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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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Puppe«, stellte ihm Puffy stotternd seinen neuesten Entwurf vor — die niedlichste, knuddeligste und hinreißendste Babypuppe, die er jemals kreiert hatte. Anya und die anderen beobachteten stumm von der Tür aus den Vorgang und warteten bang, ob sie endlich das Rezept gefunden hatten, das Santa von seiner Niedergeschlagenheit befreite.
    »So, so — eine Puppe«, sagte Santa mit dumpfer Stimme und gönnte dem neuen Modell kaum einen Blick.
    »Den Kindern müßte sie eigentlich gefallen«, meinte Puffy mit zuversichtlicher, heiterer Stimme.
    »Kann sie fliegen?« erkundigte sich Santa mürrisch.
    »Sie . . . äh . . . macht in die Windeln«, antwortete Puffy und sah, weil ihm das peinlich war, zur Seite.
    Santa schob mit beiden Händen das Modell von sich weg. Anya und Dooley sahen sich traurig an, als Puffy sich mit seinem Modell davonschlich wie ein geprügelter Hund. Nur ein Wunder, dachten die beiden, konnte den Schaden wiedergutmachen, den Fleck Santa, -wenn auch unwissentlich, zugefügt hatte.
     
    Es war wieder so eine kalte, regnerische Nacht, in der sich abermals eine Gestalt verstohlen dem Stadthaus von B. Z. näherte und vorsichtig an die Haustür klopfte. Ein Licht brannte noch hinter den Fenstern an der Vorderseite des Hauses. Es kam aus dem Fenster der Bibliothek, die zur Straße hinlag. Dort saß B.Z. noch an seinem Schreibtisch und ergötzte sich wieder einmal an den Zahlen seiner fanatischen Einnahmen. Er erhob sich aus seinem Sessel, als er das zaghafte Klopfen hörte, und öffnete vorsichtig die Haustür.
    Dr. Towzer stand draußen im Regen und sah aus wie ein begossener Pudel. B.Z. starrte ihn verwundert an, ehe er sich dazu bequemte, ihn ins Haus zu lassen.
    »Gütiger Himmel, Mann«, sagte B. Z. mit gedämpfter Stimme, aber nicht im Flüsterton, da er überzeugt war, daß die übrigen Hausbewohner schon längst schliefen. »Haben Sie noch nie etwas von einem Telefon gehört?«
    »Ich konnte nicht telefonieren«, murmelte Towzer und sah sich verstört im dunklen Flur um.
    »Telefonieren ist ganz einfach, Towzer«, sagte B. Z. mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme. Diese Wissenschaftler sollte man doch nicht unbeaufsichtigt aus ihren Elfenbeintürmen herauslassen. »Sie nehmen den Hörer ab und drücken auf die Tasten mit diesen komischen kleinen Ziffern ... «
    Towzer schüttelte hartnäckig den Kopf. Sein verzerrtes Gesicht und seine Augen waren blaß vor Angst. »Ich habe nicht gewagt, das Telefon zu benutzen, B.Z.! Ich durfte nicht riskieren, daß mir jemand zuhört.«
    »Was durften Sie nicht riskieren?« brüllte B.Z., der im aufwallenden Zorn jede Rücksichtnahme vergaß. Dann senkte er die Stimme wieder und fragte etwas ruhiger: »Was durfte niemand hören?«
    Towzer blickte nervös nach links und nach rechts. »Sind wir allein?«
    »Meine Nichte und ihre Kinderschwester schlafen längst«, antwortete B. Z. in der festen Überzeugung, daß das auch der Fall war.
    Zur Hälfte hatte er recht. Miss Tucker schnarchte laut in ihrem Bett; doch Cornelia saß in ihrem Bademantel unten im Keller auf dem Boden neben dem Gummifloß, das sie für Joe als Schlafstelle hergerichtet hatte. Sie war hellwach und fühlte sich pudelwohl in ihrer Rolle als Florence Nightingale. Sie nahm vorsichtig das Thermometer aus Joes Mund und las die Temperatur ab. »Siebenunddreißig-vier«, sagte sie. »Du hast immer noch leichtes Fieber.«
    »Lächerlich«, sagte Joe mit einem Achselzucken, »das kann man doch kaum noch Fieber nennen.« Doch insgeheim war er froh über diese vier Strichelchen erhöhter Temperatur. Er fand mindestens so viel Spaß an ihrem gemeinsamen Geheimnis, diesem warmen Platz zum Schlafen, an dem guten Essen und Cornelias liebevoller Fürsorge.
    »Fieberkranke brauchen viel Flüssigkeit«, sagte Cornelia so energisch wie eine erfahrene Krankenschwester. »Besonders flüssiges Vitamin C. Komm, wir wollen dir deine Medizin besorgen — ein Glas Orangensaft.« Sie ging hinaus und winkte ihm zu, damit er ihr folgen sollte. Im Kühlschrank stand auch noch eine Schüssel mit Eiscreme . . .
    Leise schlichen sie die Stufen der Kellertreppe hinauf, denn Cornelia hatte ihm gesagt, daß ihr Onkel noch auf sei. Das paßte Cornelia gar nicht; doch zum Glück lag sein Arbeitszimmer nach vorne hinaus. Trotzdem blieb sie auf der obersten Stufe wie erstarrt stehen und gab Joe das Zeichen anzuhalten, weil sie Männerstimmen hinter der Kellertür hörte. Die beiden Kinder sahen sich mit großen, warnenden

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