Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
Vom Netzwerk:
…«
    Snoopy gab ihr ein Otoskop. Sara drückte die Spitze in Zabels Ohr und fand Schädigungen, die sie sonst nur bei Fällen von Kindsmisshandlung gesehen hatte. » Das Trommelfell wurde durchstochen.« Sie drehte den Kopf, um das andere Ohr zu untersuchen, und hörte in der Bewegung die gebrochenen Wirbel im Hals knirschen. » Hier auch.« Sie gab Pete das Instrument, damit auch er es sich ansehen konnte.
    » Schraubenzieher?«, fragte er.
    » Schere«, schlug sie vor. » Sehen Sie, wie die Haut an der Öffnung des Kanals abgeschürft wurde?«
    » Das Muster verläuft schräg nach oben und ist am vorderen Ende breiter.«
    » Richtig, weil eine Schere sich nach vorn verjüngt.«
    Pete nickte und machte sich Notizen. » Taub und blind.«
    Sara machte den nächsten logischen Schritt, indem sie den Mund der Frau öffnete. Die Zunge war intakt. Sie drückte die Finger an die Außenseite der Luftröhre und benutzte dann das Laryngoskop, das Snoopy ihr gegeben hatte, um in den Schlund zu schauen. » Die Speiseröhre ist wund. Riechen Sie das?«
    Pete beugte sich über die Leiche. » Bleiche? Säure?«
    » Abflussreiniger.«
    » Ich habe vergessen, dass Ihr Vater Klempner ist.« Er deutete auf die dunkle Verfärbung um den Mund der Frau. » Sehen Sie das?«
    Blut sammelt sich immer am tiefsten Punkt einer Leiche und bildet Flecken auf der Haut, die man Leichenflecken nennt. Das gesamte Gesicht war dunkelrot verfärbt. Es war schwer, den Ausschlag um ihre Lippen zu isolieren, aber als Pete es ihr zeigte, sah Sara, wie ihr Flüssigkeit in die Mundhöhle gegossen worden und seitlich am Gesicht herabgetropft war, als sie würgen musste.
    Pete tastete den Hals ab. » Hier sind große Schäden. Es sieht eindeutig so aus, als hätte er sie gezwungen, irgendein Reinigungsmittel zu trinken. Wir werden sehen, ob es das Mittel bis in den Magen geschafft hat, wenn wir sie aufschneiden.«
    Sara schrak hoch, als Will etwas sagte; sie hatte ganz vergessen, dass er da war. » Es sieht aus, als hätte sie sich bei dem Sturz den Hals gebrochen. Dass sie ausgerutscht ist.«
    Sara erinnerte sich an ihre frühere Unterhaltung, seine feste Überzeugung, dass Jacquelyn Zabel im Baum gehangen hatte, während er auf dem Boden nach ihr suchte. Er hatte ihr gesagt, das Blut der Frau sei noch warm gewesen. Sie fragte: » Waren Sie derjenige, der sie heruntergeholt hat?«
    Will schüttelte den Kopf. » Sie mussten sie erst fotografieren.«
    » Haben Sie die Halsschlagader nach einem Puls abgetastet?«, fragte Sara.
    Er nickte. » Das Blut tropfte ihr von den Fingern. Es war warm.«
    Sara untersuchte die Hände der Frau, sah, dass die Fingernägel gesplittert, einige komplett aus dem Nagelbett herausgerissen waren. Routinemäßig war die Leiche fotografiert worden, bevor Snoopy sie gewaschen hatte. Pete wusste, was Sara dachte. Er deutete zum Computermonitor. » Snoopy, können Sie bitte die Fotos von vor dem Waschen auf den Bildschirm holen?«
    Der Mann tat, worum er gebeten worden war, und Pete und Sara schauten ihm von links und rechts über die Schulter. In der Datenbank war alles, von den ursprünglichen Tatortfotos bis zu den neueren Aufnahmen, die man in der Leichenhalle gemacht hatte. Snoopy musste sie alle durchklicken, und Sara sah die Originalszenerie in schneller Folge, Jacquelyn Zabel, die im Baum hing, den Kopf merkwürdig seitlich abgeknickt. Ihr Fuß war so im Geäst verklemmt, dass sie die Äste wahrscheinlich hatten absägen müssen, um sie herunterzubekommen.
    Endlich war Snoopy bei der Autopsieserie. Gesicht, Beine und Torso waren blutverklebt. » Da«, sagte Sara und deutete auf die Brust. Sie kehrten beide zu der Leiche zurück, und Sara konnte sich gerade noch zurückhalten, sich über sie zu beugen. » Entschuldigung«, sagte sie. Das war Petes Fall.
    Sein Ego schien nicht gelitten zu haben. Er hob die Brust an, und darunter wurde eine weitere x-förmige Wunde sichtbar. Diese war in der Mitte des X tiefer. Pete zog die Hängelampe weiter herunter, um besser sehen zu können, als er die Haut auseinanderschob. Snoopy gab ihm eine Lupe, und Pete beugte sich noch tiefer und fragte Will: » Sie haben doch vor Ort ein Taschenmesser gefunden?«
    Will antwortete: » Der einzige Abdruck war der des Opfers, ein latenter auf dem Messergriff.«
    Pete gab Sara das Vergrößerungsglas, damit sie es sich selbst anschauen konnte. Er fragte Will: » Linke oder rechte Hand?«
    » Ich …« Will brach ab und schaute, nach Faith suchend, zur

Weitere Kostenlose Bücher