Saphar - Der Aufstand (German Edition)
richtig. Alles, was dich jetzt zweifeln lässt, ist die Angst vor dem, was noch kommen kann, was noch passieren könnte. Aber mit dieser Angst bist du nicht alleine, denn auch ich habe Angst, sehr große Angst sogar.“ Er versuchte so tapfer und stark zu wirken, wie es nur ging. „Und mal ganz im Ernst Aeris, meinst du etwa ich wäre überhaupt mit dir gekommen, wenn ich nicht selbst an etwas meine Zweifel gehabt hätte? Und dein Vater hätte uns auch niemals umsonst weggeschickt. Ich denke es sollte so sein, nichts passiert einfach so.“ Ihr Blick ging in den Himmel und sie betrachtete ein paar Sekunden die leuchtenden Sterne. Bis sie ihren Blick wieder Faryll zu wandte. Stimmt du hast recht, außer das mein Vater uns weg geschickt hat, um uns zu schützen. Aber das weißt du ja selbst. Danke für deine lieben Worte. Ich wusste ja gar nicht das Du sprachlich schon so Erwachsen wirken kannst. Du erstaunst mich irgendwie immer wieder aufs Neue.“ Beide fielen in ein Lachen ein, was nicht herzhafter hätte sein können. Von ein paar Metern Entfernung wurden sie mit einem beherzten Lächeln von Din beobachtet. „Ich hoffe euer Weg wird nicht umsonst sein, ich wünsche es euch von ganzen Herzen.“ Und als hätten die beiden Din seinen Gedankengang mitbekommen blickten beide in seine Richtung und winkten ihm fröhlich und auffordernd zu, ihnen Gesellschaft zu leisten, was er auch annahm und sich zu ihnen gesellte. „Sagt mal ihr beiden, ist es nicht langsam an der Zeit, euch schlafen zu legen?“ Aeris blickte sich um und schien einen Platz zu suchen. „Keine Sorge, da hinten, wo ich bis gerade eben gesessen habe, ist eine kleine Stelle, wo ihr beiden euch schlafen legen könnt. Ich hab euch auch schon Decken hin gelegt. Und keine Sorge, ihr könnt beruhigt schlafen und es wird immer einer wach sein, damit wir keiner bösen Überraschung zum Opfer fallen.“ Faryll blickte zu Din und nickte erleichtert. Auch wenn der Junge tapfere Worte sprechen konnte, erkannte man in jedem seiner Gesichtszüge, das er Angst hatte. Angst vor dem Wald, vor den Dingen, die noch auf sie lauern könnten. Angst davor, die Nacht hier im Freien verbringen zu müssen. Aber Din nahm ihm ein wenig diese Angst, indem er ihm einfach nur zu verstehen gab, nicht alleine zu sein. Aeris stand auf und schüttelte ihren Umhang aus auf dem Sie die ganze Zeit gesessen hatte. „Gut, dann werde ich mich jetzt schlafen legen. Kommst du gleich mit Faryll?“ Noch ehe Faryll antworten konnte, gab Din die Antwort. „Ja, er wird gleich mitkommen, ihr braucht beide euren Schlaf. Ihr müsst ausgeruht sein, wenn wir morgen den Wald durchqueren wollen. Also werdet ihr euch beide jetzt schlafen legen. Und wenn etwas sein sollte, ruft einfach. Wir sind nur wenige Meter von euch entfernt.“ Normalerweise wurde Faryll immer unglaublich wütend, wenn man ihm die Worte aus dem Mund nahm, oder ihm mit dem Antworten zuvor kam. Aber diesmal war es ihm egal, es war ihm sogar mehr als recht, denn er war nun viel zu müde, um da noch irgendwie eine Diskussion vom Zaun brechen zu wollen. So gab er freundschaftlich Aeris im vorbei gehen einen Klaps auf die Schulter und lief zu der Stelle um sich schlafen zu legen, während sie sich noch einmal Din zu wandte. „Hab dank, das du für uns da bist und uns helfen tust. Ich weiß, dass Du es nur machst, um meinem Vater einen Gefallen zu tun. Aber trotz allem bin ich dir dankbar für alles.“ Noch ehe Din die Chance bekam darauf zu antworten, setzte sie sich in Bewegung und folgte Faryll. Sie faltete ihren Umhang als Kissen zusammen, zog eine Decke zu sich heran und legte sich neben den Jungen. Beide wünschten sich noch gegenseitig eine gute Nacht, bis sie schließlich unter dem Schutz von Din und seinen Männern ruhig einschliefen.
Es war eine ruhige Nacht. Sterne standen hoch am Himmel und ein sanfter Wind bahnte sich seinen Weg durch die Landschaft. Din war gerade dabei sein rotes Stirnband abzusetzen, welches schon seit langer Zeit sein persönlicher Glücksbringer war. Seit dem Tod seiner geliebten Samantha trug er es jeden Tag und setzte es meist erst am Abend wieder ab, wie auch heute. Doch als er gerade dabei war es abzustreifen, bemerkte er, dass einer seiner Männer auf ihn zugeritten kam. Sein Tempo ließ erahnen, dass er keine guten Neuigkeiten brachte und sie sich mit Sicherheit in Gefahr befanden. Aber erst einmal wollte er hören, was er zu berichten hatte und so stand er auf und
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