Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
aufzustoßen? Wie konnte er seine Freunde nur so taktlos im Stich lassen? Hank seine Worte rissen sie schließlich aus ihren Gedanken.
„ Du bist vorbei gelaufen Isa. Was ist denn los?“
Verwirrt verlangsamte sie ihren Schritt und drehte herum. Sie schaute nach vorn und entdeckte das Portal. Z ügig lief sie hin und senkte sich nach unten. Scarpo war noch nicht einmal richtig abgestiegen, als sie sich auch schon zurückverwandelte und er damit unsanft zu Boden ging.
„ Tut mir leid. Ich war vollkommen in Gedanken. Bitte entschuldigt meine Unachtsamkeit.“
Ihr Blick fiel schlie ßlich auf Scarpo, der auf dem Boden saß und sich den Rücken hielt.
„ Fein, und das nächste mal beeilst du dich mal bitte nicht so mit dem Verwandeln. Verletzt, tue ich nämlich niemanden etwas nutzen.“
Seine Stimme klang wehleidig und fast schon mitleid erregend, dass sich Hank schlie ßlich kein leichtes Lächeln unterdrücken konnte.
„ Schau mal was du angerichtet hast Isa. Jetzt musst du ihm aber mindestens hundertmal sagen, wie leid dir das tut und das es nie wieder vorkommen wird.“
Faryll schnitt ihm schlie ßlich den Satz ab, ehe er in Versuchung kam weiter zu sprechen.
„ Es ist genug. Wir haben keine Zeit für Albernheiten, auch wenn es momentan das Einzige ist, was uns etwas aufheitern kann. Aber Allison braucht uns jetzt mit einem klaren Kopf und einem scharfen Verstand. Wir können uns ab jetzt keine Fehler mehr erlauben. Das gilt auch für dich Isa. In Gefahrensituationen kann es lebensgefährlich sein, wenn du plötzlich in deiner Wolfsgestalt voreilig bist. Ich möchte euch nicht belehren. Ich möchte euch nur sagen, dass es zwei Menschen gibt, die uns jetzt brauchen.“
Die drei erwiderten nichts mehr. Sie nickten ihm wortlos zu und senkten ber ührt von seinen Worten ihre Blicke. Isa machte schließlich einen kleinen Schritt auf das Portal zu.
„ Cameron? Bist du hier? Kannst du uns hören?“ Der Wächter zeigte sich schließlich und trat neben die anderen. „Kannst du uns sagen, ob uns hinter dem Portal eine Gefahr droht? Als wir hier zurückkamen, wurden wir von Monstern verfolgt. Unsere Angst war, sie könnten uns durch das Portal verfolgen, was sie aber nicht gemacht hatten. Avodia hatte uns schon erklärt gehabt, warum. Aber warten sie auf uns? Könnte es möglich sein, das sie mit unserer Rückkehr rechnen?“
Der W ächter schüttelte seinen Kopf.
„ Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Sie werden sicherlich eine Weile gewartet haben, in der Hoffnung ihr wärt zeitiger zurückgekommen. Aber sie haben, seitdem sie Wächterlos sind, weder Geduld noch ein Zeitgefühl. Die Gefahr, dass sie sich also auf die Lauer nach euch legen könnten, ist also ziemlich gering. Aber ihr müsst jeden eurer Schritte mit bedacht wählen. Ihr habt jedes Monster und alles Lebende in dem Land alarmiert. Wenn ihr also auf einen von ihnen trefft, so seit euch sicher, das sie mit eurem Auftauchen gerechnet haben und sich kampflustig euch entgegenstellen werden.“
Cameron seine Worte machten die Situation f ür die Vier nicht einfacher. Sie würden sich in die Höhle des Löwen begeben und wussten nicht, was oder wer sich dort befand. Aber was sie wussten, dass sie Allison dort herausholen mussten, koste, was es wolle. Dafür haben sie immerhin all die Strapazen bisher in Kauf genommen.
„ Gut, dann würde ich sagen, los.“ Faryll streckte seine Hand aus. Scarpo legte ohne zu zögern seine drauf, was Hank und Isa gleichtaten. Kurz schlossen sie alle noch einmal ihre Augen und kehrten für einen kleinen Augenblick in sich. Sie atmeten ruhig und ließen alles für eine Sekunde hinter sich, bis sie ihre Augen umso entschlossener öffneten und gemeinsam durch das Portal schritten.
Schw ärze zeigte sich wieder und sie befanden sich schließlich wieder in dem kalten Land. Vorsichtig blickten sie sich in jede Richtung. Nirgends schien es aber eine drohende Gefahr zu geben.
„ Gut, dann nichts wie los. Richtung Süden liegt der Tempel. Lasst uns also keine Zeit verlieren. Isa verwandelte sich und die Wölfin bäumte sich vor den anderen auf und ließ sich nach unten sinken. Nacheinander nahmen sie auf Platz. Sie wollte gerade loslaufen, als Cameron noch einmal vor sie trat. „Denkt daran. Nichts übereilen. Ihr müsst vorsichtig sein. Ich darf euch vor keiner drohenden Gefahr warnen oder euch aufmerksam machen. Das ist uns nur bei unseren Schützlingen gewährt. Ich hab schon viel zu sehr gegen die Wächter
Weitere Kostenlose Bücher