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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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bergab. Sie wird das Jahr nicht überleben. Jackie meinte, auf ihrem letzten Weg könnte sie ihr ja noch mal was Gutes tun.«
    » Wo ist das Heim?«
    » Sarasota.«
    Jackie Zabel wohnte auf Floridas Panhandle, etwa fünf Stunden Fahrt von Sarasota entfernt. Nicht zu nah und nicht zu weit. Faith sagte: » Die Türen waren nicht verschlossen, als wir hier ankamen.«
    Candy schüttelte den Kopf. » Jackie wohnte in einer bewachten Wohnanlage. Sie schloss ihre Türen nie ab. Eines Abends ließ sie sogar den Schlüssel im Auto stecken. Ich konnte es kaum glauben, als ich ihn in der Zündung sah. Sie hatte einfach verdammtes Glück, dass ihr das Auto nicht gestohlen wurde.« Dann fügte sie wehmütig hinzu: » Aber Jackie hatte immer ziemlich viel Glück.«
    » Traf sie sich mit irgendjemandem?«
    Candy zögerte wieder.
    Faith wartete.
    Schließlich sagte die Frau: » Sie war nicht so besonders nett, okay? Ich meine, man konnte sich gut mit ihr zudröhnen, aber sie war eine ziemliche Zicke bei gewissen Dingen, und Männer wollten mit ihr vögeln, aber sie wollten danach nicht mit ihr reden. Wissen Sie, was ich meine?«
    Faith durfte sich hier kein Urteil anmaßen. » Bei welchen Dingen war sie eine Zicke?«
    » Die beste Strecke von Florida hierher. Welche Benzinmarke man tanken soll. Die richtige Art, den verdammten Müll zu entsorgen.« Sie deutete auf die vollgestopfte Küche. » Das ist der Grund, warum sie das alles selbst machte. Jackie ist gespickt. Sie hätte sich leicht einen Trupp leisten können, der die Bude hier in zwei Tagen ausräumt. Sie traute keinem Menschen zu, dass er etwas richtig macht. Das ist der einzige Grund, warum sie die ganze Zeit hier war. Sie ist ein Kontrollfreak.«
    Faith dachte an die ordentlich verschnürten Bündel auf der Straße. » Sie sagten, sie traf sich mit niemandem. Gab es irgendwelche Männer in ihrem Leben? Exmänner? Exfreunde?«
    » Wer weiß? Sie hatte kein großes Vertrauen zu mir, und Gwen wusste schon seit zehn Jahren nicht mehr, welcher Tag gerade ist. Ehrlich, ich glaube, Jackie brauchte einfach ein paar Züge, um runterzukommen, und sie wusste, dass ich was hatte.«
    » Warum haben Sie sie auf einen Joint eingeladen?«
    » Sie war ganz okay, wenn sie lockerer wurde.«
    » Sie fragten, ob sie einen Unfall unter Alkoholeinfluss hatte.«
    » Ich weiß, dass sie in Florida angehalten wurde. Sie war echt sauer deswegen.« Natürlich fügte Candy hinzu: » Diese Kontrollen sind doch ein totaler Beschiss. Ein lächerliches Glas Wein, und man wird in Handschellen abgeführt, als wäre man ein Krimineller. Denen geht’s doch nur um die Quote.«
    Faith hatte viele solcher Kontrollen selbst durchgeführt. Dass sie Menschen das Leben gerettet hatte, wusste sie ebenso sicher, wie sie wusste, dass Candy ihre eigenen Zusammenstöße mit Polizisten gehabt hatte. » Sie mochten Jackie also nicht, aber Sie verbrachten Zeit mit ihr. Sie kannten sie nicht gut, aber Sie wussten, dass sie sich mit einer Anzeige wegen A lkohol im Straßenverkehr herumschlagen musste. Was ist hier eigentlich los?«
    » Es ist einfacher, wenn man mit dem Strom schwimmt, wissen Sie? Ich habe nicht gerne Probleme.«
    Es schien ihr allerdings nichts auszumachen, anderen welche zu verursachen. Faith nahm ihr Notizbuch heraus. » Wie heißen Sie mit Familiennamen?«
    » Smith.«
    Faith warf ihr einen scharfen Blick zu.
    » Im Ernst. Der volle Name ist Candace Courtney Smith. Ich wohne in dem einzigen anderen beschissenen Haus in dieser Straße.« Candy schaute durchs Fenster zu Will hinaus. Faith sah, dass er mit einem Streifenpolizisten redete. An der Art, wie der andere Mann den Kopf schüttelte, sah sie, dass sie nichts Zweckdienliches gefunden hatten.
    Candy sagte: » Tut mir leid, dass ich so aufgegangen bin. Ich mag einfach die Polizei nicht in meiner Nähe.«
    » Warum nicht?«
    Sie zuckte die Achseln. » Ich hatte früher ein paar Probleme.«
    Faith hatte so etwas bereits vermutet. Candy hatte unverkennbar die aggressive Art eines Menschen, der schon mehr als ein Mal auf der Rückbank eines Streifenwagens gesessen hatte. » Was für Probleme?«
    Sie zuckte noch einmal die Achseln. » Ich sage das jetzt nur, weil Sie es sowieso herausfinden werden und dann hierher zurückgerannt kommen, als wäre ich eine Axtmörderin.«
    » Erzählen Sie.«
    » Wurde in meinen Zwanzigern mal wegen Prostitution aufgegriffen.«
    Faith war wenig beeindruckt. Sie vermutete: » Sie lernten einen Kerl kennen, der Sie

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