Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
Augen wieder öffnete. Er blickte sich um und erkannte den See. Dann schaute er in die andere Richtung und erblickte die anderen. Hank und Scarpo richteten sich nun auch langsam wieder auf und sahen sich benommen an. Auch Isa lag weiter weg entfernt in ihrer normalen Gestalt und richtete sich mühsam auf. „Was war das?“ Hank trat besorgt an die Prinzessin heran und blickte ihr ins Gesicht.
„ Ich weiß es nicht. Es schien mir, als hätte mich jemand versucht aufzuhalten. Ich weiß nicht, was geschehen war.“ Sie rieb sich ihren Knöchel, der unter jeder Berührung schmerzte.
„ Was wenn diese Monster uns durch dieses Portal folgen?“ Sie blickte nervös in die Richtung und lief ein paar Schritte zurück.
„ Dann haben wir ein noch größeres Problem als ohnehin schon. Aber darüber dürfen wir uns jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Wir müssen weiter. Kannst du weiter laufen?“ Scarpo blickte besorgt in Isa ihre Richtung. „Ich mag vielleicht ein Mädchen sein, aber ich halte doppelt so viel aus wie ihr zusammen.“ Mit diesen Worten verwandelte sie sich wieder in die Wölfin und kniete nieder. Ein leiser Seufzer wurde hörbar, als sie die verletzte Pfote belastete, aber das musste jetzt verdrängt werden. Aeris brauchte sie. Und auch Allison war in großer Gefahr. Da blieb keine Zeit für Schmerzen.
Nachdem schlie ßlich alle auf dem Rücken Platz genommen hatten, setzte sie sich in Bewegung. Ihr Knochen schmerzte und ließ es nicht zu in sonst so schneller Geschwindigkeit vorwärtszukommen. Die anderen bemerkten, dass sie sich mehr verletzt haben musste, als zuerst angenommen, aber niemand sprach sie darauf an. Zum ersten mal saßen sie auf dem Wolfsrücken und konnten mit geöffneten Augen die vorbeiziehende Landschaft betrachten, was ihnen sonst durch den starken Wind des Tempos der Wölfin gänzlich verwehrt geblieben war. Aber es hatte auch seine Nachteile, es dauerte länger, ehe sie in Lysall eintrafen. Aber keiner hätte jetzt etwas von Isa verlangt. Sie hatte schon genug Opfer erbracht, indem sie alle auf ihrem Rücken sitzen ließ.
Nach und nach wurden schlie ßlich die Dächer des Dorfes sichtbar. Sie alle wussten, dass sie sich spätestens ab jetzt auf einen möglichen Kampf einstellen mussten, den sie sogar verlieren könnten. Wenn man ihre Situation betrachtete. Aber sie kamen ohne Komplikationen vorwärts. Nun wurden nicht nur die Häuser sichtbar, man konnte nun auch immer deutlicher den Kampflärm vernehmen. Noch immer wurde mit allen Mitteln in Lysall gekämpft. Von weiten erkannte man nun auch Soldaten, die den Bewohnern zur Hilfe kamen. Seite an Seite versuchten sie, gemeinsam irgendwie den Feind zurückzudrängen. Einen Feind, der nichts mehr zu verlieren hatte, weil es ihn eigentlich schon gar nicht mehr geben durfte. Sie sahen aus wie Schwarze Ritter. Angst einflößend und furchterregend. Die Untoten. Isa lief an den Kämpfen vorbei und riskierte dabei haarscharf angegriffen zu werden. Einmal wäre es sogar fast passiert, dass sie von ihren eigenen Leuten, attackiert wurde.. Aber sie entkam dem Angriff und schnaubte wütend in die Richtung, aus der jener Angriff kam. Stück für Stück bahnten sie sich ihren Weg durch die Massen. Die drei Jungen hielten ihre Köpfe dabei geduckt nach unten, um nicht von Wurfgeschossen getroffen zu werden. Schließlich erreichten sie das Haus von Aeris. Unsanft warf Isa ihre Mitreiter vom Rücken und stürmte ins Haus hinein. Sie hörte ein leises Weinen und lief die Treppe hinauf in das Zimmer, wo sie Aeris kniend am Bett vorfand. Sie hatte ihren Kopf in Gwen seine Brust vergraben und hielt verzweifelt seine Hand. Din stand draußen und blickte zu der Prinzessin.
„ Wir konnten nichts mehr für ihn tun. Es ging alles so schnell. Dabei war es ein Unfall. Ein dummer Unfall, der niemals hätte passieren dürfen.“
In Aeris keimte Wut auf. Sie sprang auf und kam auf den Bogensch ützen zugelaufen und krallte sich an ihm fest. „Ein Unfall? Sie haben versucht ins Haus einzudringen und du nennst es einen Unfall? Du hast mir versprochen gehabt auf ihn aufzupassen. Sieh ihn dir an. Dort liegt er. Er wird nie wieder seine Augen öffnen und mir sagen, dass er mich lieb hat. Mit mir schimpfen, wenn ich zu spät nach Hause komme oder einfach lange Gespräche mit mir führen. Er war doch nur noch alles, was ich hatte.“ Faryll und die anderen kamen unterdessen hinzu und blickten auf den leblosen Gwen. „Was ist passiert?“ Hank seine Worte galten
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