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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Sirenen, kurz nachdem der letzte Krankenwagen weggefahren war. Das Auto stand noch da – das der Coldfields.« Er schaute wieder zu dem Spielgerüst im Garten, als könnte er seine Kinder in der Sonne spielen sehen. » Ich dachte daran, mit Ricks Auto zum Kino zurückzufahren. Dann hätte keiner meinen Namen erfahren, oder? Ich meine, Sie hätten mich unmöglich identifizieren können, wenn ich nicht ins Krankenhaus gefahren wäre und meinen Namen genannt hätte.«
    Will zuckte die Achseln, aber es stimmte. Wenn Jake Berman seinen richtigen Namen nicht angegeben hätte, würde Will jetzt nicht hier sitzen.
    Jake fuhr fort: » Ich stieg also ins Auto und wollte zum Kino zurückfahren.«
    » Auf die Polizeiautos zu?«
    » Sie kamen aus der Gegenrichtung.«
    » Warum haben Sie es sich anders überlegt?«
    Er zuckte die Achseln, und Tränen traten ihm in die Augen. » Schätze, ich hatte die Nase voll vom Davonlaufen. Davonzulaufen vor … allem.« Er hob sich die freie Hand an die Augen. » Rick hatte mir gesagt, dass sie sie ins Grady Hospital bringen, und deshalb fuhr ich auf die Interstate und zum Grady.«
    Kurz darauf hatte ihn offensichtlich der Mut verlassen, aber Will sagte dem Mann das nicht.
    Berman fragte: » Ist der alte Mann okay?«
    » Es geht ihm gut.«
    » Ich habe in den Nachrichten gehört, dass die Frau auch okay ist.«
    » Sie ist auf dem Weg der Besserung«, entgegnete Will. » Was ihr passiert ist, wird jedoch immer bei ihr bleiben. Sie wird nicht davor davonlaufen können.«
    Berman wischte sich die Augen mit dem Handrücken ab. » Sollte mir eine Lehre sein, was?« Sein Selbstmitleid war wieder da. » Aber Ihnen ist das ja egal, oder?«
    » Wissen Sie, was ich an Ihnen nicht mag?«
    » Klären Sie mich auf.«
    » Sie betrügen Ihre Frau. Es ist mir egal, mit wem – Betrug ist es immer noch. Wenn Sie mit jemand anderem zusammen sein wollen, seien Sie mit jemand anderem zusammen, aber lassen Sie Ihre Frau los. Lassen Sie sie ihr Leben leben. Lassen Sie sie jemanden finden, der sie liebt und versteht und mit ihr zusammen sein will.«
    Der Mann schüttelte traurig den Kopf. » Sie verstehen nicht.«
    Will vermutete, dass bei Jake Berman Ratschläge nichts mehr brachten. Er stand vom Tisch auf und machte ihn vom Grill los. » Seien Sie vorsichtig, wenn Sie zu Fremden ins Auto steigen.«
    » Damit bin ich durch. Ich meine es ernst. Nie wieder.«
    Er klang so überzeugend, dass Will ihm beinahe glaubte.
    Erst als Will Jake Bermans Nachbarschaft hinter sich gelassen hatte, zeigte sein Handy genug Signalstärke-Balken, damit er telefonieren konnte. Auch dann war das Signal noch uneinheitlich, und er musste am Straßenrand halten, um seinen Anruf durchzubringen. Er wählte Faiths Handynummer und hörte es klingeln. Die Voicemail sprang an, und er schaltete aus. Will schaute auf die Uhr. Wahrscheinlich war sie noch bei ihrer Ärztin in Snellville.
    Tom Coldfield hatte nicht erwähnt, dass er am Unfallort gewesen war – noch einer, der ihn belogen hatte. Will hatte langsam mehr als genug davon, dass die Leute ihn anlogen. Er klappte sein Handy auf und rief die Auskunft an. Sie verbanden ihn mit dem Tower am Charlie Brown Airport, wo eine weitere Telefonistin Will sagte, dass Tom eben eine Zigarettenpause mache. Will wollte schon eine Nachricht hinterlassen, als die Telefonistin anbot, ihm Toms Handynummer zu geben. Ein paar Minuten später hörte er, wie Tom Coldfield versuchte, den Lärm eines Düsentriebwerks zu überschreien.
    » Ich bin froh, dass Sie angerufen haben, Agent Trent.« Seine Stimme war kurz vorm Überkippen. » Ich habe Ihrer Partnerin zuvor eine Nachricht hinterlassen, aber sie hat noch nicht zurückgerufen.«
    Will steckte sich den Finger ins Ohr, als würde das gegen den Lärm der startenden Maschine am anderen Ende der Stadt etwas helfen. » Ist Ihnen noch etwas eingefallen?«
    » Ach, nichts in dieser Richtung«, sagte Tom. Das Dröhnen verklang, und seine Stimme wurde wieder normal. » Ich habe nur gestern Abend mit meinen Eltern geredet, und wir haben uns gefragt, wie die Ermittlungen laufen.«
    Wieder ertönte das ohrenbetäubende Brausen eines Düsentriebwerks. Will wartete, für ihn war die Situation ziemlich verrückt. » Wann haben Sie Feierabend?«
    » In ungefähr zehn Minuten, und dann muss ich die Kinder bei meiner Mom abholen.«
    Will dachte sich, dass er so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte. » Können wir uns im Haus Ihrer Eltern treffen?«
    Tom wartete,

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