Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
womöglich nie gewinnen würden. Und was wird dann aus Allison werden? Wer, wenn nicht wir, soll ihr dann noch helfen? Wir sind ihre Freunde und als so etwas stehen wir geschlossen hintereinander. Wir dürfen uns jetzt nicht von Emotionen leiten lassen. Wir müssen in dieses kalte Land.“
Seine Worte wollten das M ädchen aufmuntern, erreichten aber genau das Gegenteil.
„ Mein Vater befindet sich ebenfalls in diesem Dorf. Muss ich jetzt schon wählen wem ich helfen soll und wem nicht? Ist es das, was du grad eben, versuchst mir zu vermitteln?“ Ihre Stimme bebte vor Wut, als Isa plötzlich stehen blieb und dadurch die beiden beinahe unachtsam herunter warf. Sie zwang sie abzusteigen und wandelte sich zurück.
„ Genug. Ich will davon nichts mehr hören. Schlimm genug das überhaupt ein Dorf angegriffen wurde. Aber jetzt darüber zu streiten, was wäre wenn? Und wem gebührt es, vorrangig gerettet zu werden? Ist vollkommen fehl am Platz. Wenn wir Allison finden und befreien können, haben wir auch eine Chance den ganzen Spuk zu beenden. Nicht umsonst haben sie Allison mitgenommen. Das sollte doch jetzt hoffentlich verständlich erklärt wurden sein oder nicht?“
Sie blickte beiden in die Augen.
„Vertragt euch. Er hat es nicht böse gemeint. Aber momentan ist sie der Schlüssel für alles und sie ist unsere Freundin. Man lässt niemanden im Stich. Man muss aber auch die Möglichkeiten sehen, die uns helfen können.“
Hank und Scarpo kamen herbei und blieben verwundert neben den anderen stehen.
„Alles in Ordnung? Warum habt ihr angehalten?“
Aeris und Faryll war es unangenehm, dass sie sich ausgerechnet in ihrer jetzigen Situation streiten mussten. Aber Isa war wieder schneller. Sie zog unter ihrem G ürtel ein Stück Papier und einen Stift hervor. Sie schrieb ein paar Zeilen und gab den Zettel an Hank weiter.
„ Hier sind viele Vögel. Meinst du, es wäre möglich einen davon mit dieser Notiz ins Schloss zu schicken? Die Soldaten sollen nach Lysall kommen und den Bewohnern zur Seite stehen. Falls dort nicht auch schon das Chaos regiert.“
Er nahm den Brief an sich und lie ß einen Vogel herbeikommen. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und schon flog er weiter, mit der Nachricht an seinen Krallen.
„ Danke. Jetzt können wir weiter.“ Die Wölfin erschien wieder und forderte Aeris und Faryll auf, Platz zu nehmen. Sie saßen noch nicht einmal richtig, als sie sich auch schon wieder zügig in Bewegung setzte. Aeris beugte sich nach vorne und streichelte das sanfte Fell.
„ Hab Dank, dass du vor den anderen nichts von unserem kleinen Streit erwähnt hast.“ Ein leichtes freundliches Knurren ertönte. Lysall zog nun langsam an ihren Augen vorbei. Auch wenn es schwer war, einfach so daran vorbei zu ziehen, so wusste sie nun, dass es der einzig richtige Weg war, den sie gehen konnten. Der Wind trug den erbitterten Kampflärm herbei und Aeris vergrub ihr Gesicht in dem Fell. Es musste viel Zeit vergangen sein, denn schließlich wurde die Wölfin langsamer und hielt an. Sie hob wieder ihren Kopf und erblickte den See. Faryll stieg als erster hinunter und half Aeris. Hank und Scarpo trafen wenige Sekunden später ebenfalls ein.
„ Gut. Jetzt sind wir hier. Wo ist das Portal?“ Scarpo blickte sich suchend um und wurde von Avodia erschreckt, die plötzlich hinter ihm auftauchte, als wären seine Worte dafür Grund gewesen. „Da vorn ist der Eingang. Folgt mir einfach.“ Sie schritt an allen vorbei und machte sich auf den Weg. Dicht gefolgt von den anderen. Nur Hank blieb kurz zurück um die beiden Rehe wieder nach Hause zu schicken, bis er den anderen schließlich folgte.
Die W ächterin machte halt und zeigte mit ihrem Arm in die Richtung des Portals. Was mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen war. Aber um Fragen diesbezüglich zu verhindern, machten Aeris und Faryll zwei Schritte darauf zu und verschwanden vor den Augen der anderen.
„ Was? Wo sind sie hin? Aber sie waren doch gerade noch hier?!“ Hank seine Stimme war nervös und Isa konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„ Frag nicht, sondern lauf.“ Sie kam auf ihn zu und schubste ihn durch das Portal. Auch Scarpo lief hinterher. Aeris und Faryll schauten zu den anderen, als sie erschienen und wirkten gefasster als der Rest, was auch verständlich war. Sie waren schon hier gewesen, sie kannten den Anblick dieser Einöde. Das Gefühl, jeden Augenblick zu erfrieren. Die Bäume, die gruseliger nicht sein konnten. Und das Gefühl
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