Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
Tür.
„ Wird sie es, verkraften Faryll?“ Besorgnis war in der Stimme des Schützen zu hören.
„ Ich weiß es nicht. Er war alles, was sie noch hatte. Sie wird zu kämpfen haben, damit umzugehen. Ich weiß, dass sie stark ist, aber in anderen dingen, nicht in dieser Situation. Jeder hat einen Grund zerbrechlich zu werden. Bei ihr ist es dieser Grund.“
Er wusste, wovon er sprach. Zulange kannte er sie und damit auch ihre Ängste. Und die größte Angst, die sie haben konnte, eines Tages ihren geliebten Vater zu verlieren. Dass es aber so schnell und früh geschehen würde, damit hatte niemand gerechnet. Am allerwenigsten sie.
Aeris blickte unterdessen zu ihrem Vater und hielt seine Hand in ihrer.
„Ich hoffe, dort wo du jetzt bist, geht es dir gut. Bitte grüß Mama von mir und gib ihr einen Kuss. Sag ihr, dass ich sie ganz doll lieb habe. Dass ich sie vermisse. Nun aber muss ich auch dich jeden Tag vermissen und mir die Frage stellen, ob es dir gut geht, dort wo du jetzt bist. Du wirst mir fehlen Papa. Was soll ich denn nur ohne dich machen? Ich weiß, du hast mir immer und immer wieder gepredigt stark zu sein in jeder Situation. Hast mich gelehrt, dass jede schwierige Hürde uns stärker macht. Aber du hast mir nie beigebracht, wie ich ohne dich leben soll. Das scheint an deinem Lehrplan irgendwie vorbei gegangen zu sein, Papa.“
Sie dr ückte seine Hand ganz fest und schloss ihre Augen. Wut nahm von ihr Besitz und die verschiedensten Bilder spielten sich in ihrem Kopf ab. Sie sah sich als kleines Mädchen, spielend mit ihrem Vater. Sie sah Ruph, der ihn im Stich ließ. Lesat und Maya, die gierig nach dem Leben von Gwen griffen. All das spielte sich in ihrem Kopf ab. Sie blickte nach unten neben das Bett und erblickte das Schwert ihres Vaters. Noch nie hatte Sie so etwas in seiner Hand gesehen. Es schmerzte sie zu wissen, dass es dinge gab von ihm, die sie nicht wusste. Sie wurde immer zorniger und traurig zugleich. Sie stand auf und versuchte sich zu beruhigen, aber es gelang ihr nicht. Wieder fiel ihr Blick auf das Schwert und den schwarzen Griff, der eine Gravur enthielt. Sie wollte sie gerade lesen, als sie bewusstlos auf den Boden sank. Wie eine Feder glitt sie nach unten und landete auf dem Boden, aber dennoch hörbar für die anderen, die sich außerhalb des Zimmers aufhielten. Erschrocken weiteten sich Isa bei dem sanften Aufprall ihre Augen und sie blickte zu den anderen. „Habt ihr das gehört? Da scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. Wir sollten nachsehen.“
Noch ehe sie ihren Satz überhaupt zu Ende gesprochen hatte, lief sie in das Zimmer und trat ohne anzuklopfen, oder sich bemerkbar zu machen, durch die Tür. Als sie das Mädchen auf dem Fußboden liegen sah, lief sie sofort zu ihr und kniete sich nach unten. Sie bat sie, ihre Augen zu öffnen. Aber sie blieben geschlossen. Auch Faryll beugte sich besorgt nach unten und rüttelte sie vorsichtig an den Schultern. Avodia kam zum Vorschein und blickte allen in die Gesichter.
„ Sie wird nicht aufwachen. Ich hab den Kontakt zu ihr verloren. Erst wenn sie es für angebracht hält und wenn sie den Schmerz einigermaßen überwunden hat, wird sie wieder ihre Augen öffnen. Man nennt es Trauerschlaf. Nur Magiern mit Wächtern ist es gestattet, auf diese Weise irgendwie Ruhe zu finden.“ Din war sichtlich irritiert. „Trauerschlaf? Jetzt? Hier? Dazu ist es hier zu gefährlich, wir können nicht riskieren hier auch noch Aeris zu verlieren. Allison müssen wir auch unbedingt finden.“
Faryll strich Aeris sanft durch die Haare und seine gesamte K örpersprache verriet seine Anspannung, herbeigeführt durch diese Situation. Man konnte erkennen, dass ihm tausend Gedanken durch den Kopf gingen und sein ganzer Körper voller Sorgen um das Mädchen bestand. „Zarya. Sie und ihr Dorf sind bisher verschont geblieben. Wir müssen sie dahin bringen. Die Dorfbewohner sind zur Hälfte gute Magier. Sie können sie beschützen, während wir Allison suchen.“ Avodia ihre Stimme klang selbstsicher und beherrscht. Wenn jemand wusste, wo Aeris sich in Sicherheit befinden könnte, dann sie. Din kniete sich nun ebenfalls nach unten und atmete kurz ein. „Gut, dann werde ich sie höchstpersönlich dorthin bringen.“
Cameron trat herbei und gab Avodia Zeichen. Sie verstand sofort und nickte.
„Gut, dann werde ich aber mit dir kommen. Ich werde diesmal Cameron seine Augen und Ohren sein. Durch mich werden sie über den Zustand und den allgemeinen
Weitere Kostenlose Bücher