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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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würde, hallte zum ersten Mal über die von Schnee versilberten Felder hin.
    Im Elfendorf lief Dooley rasch in sein Arbeitszimmer, um den Flug des Schlittens durch sein Fernrohr zu beobachten. Hastig schwenkte er das Rohr, bis er den rasch kleiner werdenden Schlitten im Okular hatte. »Brav, Santa!« rief er schmunzelnd, als er den Mann im roten Mantel auf seinen Linsen wiederfand. »Ausgezeichnet ... so ist’s recht. Die Zügel anziehen . . . jetzt eine Linkskurve . . . und wieder in die Waagerechte gehen!« Mit beiden Händen zog er dabei an imaginären Zügeln und lockerte sie wieder, während er in seiner Phantasie mit seinem Fahrschüler durch den Nachthimmel kutschierte, bis er hinter dem Horizont verschwand . . .
    Der Schlitten segelte weiter durch den sternenerfüllten Himmel. Santa Claus beobachtete sein Gespann aus acht Rentieren, das unermüdlich vor ihm hergaloppierte, Dancer und Prancer auch jetzt mit synchronen Bewegungen.
    »Schneller, Jungs!« rief er munter, da er so viel Spaß an der Reise empfand, wie er das nie für möglich gehalten hatte. »Immer die Nase in den Wind!« rief er, und die Rentiere folgten ihm willig und kletterten mit dem Schlitten noch höher hinauf.
    Doch nicht alle Rentiere hatten so viel Spaß am Fliegen wie ihr Lenker. Donner entdeckte zu seiner Bestürzung ein neues Angstgefühl, das er bisher nie für möglich gehalten hätte; doch in dem Augenblick, als sie aus dem Spielzeugtunnel herausschossen, wurde er sich dieser Schwäche plötzlich erschreckend bewußt. Er sah hinunter, tiefer — noch tiefer — auf den Schnee unter ihm. Von der Höhenkrankheit befallen, schloß er die Augen und schluckte heftig.
    Claus, dem Donners Zaudern nicht verborgen blieb, rief: »Nur Mut, Donner . . . vorwärts, ho! Du hast nichts zu befürchten«, setzte er beruhigend hinzu, »wir fliegen doch nur.« Er schüttelte den Kopf, als er sich seiner Worte richtig bewußt wurde. »Wir fliegen nur???!! Was sage ich denn da?« rief er. Er hielt mit einer Hand seine Kappe fest und lachte wieder, als könne er seinen eigenen Worten nicht trauen.
    Donner öffnete die Augen und holte tief Luft, beruhigt von dem Klang einer vertrauten Stimme — und von der Tatsache, daß er nicht der einzige war, der sich über ihre Lage wunderte.
    »Aufpassen . . .«, rief Claus, der sich wieder auf seine Aufgabe besann, »wir machen eine Rechtskurve. Jetzt!« Er zog die Zügel zurück und in die Höhe und spürte, wie das Gespann das Kommando genau befolgte. Seine Fahrstunden mit den Schaukelpferden zahlten sich jetzt aus, und er erkannte nun endlich, was für einen guten Fahrlehrer er in Dooley gehabt hatte. Der Schlitten neigte sich nach rechts und gewann immer noch an Höhe, bis es Santa Claus so vorkam, daß er nur die Hand auszustrecken brauchte, um sich einen Stern vom Kristallgewölbe des Himmels zu pflücken und in seine Tasche zu stecken.
    Die Reise dieser Nacht führte Santa Claus nicht nur durch Länder, die er kannte, und zu Städten, von denen er in Legenden und Geschichten gelesen hatte, sondern weit darüber hinaus. Und überall, wo er ein Haus mit Kindern entdeckte, ließ er ein Geschenk für jedes Kind zurück. Der Spielzeugsack wollte nie leer werden, und die Rentiere und ihr Lenker wurden nie müde. Obwohl die Nacht kein Ende nehmen wollte, war die Reise durch die den Elfen bekannten Erdteile schon wieder zu Ende, ehe sie richtig begonnen hatte, und die Rentiere flogen zurück nach Norden und zogen das Dämmerlicht des neuen Tages hinter sich her.
    Als der neue Tag dämmerte, war Santa Claus wieder daheim bei den jubelnden Elfen und Anya, die ihn mit offenen Armen empfing. Erst jetzt spürte er die Strapazen der Reise. Er nahm eine kräftige Mahlzeit zu sich, schlief lange und tief, während er von den glücklichen Gesichtern der Kinder träumte, die nun in der ganzen Welt aufwachten und seine Geschenke fanden. Am nächsten Tag gingen die Elfen wieder an die Arbeit und begannen, die Spielzeuge für das nächste Weihnachtsfest anzufertigen.
    Im Elfendorf vergeht die Zeit in einem besonderen magischen Rhythmus. Wochen, Monate und Jahre vergingen so rasch, daß es den beiden Menschen so vorkam, als wären nur Tage verstrichen. Jedes Jahr, wenn Weihnachten vor der Tür stand — wenn das alte Jahr zu Ende ging und ein neues Einzug hielt in der Welt draußen vor den Toren des Zauberlandes —, feierten die Menschen in der Welt dieses Ereignis nach sehr unterschiedlichen Gebräuchen, und doch in

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