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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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Bier. Dieser Towzer war eine Nervensäge. Er brauchte eine unglaublich lange Zeit, um zum Thema zu kommen. Besonders dann, wenn es kein erfreuliches Thema war.
    »Er trug mir auf, die geheimen Zutaten der Bonbonmasse kühl zu lagern, weil sie vom Nordpol stammen.«
    »Na und?« B. Z. kam mit seiner frischen Bierdose zum Tisch zurück.
    »Als er dann mit der Fabrikation unserer neuen Lutscher begann . . .« Towzer richtete jetzt den Blick an die Decke. »Es ist eine ziemlich kräftige Bonbonmischung, wie Sie wissen . . .«
    »Ja und?«
    »Deshalb dachte ich, daß ich sie ebenfalls kühl lagern müßte.«
    B.Z., dem der Geduldsfaden riß, sah seinen Assistenten an: »Towzer, verdammt noch mal, sagen Sie endlich, was los ist! Werfen Sie mir nicht die Sätze häppchenweise hin, daß ich immer ›na und?‹ sagen muß, um Ihnen die Würmer aus der Nase zu ziehen!« B.Z. lehnte sich in seinen Küchenstuhl zurück und trommelte ungeduldig auf die Tischplatte.
    Und Cornelia in ihrem Versteck hinter den Schiebetüren des Speiseaufzuges wartete nicht weniger ungeduldig wie ihr Stiefonkel auf die nächsten, entscheidenden Worte von Towzer. Sie nahm Joes leeres Limonadenglas, das sie trotz aller vorangegangenen Verwirrungen fest in der Hand behalten hatte, als Hörrohr zu Hilfe und preßte es gegen die Schiebetüren.
    »Aus Platzmangel mußte ich einen Teil der Ware in einem anderen Fabrikgebäude unterbringen«, fuhr Towzer endlich, immer noch die Hände ringend, fort. »Eine Kiste blieb beim Heizkörper im Labor zurück.«
    »Und?« brüllte B.Z.
    »Wir haben kein Labor mehr.«
    B.Z., der wieder einen Schluck Bier nehmen wollte, erstickte fast daran. Er spuckte und hustete, als hätte sich plötzlich eine Schlinge um seinen Hals gelegt. Cornelia, die auf der anderen Seite der Küche die Schiebetüren des Speiseaufzugs einen Spalt weit geöffnet hatte, damit sie alles beobachten konnte, was in der Küche vorging, würgte einen Entsetzensschrei hinunter.
    »Die Lutscher sind explodiert!« rief Towzer, hysterisch mit den Armen fuchtelnd, als er endlich mit dem schrecklichen Geheimnis, das er stundenlang mit sich herumgeschleppt hatte, herausplatzte. »Die Dinger vertragen keine Hitze. Da gehen sie hoch!« Er dachte an die unschuldigen Kinder, die von diesen Lutschbomben verletzt oder getötet werden konnten. Er dachte an die Empörung ihrer Eltern, an die Prozesse, und sah sich im Geiste schon in einer Zelle sitzen mit lebenslänglicher Gefängnisstrafe. »Wir müssen die Produktion sofort einstellen!«
    B.Z. funkelte seinen Assistenten so wütend an, wie dieser es befürchtet oder erwartet hatte. »Einstellen? Sind Sie wahnsinnig geworden?« brauste B.Z. auf. »Millionen von Dollars fließen täglich in unsere Kassen, das meiste davon in bar. In bar, Mann! In kleinen, unmarkierten Scheinen!« B.Z. rieb die unsichtbaren Dollarnoten zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Towzer hob die Hände zu einem fruchtlosen Protest. »B.Z., diese Lutscher können unsere Kunden töten«, jammerte er.
    »Machen Sie jetzt schlapp, Towzer?« höhnte B. Z.
    Sprachlos und verstört starrte Towzer auf B.Z.’s Gesicht, das sich vor ihm auszudehnen schien, bis es den ganzen Raum ausfüllte. »Hören Sie, Sie Trottel«, herrschte B. Z. ihn an. »Wer weiß noch davon?« Es mußte doch eine Möglichkeit geben, mit dieser häßlichen kleinen Komplikation fertig zu werden . . .
    »Niemand«, sagte Towzer, aber . . .«
    »Fleck!« unterbrach ihn B.Z. scharf. »Hat der etwas bemerkt?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Towzer hastig. »Er schlief schon, und sein Bett steht am anderen Ende des Gebäudes. Da kann er den Knall nicht gehört haben.«
    B.Z. nickte erleichtert. Wenigstens ein Problem, um das er sich nicht kümmern mußte. »Gut. Sie dürfen es ihm nicht sagen. Sie dürfen es überhaupt keinem sagen!«
    »Aber die Kinder, B.Z.!« wimmerte Towzer. Er schwitzte jetzt fürchterlich. »Wir müssen doch an die Kinder denken!«
    Cornelia biß sich auf die Lippen und preßte das Ohr gegen die Schiebetüren des Aufzugs.
    B.Z. legte beide Hände gegen die Brust und sagte im Ton scheinheiliger Entrüstung: »Wer wüßte die Kinder besser zu schützen als ich!? Ich denke die ganze Zeit an die kleinen Jungen und Mädchen, die fleißig ihre Nickel sparen, damit sie sich die magischen Lutschstangen kaufen können, die ich ihnen versprochen habe.« Er schlug mit der Faust auf den Küchentisch. »Sie bekommen die Ware, für die sie bezahlt haben! Was kann ich dafür, wenn

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