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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Stirn. » Felix’ Geburtstag.« Sie öffnete das Kalenderprogramm und startete eine Suche nach » Geburtstag«. Es gab nur zwei Treffer, einen für Pauline selbst und einen für ihren Sohn. » Zwölf-acht-null-drei.« Der Bildschirm blieb, wie er war. » Nee, hat nicht funktioniert.«
    Er nickte und kratzte sich abwesend den Arm. » Safes haben doch Kombinationen mit sechs Stellen, oder?«
    » Könnte nicht schaden, es mal zu probieren.« Faith wartete, aber Will rührte sich nicht. » Eins-zwei-null-acht-null-drei«, wiederholte sie, weil sie wusste, dass er mit Ziffern absolut kein Problem hatte. Dennoch rührte er sich nicht, und schließlich machte es in ihrem Hirn klick. » Oh. Tut mir leid.«
    » Entschuldigen Sie sich nicht. Es ist mein Fehler.«
    » Nein, der meine.« Sie stand auf und ging zu dem Safe, drehte die Scheibe nach rechts, bis die Zwölf klickte, drehte dann links bis zwei und so weiter. Es waren nicht die Ziffern, die Will nicht schaffte. Es war links und rechts.
    Faith stellte die letzten Ziffern ein und war ein wenig enttäuscht, dass es so einfach gewesen war, als sie sofort das Klacken hörte, mit dem der letzte Nocken einrastete. Sie öffnete den Safe und sah ein Spiralnotizbuch, wie jedes Schulkind eines hatte, und ein einzelnes Blatt Druckerpapier. Sie überflog die Seite. Es war der Ausdruck einer E-Mail, in der es um das Ausmessen eines Aufzugs ging, damit eine Couch hineinpasste, etwas, das Faith nie eingefallen wäre, obwohl der erste Kühlschrank, den sie gekauft hatte, so groß war, dass er nicht durch die Küchentür passte. » Hat mit der Arbeit zu tun«, sagte sie zu Will und holte das Notizbuch heraus.
    Sie schlug die erste Seite auf. Die Nackenhaare richteten sich auf, sie fröstelte, als ihr bewusst wurde, was sie da sah. Saubere Schreibschrift füllte die Seite, immer und immer wieder nur ein einziger Satz. Faith blätterte zur nächsten, dann zur übernächsten Seite. An einigen Stellen hatte man den Stift so fest aufgedrückt, dass die Minenspitze das Papier zerrissen hatte. Sie war keine, die an Übernatürliches glaubte, aber der Zorn, den sie in dem Notizbuch spürte, war beinahe greifbar.
    » Es ist derselbe, nicht?« Will hatte wahrscheinlich die Strukturierung der Seiten erkannt, derselbe kurze Satz, der immer und immer wieder geschrieben war und das Notizbuch füllte wie eine sadistische Kunstform.
    Ich werde mir nichts versagen … Ich werde mir nichts versagen … Ich werde mir nichts versagen …
    » Derselbe«, bestätigte Faith. » Das bringt Pauline mit der Höhle in Verbindung, mit Jackie Zabel und Anna.«
    » Ist mit Kuli geschrieben«, sagte Will. » Die Sätze in der Höhle waren mit Bleistift geschrieben.«
    » Aber es ist derselbe Satz. Ich werde mir nichts versagen. Pauline hat das aus eigenem Antrieb geschrieben, nicht weil sie musste. Niemand zwang sie dazu. Soweit wir wissen, war sie nie in der Höhle.« Faith blätterte die Seiten durch, um zu kontrollieren, ob es bis zum Ende so weiterging. » Jackie Zabel war dünn. Nicht wie die Mädchen in den Videos, aber sehr dünn.«
    » Joelyn Zabel sagte, ihre Schwester hätte immer noch dasselbe Gewicht gehabt wie in der Highschool.«
    » Glauben Sie, sie hatte eine Essstörung?«
    » Ich glaube, sie hatte viele Eigenschaften, die auch Pauline hatte – hatte gern die Kontrolle, hatte gerne Geheimnisse.« Dann fügte er hinzu: » Pete hielt Jackie für unterernährt, aber vielleicht hatte sie bereits vorher aus freien Stücken gehungert.«
    » Was ist mit Anna? Ist sie dünn?«
    » Dasselbe. Man sah ihr …« Er legte sich die Hand ans Schlüsselbein. » Wir dachten, das war ein Teil der Folter – sie hungern lassen. Aber diese Mädchen in den Videos – die machen das absichtlich, nicht? Diese Videos sind wie Pornos für Anorektiker.«
    Faith nickte, und ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie die nächste Verbindung herstellte. » Vielleicht lernten sie sich alle im Internet kennen.« Sie kehrte zu dem Passwort-Kästchen für den Zugang zum Pro-Anna-Chatroom zurück und probierte Felix’ Geburtstag in jeder Kombination, die ihr einfiel – mal ließ sie die Nullen weg, dann fügte sie sie ein, tippte das komplette Datum ein, drehte die Reihenfolge der Ziffern um. » Es könnte sein, dass Pauline ein Passwort zugewiesen bekam, das sie nicht ändern konnte.«
    » Oder vielleicht ist das in diesem Chatroom für sie wertvoller als das, was sonst noch im Computer oder im Safe ist.«
    » Das ist eine

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