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Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schleifer
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Worte auf fruchtbaren Boden gefallen waren. Bevor sie im Haus verschwand, warf sie noch einen letzten Blick auf den strahlend blauen Himmel. Für den Bruchteil einer Sekunde wuchsen ihre Zähne, blitzten in der Sonne auf und ein heiseres Fauchen entrang sich ihrer Kehle. Von ihrem eigenen Verhalten entsetzt flüchtete Titania ins Haus und in die Arme von Mercutio.

11
     
    Die Dämmerung brach mit voller Wucht über den St. Nimmerleins Wald herein – ganz so, als wüsste sie, dass in dieser Nacht noch Fürchterliches passieren würde. Die Schatten krochen nicht in unerträglicher Langsamkeit über den Boden, die Büsche und die Bäume, sondern rasten förmlich dahin und verschluckten das letzte Tageslicht. Über der Lichtung mit der geheimnisvollen Trauerweide formierten sich abermals Wolken, Blitze schlugen in den Boden und diesmal begann es sogar zu hageln. In Sekundenschnelle wurde die Wiese in einen morastigen Sumpf verwandelt. Tiere aller Größenordnung flüchteten aus der unmittelbaren Umgebung der Trauerweide. Ein fetter Mond stieg am nächtlichen Himmel auf und bereitete sich inmitten der glänzenden Sterne seinen Thron. Scheinbar wollte auch er einen Logensitz haben, wenn die grausigen Spiele der Nacht ihren Anfang nahmen. Nur mehr wenige Nächte und er würde als Vollmond sein ganzes, grausiges Gesicht auf die Erde richten.
    Weit entfernt von der verfluchten Lichtung hatten die Waldgeister am Wolfshügel ihre Beratungen aufgenommen. In solchen Nächten war der Wolfshügel schon immer besonders unheimlich gewesen. Im Vergleich zu der kleinen Lichtung, auf der die Trauerweide so unerwartet erschienen war, machte er sich aber wie der reinste Vergnügungspark aus. In der Mitte des Hügels war ein Podium aus knorrigen Brettern errichtet worden. Genau über einem gähnenden Abgrund, der von den letzten Umtrieben der Hexe Toxina stammte. Auf diesem Podium hielten die Hexen, Zauberer, Feen, Elfe, Vampire und auch Drachen ihre Reden. Roh gezimmerte Sessel standen in mehreren Kreisen um dieses Podium und darauf saßen Waldgeister, die gerade keine Reden schwangen. Die Sessel waren zur Notwendigkeit geworden, seitdem auch Drachen zu diesen Zusammenkünften zugelassen worden waren. Drachen waren ja bekannterweise die geschwätzigsten Lebewesen im Wald und konnten sich auch oder gerade bei Ansprachen nicht kurz halten. Da konnte es schon einmal passieren, dass eines dieser wunderbaren Geschöpfe eine Stunde oder mehr über totale Nebensächlichkeiten philosophierte. Praktisch, wenn man dann einen Sessel hatte, auf dem man es sich so gut als möglich bequem machen konnte. Schließlich wollte niemand riskieren, einen Drachen zu unterbrechen.
    Wenn es im St. Nimmerleins Wald so etwas wie einen Bürgermeister oder ein Oberhaupt gab, war dies sicher Salma. Sie war mit Abstand der älteste Waldgeist und mit Sicherheit auch der Weiseste. Das bedeutete nicht, dass ihre Ideen und Vorschläge immer ungeteilten Zuspruch fanden. Eher das Gegenteil, weil sie sehr oft verschrobene Ideen hatte, die für die weniger erfahrenen Waldgeister wenig Sinn machten. Letztendlich hatte die alte Salma aber doch immer Recht behalten. Das wurde von den anderen Waldgeistern auch nie vergessen. Und genau deshalb waren jetzt alle gespannt, was die weise Hexe zu den Problemen im St. Nimmerleins Wald zu sagen hatte.
    Als Salma an das Rednerpult trat, legte sich eine gespenstische Stille über den Wolfshügel. Die alte Hexe hob zum Sprechen an. Bevor sie ein Wort sagen konnte, wurde sie vom Blitz getroffen. Der Blitz kam aus dem sprichwörtlich heiteren Himmel. Mit der Stille war es vorbei. Die versammelten Waldgeister sprangen von ihren Sitzen auf.
    „Was ist . . .“
    „Wer hat . . .“
    „Oh nein . . .“ Die Stimmen der versammelten Waldgeister schmolzen ineinander und wurde zu einer Symphonie des Grauens. Hektisch und schockiert schwirrten Elfen, Hexen, Feen und andere Waldgeister durcheinander und versuchten unter Stühlen Deckung zu suchen.
    Nur Gwendolin, die Tochter Salmas und Mutter Fuxias, stürmte zum Rednerpult. Sie nahm die niedergestreckte Salma in ihre Arme und strich ihr zärtlich durch das verkohlte Haar.
    „Kein . . . Problem . . .“, flüsterte Salma verbraucht und entkräftet. Sie schaffte es sogar, ihre Augen kurz aufzuschlagen. Die Augenlider flatterten und dann war Salma wieder weg. Gwendolin spürte, wie das Gewicht in ihren Armen leichter wurde. Salmas Gestalt veränderte sich. Sie verlor an Substanz. Das Braun des

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