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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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Bewohner des Nordlandes gewesen war, mit deren Gepflogenheiten sich die Elfen gut auskannten. Und weil in der Weihnachtszeit auch viele andere Menschen auf Erden ihren größten Feiertag hatten.
    Claus holte tief Luft. »Darf ich etwas sagen?« flüsterte er, während sich plötzlich Sorgenfalten auf seiner Stirn bildeten. Der Altelf nickte. »Wie kann ich denn das alles in einer Nacht schaffen?« wagte er endlich zu sagen, was ihn schon seit Monaten plagte.
    Der Altelf hob lächelnd beide Hände. »Wisse denn, daß die Zeit mit dir reist. Wenn du in dieser Nacht um die Erde fliegst, wird für dich die Zeit stillstehen, bis du deine Mission beendet hast. Mit der Gabe des Fliegens ist das dein Vermächtnis.« Er hob den Arm, legte eine greise Hand fest auf die rechte Schulter von Claus, und während seine Stimme mächtig anschwoll, bis sie die Halle erfüllte, verkündete er: »Laßt alle, die meine Stimme hören, und alle, die auf Erden leben, wissen, daß du von jetzt an . . . Santa Claus genannt wirst.«
    »Santa Claus«, wiederholten alle Elfen wie ein Mann mit vor Ehrfurcht gedämpfter Stimme. Es war der höchste Ehrentitel, den die Elfen verleihen konnten.
    Anyas Augen füllten sich abermals mit Tränen, überwältigt von der feierlichen Stimmung dieses Augenblicks. Fleck, ihr immer aufmerksamer Begleiter, reichte ihr ein Taschentuch.
    »Und nun wollen wir allen ein fröhliches Weihnachtsfest wünschen«, verkündete der Altelf.
    »Fröhliche Weihnachten!« riefen die Elfen, und ihre Worte hallten wie ein freudiger Jubel von den Wänden wider.
    Dann nahm der Altelf wieder von seiner Gemeinde Abschied und schritt langsam den Tunnel hinunter, gefolgt von seinen Bartträgern, bis er schließlich in dem fernen goldenen Licht verschwand.
    Fleck, Boog, Honka und Vout traten vor, und vier weitere Elfen reihten sich hinter ihnen auf. Jeder von ihnen trug eine große Schüssel, die mit dem besonders behandelten Rentierfutter gefüllt war und einen sanften Schimmer verbreitete. Sie hielten die Schüsseln den wartenden Rentieren vor, die das Futter gierig verzehrten. Kaum hatten sie die Schüsseln geleert, als Claus eine erstaunliche Veränderung an den Tieren bemerkte. Ihre Augen begannen zu leuchten und ihre Brust sich auszudehnen; sie schienen förmlich zu erglühen unter der magischen Energie, die sie erfüllte. Sie scharrten ungeduldig auf dem Boden, schlugen schnaubend mit den Köpfen und konnten es kaum noch erwarten, auf die abenteuerliche nächtliche Reise zu gehen.
    Claus — Santa Claus — kletterte in den wartenden Schlitten und warf seiner Frau eine Kußhand zu. Anya gab ihm mit einem strahlenden Lächeln die Kußhand zurück. Dann winkte Claus den versammelten Elfen zum Abschied zu, nahm die Zügel auf, verteilte sie so, wie er es in der Fahrstunde gelernt hatte, und holte tief Luft. »Hü!« gab er den Rentieren das Zeichen zur Abfahrt. Die Zügel strafften sich, als die Tiere sich in die Geschirre legten.
    »FRÖHLICHE WEIHNACHTEN!« riefen ihm die Elfen nach und warfen die Mützen, die sie noch in der Hand hielten, in die Luft.
    Die Rentiere sprengten durch den Tunnel, und der wunderhübsche, handgeschnitzte Schlitten mit seiner kostbaren Ladung sauste durch das Gewölbe, als würde er aus einer Kanone geschossen. Donnernd hallten die Hufschläge von den Wänden wider, während die Tiere immer schneller wurden. Halbwegs den Tunnel hinunter ging es durch eine scharfe Kurve, und dann galoppierten die Rens eine Startrampe hinunter, die eigens für sie gebaut worden war. Wie auf einer Skischanze ging es erst abwärts und dann wieder aufwärts, damit der Schlitten genügend Fahrt bekam für den Absprung. Die Rentiere sprengten über die Schanze und hoben mit einem Sprung von der Rampe ab. Mit wirbelnden, glänzenden Hufen stiegen sie in den Himmel hinauf und zogen einen leuchtenden Schweif aus Sternenstaub hinter sich her. Die Jubelschreie der Elfen begleiteten diesen gelungenen Start. Der Schlitten gewann immer mehr an Höhe, als die Rentiere mächtig vorangaloppierten in der kalten, klaren Luft der Winternacht.
    Der frischgebackene Santa Claus sah mit offenem Mund auf die Rentiere, die vor ihm durch die Luft segelten; blickte dann nach links und nach rechts hinunter, auf die froststarre Öde unter sich, und sein Gesicht verklärte sich vor Entzücken. Der Wind peitschte seinen Bart, und er begann zu lachen. Sein tiefes, herzliches Lachen, das von nun an jedes Jahr zahllose Kinderherzen mit Freude erfüllen

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