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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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attraktiv zu finden. Verwirrt schüttele ich den Kopf.
    Ich wünsche mir, dass diese Erkenntnis etwas an meinen Gefühlen für ihn ändert, stattdessen seufzt mein Herz erleichtert auf.
    „Ich darf ihn anziehend finden. Ich muss es sogar.“
    Diese Worte schießen durch meinen Kopf und entlasten mein schlechtes Gewissen. Allein mein Erbe ist schuld daran, dass ich ihn so anziehend finde.
    Erschrocken werfe ich dem Halbdämon einen Blick zu. Denn das Gleiche gilt auch für ihn. Das Blut schießt mir in die Wangen und ich möchte am liebsten sofort verschwinden.
    Innerlich verfluche ich mich dafür, dass ich diese Erkenntnis nicht schon früher hatte und überlege, weshalb ich sie mir gerade jetzt in den Sinn kam.
    Als ich mich aufsetze, ist die Antwort offensichtlich: Ich kenne jeden Baum, an dem wir vorbeireiten. Jeden Strauch, jede Wurzel. Die Erinnerung suchte mich heim, als wir die Lichtung durchquerten, an dem die Unterrichtsstunde damals statt gefunden hat.
    „Der Wald speichert Erlebnisse und teilt sie mit jenen, die er für würdig hält. Jeder Baum, jede noch so kleine Pflanze ist Teil dieses denkenden Kollektivs. Der Wald weiß mehr, als alle Ilyea Firyons zusammen. Deswegen liegt es in seinem Ermessen, wann er die Schwingungen seines Elementes, der Erde, nutzt, um uns Informationen mitzuteilen.
    Deshalb bin ich die Dorfälteste – Weil der Wald öfter zu mir spricht, als zu allen anderen.“
    Alriels Stimme hallt in meinem Kopf wider und treibt mir Tränen in die Augen. Neben mir sehe ich für einen Augenblick einen hellen Lichtpunkt aufblitzen, der sofort wieder verschwindet.
    Das Kichern der kleinen Fee erwärmt mein Herz.
    Der Wald will, dass ich weiß, weshalb ich mich zu Edan hingezogen fühle. Den Grund dafür kann ich nur vermuten, aber ich gehe davon aus, dass er nicht möchte, dass ich dem Charme des Halbdämons verfalle. Sonst hätte er mich nicht gewarnt.
    Aufmerksam betrachte ich meinen Begleiter, als plötzlich sanfte Töne an mein Ohr dringen. Klar und rein. Sie erinnern mich an das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln und das zarte Gezwitscher von Vögeln. Erdiger Geruch dringt in meine Nase, durchmischt mit feuchtem Laub und blühenden Blumen.
    „Ich höre ihn“, murmele ich. Sofort ist Edan an meiner Seite und hält meine Hand.
    Zu meiner Zufriedenheit und eigenen Überraschung schlägt mein Herz dieses Mal nicht schneller.
    „Wo ist er?“
    Drei einfach Worte, die seine Begierde offen legen. Aufgeregt leckt er sich über die Lippen.
    „Sag es mir.“
    Ich lächle. Jetzt habe ich ihn voll unter Kontrolle.
     
    Enyas Finger zittern, als sie beruhigend durch Aleas Mähne streichen. Sie ist schon einen ganzen Tag auf dem Rücken des Pegasus unterwegs.
    Müde hebt sie den Kopf und betrachtet den Horizont. Wasser. Vor ihr, hinter ihr, neben ihr, unter ihr. Blaues, glitzerndes Wasser.
    Nachdem Undine ihr das Diadem überreicht hatte, war Enya sofort durch den Wald zurück geeilt. Die Sonne sandte ihre letzten Strahlen auf die Erde und die ersten Sterne schimmerten schon am azurblauen Himmel. Doch die Meerestochter hatte keine Zeit zu verlieren. Augenblicklich hatte sie sich auf Aleas Rücken geschwungen und den Pegasus zur Eile angetrieben.
    Sie weiß, dass die Reise zum großen Festland mindestens einen Tag in Anspruch nehmen würde. Zumindest, wenn sie den Geschichten ihres Vaters glauben kann, der schon öfter mit den geflügelten Pferden gereist ist.
    Zum Glück können diese notfalls auch sieben Tage ohne Pause fliegen, so dass Enya sich um Alea keine Sorge machen muss.
    Die Sonne berührt zaghaft den Horizont und färbt sich feuerrot. Auch das Meer erstrahlt in dieser unnatürlichen Farbe und erwidert so den Abschied des hellen Himmelgestirns.
    Enya legt den Kopf wieder auf Aleas Mähne. Einen Tag auf einem Pferderücken. Sie hat genug Wasser und Essen, doch ihre Beine schmerzen, egal, wie sie sich positioniert.
    Nachdem sie sich an der endlosen Weite des Meeres satt gesehen hatte, hatte Enya ihre Beine am Sattel festgebunden und war eingenickt.
    Diese Ruhepause ist der Grund dafür, dass sie jetzt, da die Sterne sich langsam aus der Dunkelheit hervorwagen, hellwach ist.
    Ihre Glieder schmerzen, aber das Diadem in ihrer Tasche an Aleas Seite jagt Glücksgefühle durch ihren Körper.
    Der erste Teil ihrer Aufgabe ist erfüllt. Jetzt liegen knapp sieben Tage Reise vor ihr, bevor sie die Berg-Ilyea warnen kann. Obwohl der Gedanke an das große Festland ihr vor Angst die Kehle

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