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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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drehte völlig durch wegen ihres Mannes, hatte Angst, dass er einen Herzinfarkt bekommt. Der Krankenwagen kam und nahm das Opfer mit. Dem alten Mann ging es zu der Zeit schon besser, er wartete deshalb auf den zweiten Krankenwagen. Der kam ein paar Minuten später. Unsere Jungs riefen die Detectives, fingen an, den Unfallort abzusperren. Das Übliche eben. Ich bin jetzt ehrlich. Es hat sich nichts ergeben.«
    » Wir würden gern mit dem Polizisten sprechen, der als Erster vor Ort war, um seine Eindrücke zu hören.«
    » Der ist im Augenblick mit seinem Vater beim Fischen in Montana.« Galloway zuckte die Achseln. » Das ist jetzt keine blöde Ausrede. Der Junge hatte den Urlaub schon eine ganze Weile geplant.«
    Faith hatte in Galloways Notizen einen bekannten Namen gefunden. » Was ist mit diesem Jake Berman?« Will zuliebe erklärte sie: » Rick Sigler und Jake Berman waren die beiden Männer, die anhielten, um Anna zu helfen.«
    » Anna?«, fragte Galloway.
    » Das ist der Name, den sie im Krankenhaus angab«, sagte Will. » Rick Sigler war der Rettungssanitäter, der freihatte, oder?«
    » Ja«, bestätigte Galloway. » Ihre Geschichte mit dem Kinobesuch klang für mich irgendwie fadenscheinig.«
    Faith schnaubte angewidert, fragte sich, wie viele Sackgassen dieser Kerl entlanglaufen musste, bis er vor lauter Dummheit ohnmächtig wurde.
    » Wie auch immer«, sagte Galloway und ignorierte Faith ostentativ. » Ich habe sie beide durch den Computer laufen lassen. Sigler ist sauber, aber Berman hat ein Register.«
    Faith bekam ein flaues Gefühl im Magen. Heute Morgen war sie zwei Stunden am Computer gesessen, hatte aber nicht daran gedacht, diese beiden Männer nach etwaigen Vorstrafen zu überprüfen.
    » Anstiftung zur Unzucht«, sagte Galloway und grinste über Faiths verblüffte Reaktion. » Der Kerl ist verheiratet und hat zwei Kinder. Wurde aufgegriffen, weil er vor sechs Monaten in einer Toilettenkabine in der Mall of Georgia mit einem anderen Kerl vögelte. Ein Teenager latschte aufs Klo und fand sie in inniger Verbindung. Gottverdammter Perverser. Meine Frau geht in der Mall einkaufen.«
    » Haben Sie mit Berman gesprochen?«, fragte Will.
    » Er hat mir eine falsche Nummer gegeben.« Galloway warf Faith noch einen vernichtenden Blick zu. » Die Adresse auf dem Führerschein ist auch nicht mehr die aktuelle, und ein Kreuzvergleich erbrachte auch nichts.«
    Sie sah ein Loch in seiner Geschichte und stieß sofort hinein. » Woher wissen Sie, dass er eine Frau und zwei Kinder hat?«
    » Steht im Verhaftungsbericht. Er hatte sie in der Mall dabei. Sie warteten, dass er wieder aus der Toilette kam.« Galloway verzog angewidert die Lippen. » Wenn Sie meinen Rat hören wollen, er ist derjenige, den Sie unter die Lupe nehmen sollten.«
    » Die Frauen wurden vergewaltigt«, sagte Faith und warf sein Notizbuch auf den Tisch. » Schwule Männer haben es nicht auf Frauen abgesehen. Das macht sie ja zu Schwulen.«
    » Kommt dieser böse Bube Ihnen so vor wie einer, der Frauen mag?«
    Faith antwortete nicht, vor allem, weil er nicht ganz unrecht hatte.
    Will fragte: » Was ist mit Rick Sigler?«
    Galloway ließ sich Zeit, das Notizbuch zuzuklappen und in die Tasche zu stecken. » Ohne jeden Eintrag. Arbeitet seit sechzehn Jahren als Sanitäter. Ging auf die Heritage Highschool hier gleich ums Eck.« Wieder verzog er angewidert den Mund. » Spielte sogar im Football-Team, das muss man sich mal vorstellen.«
    Nun ließ Will sich Zeit, bis er seine letzte Frage stellte. » Was halten Sie sonst noch zurück?«
    Galloway schaute ihm direkt in die Augen. » Das ist alles, was ich weiß, keno sabe.«
    Faith glaubte ihm nicht, aber Will schien diese Aussage zu genügen. Er gab dem Mann sogar die Hand. » Vielen Dank für Ihre Zeit, Detective.«
    Faith schaltete die Lichter an, als sie die Küche betrat, warf die Handtasche auf die Anrichte und ließ sich auf denselben Stuhl sinken, auf dem sie den Tag begonnen hatte. Sie hatte Kopfweh, ihr Nacken war so verspannt, dass sie den Kopf kaum drehen konnte. Sie griff zum Telefon, um den Anrufbeantworter abzuhören. Jeremys Nachricht war kurz und ungewöhnlich nett. » Hi, Mom, wollte nur mal hören, wie’s dir geht. Ich liebe dich.« Faith runzelte die Stirn. Sie vermutete, dass er entweder in seinem Chemie-Test eine schlechte Note geschrieben hatte oder Geld brauchte.
    Sie wählte seine Nummer, legte aber wieder auf, bevor die Verbindung zustande kam. Faith war hundemüde, so

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