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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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Augen an, während sie regungslos dastanden und lauschten.
    In der Küche goß sich B.Z. gerade ein Bier ein, füllte Towzer ein Glas mit wolkig aussehendem Wasser aus dem Hahn über der Spüle. Es war typisch für diesen Towzer, um Wasser zu bitten, wenn er bereits bis auf die Haut durchnäßt war. B.Z. musterte seinen Assistenten mit einem verächtlichen Blick. Wenn es einen erstklassigen Kandidaten für Valium gab, dann war es Towzer. B.Z. hielt ihm das Glas hin und murmelte: »Towzer, Towzer, bei Ihnen ist es immer das gleiche traurige Lied. Ich kann Sie damit beruhigen, daß mich heute nichts erschüttern wird, mein Freund.« B. Z. nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas, und das Bier besänftigte ihn wieder. »Towzer, das Geld kommt so schnell herein, daß man denken könnte, wir druckten es selbst. Begreifen Sie eigentlich, was das bedeutet, Mann?« Er lächelte, daß Attila, der Hunnenkönig, seine Freude daran gehabt hätte: »Santa Claus ist erledigt!«
    Im Treppenhaus drehten sich Joe und Cornelia einander zu und sahen sich mit großen, entsetzten Augen an.
    B. Z. hob sein Bierglas und ließ sich selbst hochleben. »Von jetzt an übernehme ich seinen Posten zu Weihnachten«, rief er. Seit er in der Spielzeugbranche tätig war, hatte er diese unlautere Konkurrenz gehaßt, diesen Mann, der in der profitreichsten Zeit des Jahres unglaubliche Mengen an Spielsachen verschenkte. Nachdem er Fleck kennengelernt und von ihm erfahren hatte, daß Santa Claus nicht nur ein für Kinder erfundener Wohltäter war, sondern leibhaftig existierte, war ihm dieser dicke Mann im roten Kostüm, der ihm seinen Profit schmälerte, noch verhaßter geworden. Doch nun, dank Fleck, hatte er ein Mittel gefunden, seine größte Konkurrenz ein für allemal auszuschalten. »In Zukunft werden die Kinder nur noch an mich schreiben!« prahlte er. »An B.Z.!«
    Joe und Cornelia standen regungslos auf der Kellertreppe, hielten den Atem an und bekamen ganz rote Köpfe, als sie hörten, was für schreckliche Pläne Cornelias Stiefonkel verfolgte. Dann sah Cornelia plötzlich, wie sich auf Joes Gesicht ein ganz anderes, schreckliches Ereignis ankündigte. Seine Nase zuckte, während er den Mund weit aufmachte, um scharf Luft zu holen. Er war im Begriff zu niesen. Während er verzweifelte Grimassen schnitt und sich gegen den unwiderstehlichen Drang zu wehren suchte, preßte Cornelia rasch den Zeigefinger gegen seine Oberlippe, dicht unter seiner Nase — eine todsichere Niesbremse —, doch ihr Eingriff kam zu spät.
    »Hatschiii!« prustete Joe laut. Das schepperte nur so durch den Kellergang, und man mußte es auch sehr deutlich bei geschlossener Kellertür in der Küche hören. Die beiden Kinder drehten sich gleichzeitig um und begannen, in fliegender Hast die Kellertreppe wieder hinunterzulaufen.
    B.Z., der es sich am Küchentisch gemütlich gemacht hatte, sprang auf die Beine. »Was, zum Henker . . . ?« rief er zornig.
    Als Joe mit Cornelia den Fuß der Kellertreppe erreichte, schob er sie in das einzige Versteck, das er in der Eile finden konnte — hinter die Weinregale. Dann sah er sich selbst verzweifelt nach einem Platz um, wo er sich verkriechen konnte. Doch bevor er sich auch nur ducken konnte, wurde die Kellertür über ihm aufgerissen, daß er geblendet im Licht stand. B.Z., der sich als Silhouette im Licht abzeichnete, raste die Kellertreppe hinunter und fiel über den wie versteinert dastehenden Jungen her, ehe dieser sich bewegen konnte. Er packte ihn beim Kragen und schleppte ihn die Kellertreppe hinauf. Dann schüttelte er ihn wie einen nassen Lappen und brüllte: »Wer bist du? Wie hast du dich in mein Haus schleichen können?«
    Als Joe sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, begann er sich heftig zu wehren und alle Tricks anzuwenden, mit denen er sich auf der Straße gegen Stärkere verteidigt hatte.
    Towzer, der ganz aufgeregt war über die Entdeckung des Jungen, lief zur Hintertür und pfiff laut. Einen Moment später erschien der handfeste Chauffeur von B.Z., Grizzard, dem das Signal gegolten hatte, an der Tür.
    Joe warf nur einen einzigen Blick auf die mächtige Gestalt des Chauffeurs und wußte, daß die geringe Chance zur Flucht sofort zunichte war, wenn er diesem Kerl in die Hände fiel. Er wehrte sich noch heftiger gegen den Griff des Spielzeugzaren, der ihn an den Schultern festhielt. Und da er sich nicht mehr anders zu helfen wußte, biß er ihm so fest in die Hand, wie er nur konnte.
    B. Z. heulte

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