Saphar - Der Aufstand (German Edition)
Bogenschütze?“ Der Junge drehte sich auffordernd zu Din und wartete auf eine Antwort, die er allerdings von Aeris bekam, welche sich nun zornig vor ihm aufbäumte. „Jetzt ist genug. Was soll das Ganze? Brennen dir jetzt sämtliche Sicherungen durch? Hast du vollkommen vergessen, dass Din und seine Männer es waren, die uns geholfen haben? Wer weiß, was ohne sie mit uns geschehen wäre. Warum bist du plötzlich so undankbar? Was ..... “ Das Mädchen wurde wieder einmal mehr von Din unterbrochen. „Nein, du darfst ihm seine Worte nicht übel nehmen, ich kann ihn verstehen, ich glaube auch den Hintergrund zu kennen für seine harten Worte von gerade eben.“ Er legte seinen Bogen runter, streifte seine Jacke ab, und setzte sich auf einen morschen alten Baumstumpf. „Du musst versuchen ihn zu verstehen, du bist seine beste Freundin wie ich mitbekomme habe. Ihr seid gemeinsam aufgewachsen, habt alles zusammen gemacht, könnt euch blind und vollkommen ohne Worte vertrauen. Normalerweise war Faryll derjenige, der bis heute dich sicherlich immer versucht hat zu beschützen, egal vor wem oder was. Der für dich da war, wenn etwas war. Jetzt fühlt er sich von mir ausgestochen, ich kann ihn gut verstehen. Manchmal sollte man erst Ursachen versuchen heraus zu finden, ehe man jemanden schelten tut.“ Aeris ihr finsterer Blick löste sich, sie schaute betroffen zu dem Jungen und anschließend zu Din. „Naja, meist musste ich ihn ja beschützen, um ehrlich zu sein.“ Der Bogenschütze brach bei ihren Worten in schallendes Lachen aus. „Mädchen, du bist wirklich unverbesserlich, du bist wie dein Vater.“ Nun konnten auch die beiden Kinder wieder lachen, und die harschen Worte von gerade eben waren wie vom Winde in die Ferne getragen und aus allen Köpfen verschwunden.
Die Nacht brach schließlich zügig herein und überall machte sich eine unheimliche Schwärze breit, die den Wald vor ihnen noch gefährlicher aussehen ließ. Din seine Leute hatten mittlerweile trockenes Holz zusammen gesucht und ein Lagerfeuer gemacht, um wenigstens etwas sehen zu können.
Aeris saß auf ihrem ausgebreiteten Umhang und schaute in die lodernden Flammen. Für einen kurzen Moment konnte sie deutlich den brennenden Baum erkennen und die Soldaten, die er unter sich begrub. Es war als konnte sie auch ihre Schreie hören, aber es war Einbildung. Um nicht noch länger diesen Anblick zu ertragen, schloss sie ihre Augen und beugte ihre Knie an. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Oberschenkeln, als wollte sie sich vor neuen Erinnerungen dieser Art schützen. Faryll der auf der anderen Seite des Lagerfeuers saß, bemerkte es. Er stand auf und lief langsam zu ihr hinüber und setzte sich vorsichtig neben sie. Er schaute in ihr Gesicht und es schien ihm, als konnte er für wenige Sekunden ihre Gedanken lesen. Als könne er ihren Schmerz fühlen. Aber dem war nicht so, sie kannten sich nur schon so viele Jahre, dass man einander bemerkte, wenn es dem anderen schlecht ging und als Faryll erkannte, dass sie den Blick von dem Lagerfeuer immer wieder abwendete, wusste er, was los war. Behutsam legte er seine Hand auf ihre Schultern und wollte gerade etwas sagen, als sie seine Hand wieder abstreifte und ihn ansah. „Sag mir Faryll, haben wir überhaupt das Recht gehabt, uns bei diesem Streit zwischen den Soldaten und dem alten Juro einzumischen? Hätten wir uns vielleicht nicht doch lieber raus halten sollen? Wir haben doch damit nur noch mehr ärger gemacht, obwohl wir doch nur helfen wollten.“ Sie atmete kurz hörbar ein. „Und sieh doch, Din und seine Männer riskieren nun ihr Leben dafür, nur damit wir heil und unbeschadet durch diesen Wald kommen, der vor uns liegt. Und wer weiß, was noch alles geschehen wird. Wir haben doch nicht das Recht, diese unschuldigen Menschen in Gefahr zu bringen, nur weil wir einmal Helden sein wollten. Ihr Blick war traurig und sie fing an allem an, zu zweifeln, was Faryll sofort bemerkte und sich neben sie setzte. Erneut legte er seine Hand auf ihre Schultern, ließ es aber diesmal nicht zu, das Sie seine Hand erneut abstreifte. „Fang nicht an zu zweifeln. Es war richtig was wir getan haben. Wären wir es nicht gewesen, ein anderer hätte irgendwann dasselbe getan. Wir konnten einfach nicht länger zu sehen, wie sie alle schikaniert haben. Es musste soweit kommen, auch wenn es nicht die besten Umstände waren. Und außerdem waren bisher alle deine Entscheidungen sowie dein Handeln
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