Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
sich kaum einen davon, länger als zwei Sekunden zu betrachten. Es schien, als würde sie jeder kleinste Ast beobachten und nur darauf warten, einen von ihnen im richtigen Moment zu packen.
„ Mir ist unwohl. Ich glaub, es wäre das Beste, wir würden so schnell wie möglich von hier verschwinden.“ Isa machte ihren Unmut kund und hielt sich näher an Scarpo. Aber auch den anderen wurde es immer unangenehmer. Immerhin wurden sie davor gewarnt, nicht in deren Nähe zu gehen.
Inzwischen folgte Allison dem fremden Jungen. Sie liefen verschieden lange Gänge entlang. Ihre Handgelenke schmerzten und sie war Müde.
„ Wo genau befinden wir uns überhaupt? Was ist das für ein Gebäude?“ Der Fremde Junge hielt nach der Frage des Mädchens an und wandte sich ihr zu. Hier im Hellen konnte man ihn richtig erkennen. Er hatte kurze braune Haare, seine Augen hatten dieselbe Farbe. Er lächelte freundlich und legte seinen Kopf zu Seite.
„ Du kennst diesen Tempel wirklich nicht? Dann lass es mich erklären. Aber ich kann dir auch nur das sagen, was ich von meiner Mutter Maya erfahren habe.“ Bei diesem Satz unterbrach sie ihn. „Nein. Sie kann nicht deine Mutter sein. Das kann nicht sein. Sie ist doch noch gar nicht so alt. Und warum gibt sie dir solche Aufgaben, wenn sie es wirklich sein sollte? Wo ist dein Vater? Wie heißt du? Warum sprichst du so von ihr, als hätte man dir diese Worte in den Mund gelegt? Hier geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu!“ Ihre Fragen schienen regelrecht von ihm abzuprallen. Er wollte Antworten. Aber er tat es nicht, zumindest nicht auf einer ihrer Fragen.
„ Wir befinden uns in dem Tempel der Magie. Hier wird das höchste Gut der Magier aufbewahrt, ihre Magie. Bist du eine von ihnen?“
Ohne ihn auch nur anzusehen, nickte sie ihm zu. Sie verstand nicht, warum er auf keine ihrer Fragen antwortete. Noch nicht einmal seinen Namen hat er ihr gesagt. Aber sie durfte und wollte ihn nicht ver ärgern, oder ihn unbeabsichtigt dazu bringen sich ihr abzuwenden. Also schwieg sie und lief weiter neben ihm her.
Nach endlos erscheinenden Minuten erreichten sie einen Prachtvollen gro ßen Saal. Die Wände waren Dunkel bemalt und darauf befanden sich verschiedene Bilder von der Natur. Darunter auch Menschen und Magier. Es schien eine Art Reihenfolge zu sein, wie die Bilder angeordnet waren. Aber sie erkannte kein Muster. Vielleicht war es auch einfach nur Einbildung.
Schritte waren vom anderen Ende des Saales zu h ören und es näherte sich eine schwarz gekleidete Person. Allison versuchte zu erkennen, wer näherkam, aber sie musste warten, bis er fast direkt vor ihr stand, ehr sie ihn erkannte.
„ Sie sind der Mann von damals. Ich kann mich an ihr Gesicht erinnern.“
Ä ngstlich wich sie zwei Schritte zurück und bemerkte plötzlich Widerstand hinter sich.
„ Na na. Du wirst doch wohl nicht vor diesem Mann Angst zeigen oder? Irgendwie hab ich euch alle tapferer in Erinnerung. Aber wenn man euch einzeln betrachtet, seid ihr nichts weiter als ein kleiner nichtsnutziger Haufen.“
Lesat seine Stimme brannte sich regelrecht in ihren Kopf ein. Zu gerne h ätte sie sich jetzt umgedreht und ihn für diese unverschämten Worte geohrfeigt. Aber sie bewahrte Ruhe. Mit ihrer rechten Hand fuhr sie sich durch ihre glänzenden Hellen Haare und blickte dabei mit ihren strahlend blauen Augen hinüber zu dem anderen, der auch gleich das Wort ergriff.
„ Darf ich mich vorstellen? Mein Name lautet Phar, Phar Reganza. Ich bin ein Allround Magier. Ich beherrsche jede Art der Magie. Zwar nicht in dem Ausmaß wie diejenigen, die nur eine besitzen. Aber dennoch bin ich Meister der Teleportation und der Tarnung.“
Seine Worte l östen in ihr großes Unbehagen aus. Sie konnte nicht glauben, dass ein einziger Magier imstande sein konnte, alles so zu beherrschen. Das konnte doch nicht möglich sein. Und warum hat man von solchen Magiern noch nie zuvor gehört?
„ Das ist unmöglich. So etwas gibt es nicht.“
In jedem Buchstaben konnte man ihre Furcht gegen über Phar erkennen. Lesat genoss es regelrecht, das Mädchen so vor sich zu sehen.
„ Hast du Angst? Soll er dir das Zittern lehren?“ Er wollte noch weiter sprechen. Aber ein grober Ton ließ ihn verstummen. „Genug. Sie ist nicht hier um sich von dir Provozieren zu lassen, oder das du ihr Angst einjagst. Wenn du nicht mit diesen Albernheiten aufhörst, werd ich dir gleich das große Zittern lehren. Und jetzt geh auf Abstand von dem
Weitere Kostenlose Bücher