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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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anderer auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, sodass er nicht aussah wie ein Affe, der sich in den engen Fahrgastraum zwängte.
    Faith fuhr los und kam sofort zur Sache. » Was hatten Sie mit Sara Linton zu tun?«
    » Bin ihr zufällig begegnet.« Will fragte sich, warum er meinte, sich rechtfertigen zu müssen, was ihn sehr schnell zu der Frage brachte, warum Faith so feindselig war. Er vermutete, sie war noch immer wütend auf ihn wegen seines Verhaltens Max Galloway gegenüber am Tag zuvor, und er wusste nicht, was er dagegen tun sollte, außer sie abzulenken. » Sara hat eine interessante Frage oder Theorie zu unserem Fall.«
    Faith reihte sich in den Verkehr ein. » Bin echt gespannt darauf, sie zu hören.«
    Will merkte, dass sie das absolut nicht war, aber er erzählte ihr trotzdem von Saras Theorie, vor allem von der Zahl elf, aber auch von den anderen Dingen, die sie erwähnt hatte. » Diesen Sonntag ist Ostern«, sagte er. » Das Ganze könnte etwas mit der Bibel zu tun haben.«
    Man musste Faith zugutehalten, dass sie darüber nachzudenken schien. » Ich weiß nicht«, sagte sie schließlich. » Wir könnten uns in der Zentrale eine Bibel besorgen, vielleicht eine Computersuche nach der Zahl elf durchführen. Ich bin mir sicher, es gibt da draußen jede Menge religiöser Spinner mit Webseiten.«
    » Wo steht in der Bibel, dass Adam eine Rippe entnommen wurde, um Eva zu erschaffen?«
    » Genesis.«
    » Das sind die alten Geschichten, oder? Nicht die neuen Bücher.«
    » Das Alte Testament. Es ist das erste Buch der Bibel. Da fängt alles an.« Faith warf ihm denselben Seitenblick zu wie Sara. » Ich weiß, dass Sie die Bibel nicht lesen können, aber sind Sie denn nicht in die Kirche gegangen?«
    » Ich kann die Bibel lesen«, blaffte Will. Dennoch war ihm Faiths Neugier lieber als ihre Wut, deshalb redete er weiter. » Vergessen Sie nicht, wo ich aufgewachsen bin. Trennung von Kirche und Staat.«
    » Oh, daran habe ich gar nicht gedacht.«
    Wahrscheinlich weil es eine gigantische Lüge war. Das Kinderheim konnte religiöse Aktivitäten nicht billigen, aber es gab Freiwillige von so ziemlich jeder örtlichen Kirche, die jede Woche Transporter schickten, um die Kinder zur Sonntagsschule zu karren. Will war ein Mal mitgefahren, hatte gemerkt, dass es wirklich eine Schule war, wo von einem erwartet wurde, dass man seine Lektionen lernte, und war nie mehr hingegangen.
    Faith ließ nicht locker. » Sie waren nie in der Kirche? Wirklich nicht?«
    Will sagte nichts, dachte, er hätte dummerweise die falsche Tür geöffnet.
    Faith bremste vor einer Ampel. Sie murmelte in sich hinein: » Ich glaube, ich kenne niemanden, der noch nie in der Kirche war.«
    » Können wir das Thema wechseln?«
    » Es ist nur merkwürdig.«
    Will starrte zum Fenster hinaus und dachte sich, dass er von jedem Menschen, den er bis jetzt kennengelernt hatte, zu irgendeinem Zeitpunkt merkwürdig genannt worden war. Die Ampel sprang um, der Mini fuhr an. Die City Hall East war nur fünf Minuten Fahrzeit vom Park entfernt. Doch an diesem Morgen schien es Stunden zu dauern.
    Faith sagte: » Auch wenn Sara recht hat, sie tut es schon wieder, mischt sich in unseren Fall ein.«
    » Sie ist Coroner. Wenigstens war sie es mal. Sie hat Anna im Krankenhaus geholfen. Es ist doch normal, dass sie wissen will, was los ist.«
    » Das ist eine Mordermittlung, nicht Big Brother«, entgegnete Faith. » Weiß sie, wo Sie wohnen?«
    Will hatte darüber noch nicht nachgedacht, aber er war auch nicht so paranoid wie Faith. » Ich kann mir nicht vorstellen, woher.«
    » Vielleicht ist sie Ihnen gefolgt.«
    Er schüttelte entrüstet den Kopf. Er hatte nicht vor, Sara von Faith als Sündenbock für ihre Probleme mit ihm missbrauchen zu lassen. » Wir müssen das aus der Welt schaffen, Faith. Ich weiß, dass Sie wegen gestern sauer auf mich sind, aber wenn wir in diese Befragung gehen, müssen wir als Team arbeiten.«
    Sie beschleunigte, als die Ampel umsprang. » Wir sind ein Team.«
    Für ein Team redeten sie den Rest der Fahrt wenig. Erst als sie in der City Hall East waren und im Aufzug hochfuhren, machte Faith wieder den Mund auf.
    » Ihre Krawatte sitzt schief.«
    Wills Hand schoss zum Knoten. Sara Linton hatte ihn wahrscheinlich für einen Schlamper gehalten.
    Faith hantierte mit ihrem Blackberry, obwohl es im Aufzug kein Signal gab. Sie schaute hoch und nickte ihm kurz zu, bevor sie wieder auf den Monitor blickte.
    Er überlegte sich eben, was er sagen

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