Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schleifer
Vom Netzwerk:
kannte, übertraf. Sie merkte dabei gar nicht, wie dicke glänzende Tränen aus Mariellas Augen liefen und zu Boden tropften. Die Fee hing wie eine leblose Puppe in den Armen der Vampirin. Zu geschockt, um sich zu wehren, und zugleich zu gebannt von der Musik, die Sara ihrem eigenen Haar entlockte.
    „Schluss!“ dröhnte plötzlich eine altbekannte Stimme über die Wiese. Zugleich verdunkelte ein schwarzer Schatten die Sonne und ein heftig aufkommender Wind blies Fuxias Hexenhut von ihrem Kopf.
    Verdutzt unterbrach Sara ihr gemeines Spiel mit der kleinen Fee. Sie ließ die Haarsträhne aus ihren Fingern gleiten. Die Musik verstummte und langsam kamen alle versammelten Waldgeister wieder zu Besinnung.
    Dagobar landete majestätisch auf der Wiese. Seine Schuppen glänzten in der hellen Morgensonne wie ein riesiges, buntes Feuerwerk und nicht einmal Saras große Sonnenbrille konnte sie vor diesen Lichteruptionen komplett schützen. Reflexartig schlug sie sich einen Arm vors Gesicht.
    „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen, Sara?“, schnaufte Dagobar. In seiner Stimme klang mehr Unverständnis als Unmut durch. „Hat euch denn noch niemand beigebracht, dass es eines der größten Vergehen ist, mit dem Haar einer Fee zu spielen? Du hättest weiß Gott welche Dämonen und Geister damit heraufbeschwören können. Es gibt kaum einen mächtigeren Zauber, als die Musik aus Feenhaar! Gerade von dir hätte ich mehr Verantwortung erwartet“, schnaufte Dagobar völlig fassungslos.
    „Und von dir hätte ich mehr Verständnis erwartet, Dagi“, antwortete Sara schnippisch. Sie war sich absolut keiner Schuld bewusst, „Gerade du weißt doch, wie blöd sich Mariella sonst verhält!“
    Dagobar warf einen Blick auf die zerzauste Fee. Wie ein Häufchen Elend saß sie weinend in der Wiese. Viel von ihrem Feenglanz war dahin. Sie würde wohl Wochen brauchen, um sich von diesem Schock zu erholen.
    Der Drache schüttelte verständnislos den Kopf. „Sara, das ist wohl etwas ganz anderes. Und außerdem ist das eine Sache zwischen mir und Mariella. Aber nichts, gar nichts, gibt dir das Recht, mit den Zauberkräften einer Fee zu spielen. Schau sie dir nur an. Sie hätte sterben können, wenn du noch länger mit ihren Haaren gespielt hättest. Verstehst du nicht, dass diese Musik, ihren Zauber direkt aus Mariella selbst nimmt? Wenn du diese verwünschte Musik unbedingt spielen willst, dann frag eine Fee nach einem Haar aus ihrer Bürste – so wie es seit Jahrhunderten gemacht wird.“
    „Aber ich dachte, dass die Musik ihren Zauber direkt aus der Fee bezieht?“, antwortete Sara besserwisserisch, „Wie geht das, wenn die Haare nicht mehr an der Fee dran sind?“ Sara sprach so, als würde sie gar nicht bemerken, dass sie mit ihren Worten alle anwesenden Feen zutiefst verletzte. Sie sprach von ihnen, wie von einem Ding das man gebrauchte und dann wegwarf, wenn man es nicht mehr brauchte. Die anwesenden Feen tuschelten empört und warfen der stolzen Vampirin verächtliche Blicke zu. Einige nestelten bereits in ihren Taschen nach ihren Zauberstäben.
    „Haltet euch zurück!“, stellte sich Dagobar jetzt verteidigend vor Sara. Er stand noch immer tief in ihrer und Fuxias Schuld. Kleine Rauchwölkchen stiegen aus Dagobars Nüstern auf und sein langer Bart zwirbelte sich wie von Geisterhand zusammen. Der Blick in seinen Augen wurde stechend und auch die Farbe der Augen und Schuppen änderte sich nicht mehr: Der Drache erschien jetzt ganz in Grün – das selbe Grün wie die Wiese, aber irgendwie viel giftiger. „Es ist jetzt wirklich genug!“, schnaubte er in Richtung der wütenden Feen und Elfen. Sie hatten Mariella inzwischen in ihre Mitte genommen und versuchten sie mit verzaubertem Morgentau zu füttern. Langsam aber sicher verschwand die unnatürliche Transparenz und Mariella begann wieder Gestalt anzunehmen. Die Wut und auch den Hass der Elfen und Feen konnte das aber kaum besänftigen.
    „Steig auf und nimm Moritz mit“, raunte Dagobar Sara zu.
    „Wieso?“, widersprach sie frech und viel lauter, als der Drache zu ihr gesprochen hatte. „Glaubst du echt, ich fürchte mich vor Feen? Siehst du meine Zähne? Ich möchte sehen, welche Fee sich traut, mich anzugreifen.“
    Dagobar schüttelte zum wiederholten Mal den Kopf. Sein Bart schwenkte dabei von links nach rechts. Fuxia musste sogar kichern, weil das lange Barthaar sie an den Wangen kitzelte.
    „Tolle Zähne“, antwortete Dagobar spöttisch, „Aber gegen

Weitere Kostenlose Bücher