Sarah Boils Bluterbe (German Edition)
flache Hand direkt auf die Tafel zu. Erschrocken zog sie schnell wieder den Arm zurück.
„Oh, sie ist durch einen Zauber geschützt. Merkwürdig. Wenn die Kapelle seit eh und je geschlossen ist, frage ich mich, wie ein Zauber so lange wirken kann.“
„Wieso kann ich die Inschriften nicht übersetzen?“
Ich überlegte kurz. Iris fuhr noch einmal ganz vorsichtig mit ein wenig Abstand über die bronzenen Buchstaben.
„Es fühlt sich an wie starker Strom. Diese Tafel wurde mit Magie erschaffen. Mit guter Magie. Also weißer Magie.“
Ich stutzte.
„Und was hat das dann damit zu tun, dass ich sie nicht lesen kann?“
„Ich weiß es nicht, vielleicht liegt es daran, dass du deine Kräfte von deinem Erzeuger übertragen bekommen hast. Also wären sie demnach ja dämonischer Natur. Du bist wiederum ein Kind des Lichts, was dich von einem Untoten unterscheidet. Allerdings nimmt der Zauber hier vermutlich auch deine dunkle Seite wahr. Ich schätze, dass hier etwas steht, was nicht in falsche Hände fallen soll.“
Ich starrte sie entgeistert an.
„Das würde ja bedeuten, dass ich böse bin, dass ich mehr zum bösen tendiere, aber das kann doch gar nicht sein.“
Panik machte sich in mir breit. Alles, nur das nicht. Ich war nicht schlecht.
Na gut, da ist noch die Sache mit Lionel, aber mich deswegen gleich als böse einzustufen....
„Nein, das sagte ich doch eben, du bist nicht böse. Aber das weiß die Tafel nicht.“
Torben und Felix hat mit angespitzten Ohren unser Gespräch verfolgt. Felix wurde ganz nervös und begann zu lispeln:
„Was meint ihr damit, worüber redet ihr jetzt? Wer ist Teil der schwarzen Magie?“
Iris sah die beiden liebevoll an: „Keiner, niemand ist hier böse. “
Felix stotterte los: „Verd…d…d….ammt noch mal, wovon r…r….r……redet ihr hier, w…w….w….würde mir mal jemand erklären w…w…w…was hier los ist?“
Martin grinste über das ganze Gesicht. „Keine Panik Junge, ich erklär euch das jetzt mal genauer. Diese junge Dame hier ist ein kleiner Vampir. Kennt ihr die Geschichte vom kleinen Vampir? Sarah hat das Böse in sich von einem verbannten oder toten Vampir. Genauer genommen ist es ihr Erzeuger gewesen, der ihr da angetan hat. So genau scheint dass hier nämlich keiner zu wissen. Sie ist nebenbei auch noch meine Freundin. Sie hat Bärenkräfte wie Pippi Langstrumpf und sie rettet jetzt mal eben nebenbei die ganze Welt, weil sie im Kern ihres Herzens ein gute Mensch ist.“
„Sei still, Martin.“
Mein Arm zuckte, meine Faust ballte sich. Ich musste mich beherrschen ihm nicht reflexartig eine zu scheuern. Martin hingegen überlegte kurz und begann ausführlicher seinen Frust abzulassen.
„Eigentlich weiß ich gar nicht mehr genau, was sie wirklich ist, denn da sie hat ja noch dieses Ding mit dem Altvampir laufen und ich Depp....“
Ich packte ihn am Arm und riss ihn zur Seite: „Sag spinnst du jetzt völlig? Ich will keinen Ton mehr von dir hören, du hast ja den Versand verloren.“
Felix schüttelte den Kopf, sein Blick wanderte zu Torben und er sagte: „Die s…s…s..sind alle nicht g…g….g…ganz normal, oder?“
Bevor die Situation eskalierte, versuchte ich die Situation zu entspannen.
„Martin dramatisiert,“ erklärte ich schroff. Dann berichtete ich ihnen, was wirklich mit mir geschehen war. Ich hatte es bei der Erzählung in der kleinen Küche im Bauernhaus ausgespart, weil ich der Ansicht war, dass Fremde nicht alles über mich wissen mussten. Ich wollte aber auch nicht, dass die beiden Angst vor mir hatten. Felix begann irgendwann zu stottern: „Wie jetzt? Du hast die Kräfte eines Untoten, beißt aber niemanden und bist auch nicht gierig nach Blut? Was bist du denn dann jetzt? Und bist du gefährlich?“
Er machte einen Schritt nach hinten und blickte ängstlich an mir hoch und runter.
Mary quiekte: „Sie ist meine beste Freundin und sie ist noch genauso wie immer, außer dass sie jetzt so was wie Popeye ist.“
Sie grinste über das ganze Gesicht.
Ja klasse, von Pippi Langstrumpf bis Popeye und irgendwann gehöre ich dann zur Addams Family.
Torben war die Ruhe selber.
„Wirst du wie wir jemals sterben?“
Ich zuckte mit den Schultern, dass wusste ich auch nicht. Wer weiß, vielleicht lebte ich jetzt bis in alle Ewigkeit. Der Gedanke gefiel mir nicht. Ich wollte nicht sehen, wie all meine Freunde älter wurden und eines Tages vor meinen Augen wegstarben. Ich schob den Gedanken beiseite: „Wie auch immer,
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