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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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liegen. Nach einer halben Flasche Wodka setzte die gewünschte Wirkung einfach nicht ein. Ich wollte die letzten Stunden aus meinem Gedächtnis brennen, mich gnadenlos betrinken, um dann müde und frei ins Bett zu fallen. Doch jede Sekunde, die ich mit Lionel verbracht hatte, jedes Gefühl, das ich empfunden hatte, war in mir fest verankert. Enttäuscht kletterte ich aus der Badewanne und warf mich aufs Bett. Ich beobachtete eine kleine, schwarze Eintagsfliege, die an der Zimmerdecke entlang krabbelte und bemitleidete mich selbst.
    „Du hast es gut, morgen ist bei dir schon wieder alles vorbei.“
    In der linken Hand hielt ich die Wodkaflasche und trank sie bis auf den letzten Tropfen aus. Endlich trat eine leichte Trübung meiner Sinne ein. Das Bett begann sich in einen kleinen Schleppkahn zu verwandeln und die rotweißen Vorhänge erhoben zu Segeln auf meiner kleinen Jolle. Ich hob meinen linken Zeigefinger und winkte dem Schmarotzer an der Decke zu: „Wage dich, heute Nacht zu sterben,“ säuselte ich in meinem leicht betrunkenen Zustand.
    „Wenn du tot auf mich drauf fällst, dann werde ich wirklich böse. Außerdem bist du gerade mal der einzige, der mir zuhört, Kumpel.“
    Ich grinste über beide Wangen und begann zu säuseln.
    „Und wenn ich gleich einschlafe und hier Vampire aufkreuzen, dann sei doch so gut, und weck mich oder jag sie doch einfach wieder zur Türe hinaus.“
    Kichernd drehte ich mich zur Seite, die Wodkaflasche rutschte mir aus der Hand und fiel polternd auf dem Boden.
    „Was soll`s, sind sicher noch ein paar Tropfen drin, also Kumpel, wenn du noch was willst, bediene dich ruhig.“
    Die Müdigkeit überrannte mich ich fiel endlich in einen tiefen und lang ersehnten traumfreien Schlaf.

Kapitel 13
    Mein Schädel brummte, als hätte mich ein tonnenschwerer LKW überrollt. Ein Schatten verdeckte mein Gesicht und ich zuckte zusammen. Langsam öffnete ich die Augen und riss dann hektisch die Decke über mich und bedeckte meinen nackten Körper.
    „Bist du noch zu retten? Was willst du hier? Und wieso kannst du überhaupt mein Haus betreten?“
    Ich blinzelte verschlafen unter dem Bettzeug hervor. Lionel stand vor meinen Bett und lächelte entspannt: „Du bist das Amulett, du trägst Gut und Böse zu gleichen Teilen in dir. Du kannst deine Türe nicht mehr vor Vampiren verschließen.“
    „Ja klasse, bin ich jetzt nirgendwo mehr sicher?“
    „Ich sagte dir schon, du bist nirgends sicher.“
    Er schenkte mir ein freches Grinsen.
    „Und niemand wird sicher sein, wo du bist. Aber keine Panik, ich habe dir in den frühen Morgenstunden das Leben bereits gerettet. Du kleine Wahnsinnige.“
    Mit großen Augen starrte ich ihn an: „Wie jetzt? Was meinst du damit?“
    Er lehnte sich an die Wand und fuhr sich mit den Fingerspitzen durchs Haar.
    „Ich habe sie in die Hölle geschickt, keine Sorge. Hier trieben sich ein paar dunkle Gestalten vor deinem Fenster herum.“
    „Ok, danke und jetzt mach, dass du hier rauskommst, ich muss mir etwas überziehen,“ nuschelte ich.

Immer schon Morgenmuffel gewesen.
    Lionel grinste über das ganze Gesicht: „Ich hab dich gestern schon nackt gesehen, also mach kein Drama draus.“
    Klasse, nicht mal in meinem eigenen Zuhause bin ich jetzt sicher. Ich schlüpfte hektisch in meinen String und meine Jeans, schmiss einen Pulli über mich und lief in die Küche, um Kaffee aufzusetzen. Dann lief ich ins Wohnzimmer und ließ mich aufs Sofa fallen. Ich hätte mich ohrfeigen können. Warum schlief ich auch immer bei offenem Fenster? Es war ja eine regelrechte Einladung für ungeladene Gäste. Lionel stand im Türrahmen und verzog das Gesicht: „Du siehst furchtbar aus, wo hast du dich heute Nacht noch rumgetrieben?“
    „Das geht dich gar nichts an, was willst du überhaupt hier?“
    Er zog einen Schmollmund und erwiderte: „Ich habe die Nacht vor deiner Türe gewacht, du wolltest ja nicht hören. Unter deinem Schlafzimmerfenster haben sich heute Nacht einige schmutzige Dinge abgespielt. Ich musste ein paar böse Reißzähne vernichten, als sie zu dir wollten. Du hast ja tief und fest geschlafen in deinem Vollrausch.“
    Ich ließ alles fallen und stürmte durch die Wohnung. War er noch zu retten? Ich beugte mich aus dem Küchenfenster und starrte in den Hinterhof. Auf der Wiese befanden sich immer noch staubige Überreste, oder besser das, was der Wind übriggelassen hatte. Ich atmete auf, nicht auszudenken was passiert wäre, wenn eine Leiche unter meinem

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