wo sie sorgfältig bis zum Weihnachtsabend gelagert wurden. In der Schneiderei wurden buntbedruckte Stoffe von den Rollen gewickelt und gingen durch die Hände fleißiger Sticker, die sie zu Stoffpuppen und Stofftieren oder zu bunten Puppenkleidern verarbeiteten.
    Zugleich machten Groot und seine Assistenten in der Küche Überstunden, damit sie die hungrigen Arbeiter versorgen konnten. Zwei Elfen bedienten die gewaltigen Blasebälge und schürten von zwei Seiten das Feuer Tag und Nacht auf. Zwischen den beiden Blasebälgen war eine schaukelähnliche Konstruktion errichtet, die Groot selbst erfunden hatte: Während die beiden Elfen, die daraufsaßen, auf und nieder schaukelten, drückten sie die Luft aus den Bälgen, daß die Flammen im Herd hochschlugen. Ein fast ununterbrochener Zug von Elfen marschierte durch die Küche. Sie holten die riesigen runden Laiber frischgebackenen Brotes aus dem Ofen und balancierten sie geschickt auf den Köpfen. Und über dem Feuer hing der große, rußgeschwärzte Kessel, in dem Groot endlose Portionen seiner kräftigen, nahrhaften — wenn auch nach Anyas uneingestandener Meinung geschmacklosen — Kost zubereitete.
    Endlich kam dann der Tag, wo Anya selbst neben Groot auf der Plattform stand und ihm und sechs seiner Assistenten zuschaute, die sich den großen Rührlöffel zureichten und die Zutaten im Kessel vermischten. Sie hielt einen Krug mit Dill in der Hand und sah fragend den skeptisch dreinblickenden Groot an, sein endgültiges zustimmendes Nicken erwartend. Sie war entschlossen, auch eine nützliche Rolle in dieser Gemeinde zu spielen. Es hatte ihr keine Ruhe gelassen, daß sie vom öffentlichen Leben ausgeschlossen war, während Claus die Fabrikation der Spielsachen beaufsichtigte — ihrer Meinung nach war es die Küche, wo sie mit ihren Fähigkeifen den Elfen am meisten nützen konnte. In ihrem Dorf hatte man sie als ausgezeichnete Köchin und Bäckerin geschätzt, und obwohl sie den freundlichen Küchenchef der Elfen nicht beleidigen wollte, war sie überzeugt, seine Eintopfgerichte erheblich verbessern zu können.
    Groot nickte ihr ein wenig widerstrebend zu, und Anya trat vor, um den großen Krug mit Gewürzen über dem Kessel auszuleeren. Die Elfen rührten gehorsam um, und Groot nahm mit dem Schöpflöffel eine Probe und kostete vorsichtig davon. Zu seiner Verwunderung schmeckte es ganz ausgezeichnet, und Groot lächelte breit und beglückwünschte sie mit erhobenem Daumen — dem uralten Zeichen rückhaltloser Anerkennung. Anya lächelte zufrieden.
    Flecks Erfolgsrezept, mit Musik die Produktivität der Elfen zu steigern, brachte ihm neue Aufmerksamkeit und viele Komplimente ein, besonders von Claus — und den Elfen, als sie sahen, daß Claus Flecks Rezepte für gut befand. Die Elfen hatten großen Respekt vor Claus, weil er eine große Erfahrung in der Spielzeugherstellung besaß und ihr langerwarteter Bote an die Außenwelt war. Sie gaben ihm sehr deutlich zu verstehen, daß sie ihn tatsächlich als ihren neuen Boß betrachteten, von dem sie Anleitungen und Weisungen erwarteten. Und sie hatten noch nie eine Vorweihnachtszeit erlebt, in der sie ein so ehrgeiziges Projekt verfolgten.
    So begannen die Elfen, von Claus ermuntert, noch andere produktivitätssteigernde Erfindungen von Fleck einzuführen. Auf seinen Vorschlag hin wurde die Schichtarbeit eingeführt und im Schlafsaal seine neueste Erfindung, die Weckeruhr, angebracht. Fleck hatte eine klassische, handgeschnitzte Kuckucksuhr verwendet und das Werk so umgebaut, daß die kleinen Figuren nun nicht jede Stunde, sondern nur beim Schichtwechsel aus dem Gehäuse kamen. Die Nachtschicht-Elfen, die in ihren Betten im tiefen Schlaf lagen, erwachten prompt, während die müden Tagschicht-Elfen hereinkamen, um dort ihre dringend benötigte Ruhe zu finden. Die frischgeweckten, ausgeruhten Elfen eilten zu den neu installierten Kletterstangen am anderen Ende des Saals und rutschten durch frischgebohrte Löcher im Fußboden wie beflissene Feuerwehrleute hinunter in die Fabrik, um dort die zweite Schicht zu übernehmen.
    Vorbei waren die Tage der gemütlichen, unbeschwerten

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