Sarah Maclean
wilde Lei-
denschaft versetzten. Nach langen Augenblicken tiefer, köstli-
cher Liebkosungen begann Callie sich unter ihm zu bewegen,
kippte die Hüften, um den Druck seiner Stöße zu erhöhen.
Ralston verlagerte das Gewicht, um ihr entgegenzukommen,
und beschleunigte das Tempo. Mit zusammengebissenen Zäh-
nen wehrte er sich gegen die überbordende Lust, die ihr Kör-
per ihm verschaffte, so eng und heiß. Callie begann zu schreien,
leise, helle Lustschreie, bei denen er die Kontrolle zu verlieren
drohte. Nie im Leben hatte er sich so nach Erlösung gesehnt,
nie hatte er sie so verzweifelt hinauszögern wollen, um seiner
Gefährtin die Erfüllung zu verschaffen, die sie verdient hatte.
„Gabriel", rief sie klagend, „ich brauche ..."
„Ich weiß", hauchte er ihr ins Ohr, „ich weiß, was du brauchst.
Nimm es dir."
„Ich kann nicht..."
„Doch, du kannst."
Und dann legte er noch einmal den Daumen auf ihre Mit-
te, drückte und streichelte sie, während er schnell und tief in
sie stieß, und die Kombination dieser Empfindungen war ein-
fach zu viel. Die Spannung, die sich allmählich aufgebaut hatte,
drohte sie zu überwältigen, alles zu verzehren, was sich ihr in
den Weg stellte, einschließlich ihres Verstandes. Sie schrie sei-
nen Namen und bäumte sich auf, voll Angst, was als Nächstes
geschehen würde, aber doch nicht bereit, sich abschrecken zu
lassen.
Er begegnete ihrem wilden Blick. „Schau mich an, Kaiserin.
Ich will sehen, wie du dich auflöst. Ich will zuschauen, wenn du
gemeinsam mit mir ins Leere fällst."
„Ich kann nicht... ich ... ich weiß nicht, wie", stieß sie hervor
und warf dabei den Kopf von einer Seite zur anderen.
„Wir finden es gemeinsam heraus."
Und das taten sie. Die aufgestaute Anspannung entlud sich,
und sie begann um ihn zu zucken, ihn in süßem, unerträglichem
Rhythmus zu reizen. Sie schrie seinen Namen, kratzte ihm die
Schultern auf, als sie ihn haltsuchend packte, und er beobach-
tete sie, wie sie in Leidenschaft zerfloss.
Und erst nachdem sie selbst den Höhepunkt überschritten
hatte, ließ er sich gehen, rief ihren Namen, als er ihr auf den
Gipfel der Lust folgte, mit einer Macht, die er noch nie zuvor
erlebt hatte. Danach sank er auf ihr zusammen, keuchend wie
sie, und suchte wieder zu Kräften zu kommen.
Lange lag er so da, bis sich sein Atem beruhigte, und er besaß
noch die Kraft, sich auf die Arme zu stützen und auf sie hinab-
zublicken. Während er ihre gerötete, feuchte Haut betrachtete,
ihr befriedigtes Lächeln und die schweren Augenlider, wurde
sich Ralston plötzlich über etwas klar.
Er hatte so etwas noch nie erlebt... so jemanden wie sie. Nie
zuvor hatte er bei einer Frau gelegen, die so offen und freimütig
war ... hatte noch nie eine Frau gekannt, die Lust so bereitwil-
lig schenkte und empfing und die Leidenschaft so begeistert
annahm. Jemand wie sie war ihm noch nie begegnet. Er ließ den
Blick über ihre Gestalt wandern, nackt und schön im Schein
des golden flackernden Feuerscheins. Sie schmiegte sich an ihn,
und alles, woran er denken konnte, war, dass er sie noch einmal
nehmen wollte. Sofort. Natürlich war sie ein wenig wund ...
Dieser Gedanke ergoss sich über ihn wie eine kalte Dusche.
Und dabei war sie noch Jungfrau. Mein Gott.
Was hatte er sich nur dabei gedacht? Eine Jungfrau hatte et-
was Besseres verdient, verdammt. Nicht dass er je in einer ver-
gleichbaren Situation gewesen wäre, aber er war sich sicher,
dass sie Poesie verdient hatten und Rosen und zumindest ein
richtiges Bett. Nicht eine Chaiselongue in einem Herrenclub.
Mein Gott. Sie war noch Jungfrau, und ich habe sie behan-
delt, als wäre sie eine gemeine ...
Er schüttelte den Kopf, wollte den Satz nicht einmal in Ge-
danken zu Ende führen. Als er darüber nachdachte, was er an-
gerichtet hatte, überkam ihn Selbsthass. Er hatte von Anfang
an gewusst, dass sie noch unschuldig war. Sie hatte ihm ver-
traut. Und er hatte dieses Vertrauen missbraucht. In Brooks's
Herrenclub, du lieber Himmel. Mein Gott. Was hatte er nur ge-
tan?
Bei dem Gedanken wurde er ganz blass.
Sie bemerkte es. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung?"
Ihre Frage holte ihn in die Gegenwart zurück; es fiel ihm
schwer, ihr in die Augen zu sehen. Stattdessen hauchte er ihr
einen sanften Kuss auf die Schulter und richtete sich auf. Er
ignorierte das Verlustgefühl, das sich einstellte, als er sich von
ihrem warmen, willigen Leib
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