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Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)

Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)

Titel: Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Schröter
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überlegte, was sie wohl gerade machten. Ob sie schon nach ihr suchten. Wie es ihnen erging und ob alles in Ordnung mit ihnen sei. Sie wünschte sich, einfach ihre Augen zu öffnen, um festzustellen, dass alles nur ein böser Traum war. Sie vermisste Zarya. Aber am allermeisten vermisste sie Ruph. Immer war er für sie da. Aber nun war sie vollkommen alleine. Bis auf Isa ihren Bruder. Aber genau die Tatsache, dass es noch jemanden hier drin gab, der eigentlich genau so ist wie sie selber, machte ihr neuen Mut. Leichtes Murmeln machte sich bei Maro bemerkbar. Sie kannte seinen Namen von Isa. Sie hatte viel von ihrem Bruder erzählt gehabt. Seine Augen öffneten sich und er blickte in Allison ihr Gesicht und erschrak.
    „ Ich muss eingeschlafen sein. Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du dich hier einsam fühlst, deswegen bin ich. Ich ...“
    Das M ädchen stand auf und setzte ein Lächeln auf.
    „ Mach dir keine Sorgen. Ich finde es lieb von dir das du dir meinetwegen, solch großen Gedanken machst. Ich hoffe, du hast nicht allzu unbequem auf diesem Stuhl geschlafen?“
    Sie zwinkerte ihm freundlich zu. Maro wirkte verunsichert. Woher kam pl ötzlich diese Freundlichkeit? Er hatte sie vollkommen anders in Erinnerung, bevor er eingeschlafen war. Sie war ängstlich, distanziert, vorsichtig. Und nun? Nun war sie offen, freundlich und sie zeigte keine Spur von Angst. „Erzähl mir mehr von diesem Ort. Ich möchte wissen, wo ich bin. Warum sie mich hier hergebracht haben. Bitte. Wenn ich schon nicht von hier entkommen kann, so möchte ich wenigstens alles von hier wissen. Ich hoffe, du kannst mich verstehen?“
    Der Junge stemmte sich bei ihrem Worten auf und stellte sich hin.
    „Komm, ich zeig dir etwas. Aber vorher holen wir uns etwas zum Essen und trinken. Seit du hier bist, hast du noch nichts gegessen.“ Sie wollte verneinen, aber dazu kam sie nicht mehr. Maro lief an ihr vorbei, ging zur Tür und drehte sich noch einmal um. Seine Handbewegung forderte sie auf, ihm zu folgen. Lieber hätte sie jetzt gleich mehr von diesem Ort gesehen, aber sie verspürte auch einen enormen Hunger, den sie unbewusst unterdrückt haben musste. Also folgte sie ihm und freute sich nun doch darauf, endlich etwas essen zu können. Und seltsamerweise vertraute sie Maro. Ob es daher kam, dass sie auch Isa blind vertrauen würde, das wusste sie nicht. Aber sie war sich sicher, das er alles machen würde, damit ihr nichts geschehe. Irgendetwas in ihr gab ihr diese Gewissheit. Oder es war keine Gewissheit, sondern einfach nur eine starke Menschenkenntnis, die sie schon seit sie ein Kind ist, hatte. „Da vorn ist eine kleine Küche. Ich bin mir sicher, dass Maya schon dafür gesorgt hat, dass wir beide ein ordentliches Essen bekommen.“
    Allison verlangsamte ihren Schritt und blieb schlie ßlich stehen. „Warum sollte sie sich um mein Wohl sorgen?“ Der Junge blieb nun ebenfalls stehen und drehte sich zu ihr herum.
    „ Ich weiß, dass du sie scheinbar für ein Monster halten musst. Immerhin hat sie dich hergebracht, gegen deinen Willen und hält dich nun hier als eine Gefangene. Aber sie ist nicht wie die anderen. Das kannst du mir glauben.“
    Sie konnte sich ein kleines Lachen nicht unterdr ücken. „Maro. Ich bitte dich. Was weißt du schon von ihr? Du führst ihre Befehle aus. Alles, was sie verlangt, wird von dir meisterhaft ausgeführt. Sie ist mehr Mutter für dich wie alles andere. Du hast doch einfach nur den Blick für das Wesentliche verloren. Meinst du, sie hält mich hier, weil sie mich vor der grausamen Welt beschützen will? Sie haben Ziele. Und diese Ziele verfolgen sie. Und wer ihnen im Weg steht, wird es nicht lange tun.“ Sie senkte ihren Kopf.
    „ Ich verstehe nicht, dass du ihnen so gehorchst. Was haben sie dir gegeben, dass du so den Blick für das Wesentliche verloren hast? Sie sind alles, aber sie sind auf keinen Fall gute Menschen. Das kannst du mir glauben.“
    Sein Blick traf ihren und pl ötzlich veränderten sich seine Gesichtszüge. Vor wenigen Augenblicken schien er noch der ruhige zuvorkommende, freundliche Junge zu sein, den sie unter den nicht gerade besten Bedingungen hat, kennengelernt. Aber jetzt stand ihr jemand gegenüber, der vollkommen anderes war wie noch gerade eben.
    „ Du irrst dich. Ich weiß, dass Maya für dich die typische böse Frau mit den roten Haaren ist. Jemand der einfach nur blind Befehle befolgt und den Hass in ihrer Brust trägt. Ist es nicht das, was du von ihr denkst?

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