Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
Mädchen.“
Mit dieser Blamage hatte Lesat nicht gerechnet, aber dennoch f ügte er sich den Worten von ihm und lief ein paar Schritte zurück. Allison ihr Herz schlug wie wild. Würde sie nicht wissen, dass dieser Phar kein Guter ist, würde sie ihn in diesem Augenblick als Retter ansehen. Er hatte gar nicht das Auftreten eines Bösewichtes. In seinen Augen konnte man fast schon Wärme erkennen. Und auch seine Worte waren stets ausgewählt und von Höflichkeit begleitet. Aber er war nicht gut. Er war nichts anderes als jemand, der finstere Absichten verfolgt.
„ Warum habt ihr mich hier hergebracht? Was wollt ihr von mir?“
Ihre Stimme klang wieder normal und entschlossen. Ihr Blick richtete sich nun auch nach hinten zu Lesat, als sie wieder die Stimme von diesem Phar vernahm.
„Von dir wollen wir gar nichts. Hier bei uns stellst du keine Gefahr dar. Aber hätten wir dich nicht hier hergebracht, wärst du die größte Gefahr für uns gewesen, die es momentan geben könnte. Nur jemand wie du kann unsere Kinder da draußen aufhalten.“
Seine Worte hatten etwas Unheimliches.
„Eure Kinder? Von welchen Kindern sprecht ihr da?“ Lesat trat nun neben Phar seine Seite und setzte wieder sein fieses Grinsen auf, was seine Narben noch mehr betonte.
„ Unsere Wiedergänger.“ Der fremde Junge regte sich bei dem Gespräch kein bisschen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, oder sich dafür zu interessieren, was hier vor sich ging, blieb er reglos stehen und starrte zu Phar und den anderen, der von den Wiedergängern erzählte, bis er von Allison unterbrochen wurde.
„ Wiedergänger? Aber das ist unmöglich! Der letzte lebende Magier, der die Kraft besaß, die Toten wieder auferstehen zu lassen war Mashell. Wie kann es also möglich sein, dass ihr über Wiedergänger verfügt?“ Sie machte einen tapferen Schritt nach vorne.
„ Ihr seid widerlich. Ihr benutzt einstige Lebende für eure miesen Zwecke, statt sie Ruhen zu lassen. Ihr wisst, dass man die Ruhe der Toten niemals stören sollte. Das kann großes Unheil verbreiten.“ Plötzlich sprang ihr Lesat entgegen und machte kurz davor halt.
„ Nein, du verwechselst da etwas. Wir werden diejenigen sein, die Unheil verbreiten werden, niemand anderes.“ Auch Phar machte nun einen Schritt auf das Mädchen zu.
„ Und du bist eine davon, die unseren Plan gefährden könnte. Die anderen Magier der Heilung, sind sich nicht bewusst das sie unsere Untoten aufhalten könnten. Aber deine Freundin hat eine überaus schlaue Wächterin. Und durch dieses Wissen hättest du uns richtig gefährlich werden können. Also sieh diesen netten Tempel vorerst als dein neues Zuhause an. Du kannst dich hier frei bewegen. Die Flucht würde dir sowieso nicht gelingen. Sämtliche Ein- und Ausgänge wurden von Maya mit einem sperr Zauber belegt. Es wäre also zwecklos es überhaupt zu versuchen. Ihn da werde ich dir ab und zu als Gesprächspartner vorbei schicken. Aber jetzt brauchen wir in erst mal selber.“
Er zeigte auf den Jungen und winkte ihn zu sich herbei. „So denn. Wir sehen uns.“ Phar hatte gerade sein letztes Wort gesprochen, als sie plötzlich alle verschwunden waren und Allison allein zurückblieb. Sie atmete tief ein und schloss ihre Augen. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn. Wie konnten sie Wiedergänger für ihre Pläne missbrauchen? Einen Kampf mit solchen hält für gewöhnlich niemand aus. Zumindest nicht auf die Dauer gesehen. Und wenn es die Wahrheit war, was er sprach, dass nur sie eine potenzielle Gefahr mit ihrer heilenden Magie darstellte, so befanden sich alle in großer Gefahr. Und sie hoffte, dass die anderen, sich auf die suche nach ihr machen würden, um sie zu finden.
Sie schaute sich wieder um und blickte nach oben. Über ihr verlief die Decke wie eine Kuppel. Sie bestand aus Glas und man konnte den grauen Himmel sehen. Wie gerne würde sie jetzt aufwachen und alles als Albtraum betrachten. Aber es sollte nicht sein. Doch hier stehen bleiben und abwarten wollte sie auch nicht. Sie wollte nicht warten, bis sie wieder hier auftauchten. Und vielleicht gab es ja doch einen Weg hier heraus. Sie müsse es nur versuchen.
Sie wollte gerade loslaufen, als pl ötzlich eine Stimme ertönte.
„ Keine Chance. Auch wenn der Gedanke, hier einfach einen Ausweg zu finden, noch so verlockend in deinem Kopf klingt. Es ist unmöglich, hier raus zu kommen. Das kannst du mir glauben.“
Allison erkannte die Stimme sofort.
„Verschwinde aus meinen Gedanken Maya.“
Ein
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